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Das Fest Mariä Erwartung (18. Dezember)

Zitat 2023 KW 49 2 2 [2]

Mit der Botschaft des Engels an Maria war die sehnsüchtige Stunde der Ankunft des Erlösers endlich gekommen. Warum das Fest der Erwartung Mariens auch heute noch bedeutsam ist, möchte der folgende Artikel erklären:

 Nicht nur die Israeliten des alten Bundes warteten sehnsüchtig auf den Messias, auch in heidnischen Prophezeiungen sehnte man sich nach dem Erlöser der Welt. Mit der Botschaft des Engels an Maria war diese Stunde endlich gekommen. Die ewige Jungfrau empfing vom heiligen Geist.

Die heilige Mutter Kirche gedenkt dieser Stunde mit dem Fest Maria Verkündigung am 25. März. Die freudige Erwartung Mariens wurde von der Kirche für eine Zeit lang am 18. Dezember gefeiert.

Bedauerlicherweise wurde dieses Fest aber für den römischen Kalender abgeschafft. Warum dieses Fest dennoch heute bedeutsam ist und wie wir mit Maria der Ankunft des Heilandes freudig entgegensehen können, schauen wir uns im Folgenden gemeinsam an.

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Geschichte des Fests

Das Fest der Erwartung der seligen Jungfrau Maria verdankt seinen Ursprung dem 10. Konzil von Toledo im Jahr 656.

Da das freudenvolle Fest Mariä Verkündigung am 25. März fast immer in die Zeit des Leidens und Sterbens unseres Herrn fällt, verlegten die Bischöfe Spaniens dieses große Fest auf den 18. Dezember, um sowohl die Verkündigung als auch die göttliche Mutterschaft der seligen Jungfrau Maria zu feiern.

Später wurde der mozarabische Ritus wieder mit dem römischen Ritus vereinigt und das Fest fand in Spanien seinen alten Platz, nämlich den 25. März. Die Verehrung der Gläubigen war jedoch so groß, dass die Kirche am 18. Dezember, eine Woche vor Weihnachten, ein Fest unter dem Titel der Erwartung der Heiligen Jungfrau der Geburt des Heilandes einführte, das dem Gedenken an die Menschwerdung Christi und der Vorbereitung auf die Geburt Christi gewidmet war.

Die Bedeutung des Fests

Immaculate Conception Church Sutter Creek California keys to the KingdomEs wird auch das Fest „Unserer Lieben Frau von den „O“ genannt, wegen der großen Antiphonen, die die Kirche täglich vom 17. Dezember bis zur Weihnachtsvigil singt, die alle mit dem Ausruf „O“ anfangen (nach Dom Prosper Guéranger, Liturgische Institutionen).

„Expectatio“ bedeutet erwarten und ersehnen. In der Tat sind es zwei, die erwarten. Maria erwartet ihren Gott, ihr göttliches Kind. Sie ersehnt ihn in Frieden und Freude. Wahrlich, sie ist gesegnet in ihrer Erwartung. Mehr als alle Propheten wünscht sie sich diese Stunde der Befreiung, mehr als die Könige des Alten und Neuen Testaments will sie ihren Sohn, ihren Retter, der verlorenen Welt schenken. Sie ersehnt die Stunde, in der er, der Herr und Meister, seine Türen öffnet: „Hebet eure Tore, ihr Fürsten, erhebet euch, ihr ewigen Tore, dass einziehe der König der Herrlichkeit!“ (Psalm 23)

Unser Herr Jesus Christus wartet auch auf der anderen Seite des Tores. Er wartet auf seine Stunde, wie er so oft zu sagen pflegt: “Meine Stunde ist noch nicht gekommen!” Mit welch unendlichem Verlangen seufzt und schmachtet er im jungfräulichen Schoß der Unbefleckten. Der Allgegenwärtige hat sich in diesem unbefleckten Schoße zum Gefangenen der Liebe gemacht, der Ewige, sich den Gesetzen von Raum und Zeit unterworfen.

Aber was sind während dieser Zeit der Erwartung die Gebete und Seufzer, die ständig aus dem Unbefleckten Herzen zum Himmel emporsteigen?

Es sind jene, die die Kirche seit den ersten Jahrhunderten in dieser Zeit des Wartens singt: „O Weisheit, o Adonai, o Zweig Isaias, o Schlüssel Davids, o Orient, o König des Universums, o Emmanuel! “Komm und rette uns!”

Der Ausruf „O!“ wird oft als Einleitung zu Gebet und Bitte verwendet. Er drückt auch Erstaunen, Bewunderung und Schmerz aus. Erstaunen über die überraschte Natur, dass eine Jungfrau ohne Schmerzen gebären kann, Bewunderung der Engel und des heiligen Josefs vor diesen Geheimnissen der Gnade, und Seufzen der Kinder Adams, die in der Finsternis des Todes sitzen.

Schlussgebet

O Unbefleckte Jungfrau, gib uns die Sehnsucht, das Antlitz desjenigen betrachten zu dürfen, der die Schlüssel unseres Heils in den Händen hält („Clavis David“). Erfülle Deine Kinder mit Deiner Liebe zum Emmanuel, auf dass nichts sein Kommen in unsere Herzen verhindern könne.

 

Quelle: fsspx.news [3] (letzter Aufruf: 09.12.2023), überarbeitet von der MI-Redaktion

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