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Die Treue zum Kreuz

Zitat der Woche 10 2024 [2]

In der Fastenzeit werden wir immer wieder mit dem Kreuz konfrontiert. Und wer mit der Vorbereitung für die Ganzhingabe nach dem goldenen Buch [3] begonnen hat, wird bereits am ersten Tag mit der Nachfolge Christi konfrontiert. Einer der wichtigsten Gedanken dabei ist die Treue zu unserem Heiland. Dabei ist natürlich nicht nur die Treue in guten Zeiten gemeint, sondern auch in der Zeit des Leidens, des Kreuzes. Kein anderer Mensch hat die Treue zu Gott so gelebt wie die Gottesmutter. Im Nachfolgenden lesen wir die Worte von Erzbischof Marcel Lefebvre, der uns die Treue Gottes zu den Menschen und die Treue Mariens zu Gott vor Augen führt und uns für die kommende Passionszeit einen wichtigen Impuls gibt.

Mechelen OLV over de Dijle RetableThe Seven Sorrows of Our Lady detail 01Die Treue Gottes

«Wenn Gott treu war und noch immer treu ist, so deshalb, weil Er semper idem, immer derselbe ist. Gott ist immer derselbe, und gerade auf dieser Unwandelbarkeit Seiner Vollkommenheit, Seiner Unendlichkeit, Seines ewigen Seins beruht Seine Treue, die uns so heilig ist. Weil wir mit Gott verbunden sind, halten wir an unserem Glauben fest. Unser Glaube ist nichts anderes als Gott selbst, der in unserem Geist, in unserem Herzen, in unserem Willen gegenwärtig ist. Es ist die allerheiligste Dreifaltigkeit, die in uns wohnt, es ist Unser Herr Jesus Christus, der Gott ist, der in uns wohnt. Darin besteht unsere Treue. Bei unserer Taufe haben wir gelobt, am Glauben festzuhalten, in alle Ewigkeit, für immer, nicht nur für einen Tag, sondern in Ewigkeit.

Die Treue Mariens

Dor de MariaWenn man in der Geschichte der Menschheit ein Beispiel für diese Treue nennen kann, dann ist es die allerseligste Jungfrau Maria. Auch sie war treu. Sie war treu, noch bevor sie ihr Fiat gesprochen hat. Sie war ganz rein, ganz heilig, ganz dem lieben Gott verbunden. Sie war Gott treu bis in die letzte Faser ihres Herzens, und seit sie ihr Fiat gesprochen hat, war sie auch Unserem Herrn Jesus Christus treu, war sie ihrem Sohn treu, der Gott war. Sie war Ihm ihr ganzes Leben hindurch treu durch alle Prüfungen, durch alle Zweifel, alle Schwierigkeiten, alle Widersprüche, durch alle Ärgernisse hindurch. Die allerseligste Jungfrau Maria war immer Unserem Herrn Jesus Christus, ihrem göttlichen Sohn, treu. Sie hat Ihn nie im Stich gelassen, bis zum Kreuz. Während die Apostel geflohen sind, Ihn verlassen haben, während ihr Sohn blutüberströmt, tot, von allen verlassen, gewissermaßen auch von Gott verlassen war, blieb die allerseligste Jungfrau Maria bei ihm: „Stabat mater juxta crucem“. Auch das Werk ihres göttlichen Sohnes hat sie weitergeführt. Sie hat es nicht im Stich gelassen, sie war ja bei seiner Entstehung, dem Pfingstereignis, anwesend. Die allerseligste Jungfrau Maria war da, weil Unser Herr Jesus Christus wollte, dass die Apostel die Gnade durch ihre Vermittlung empfangen sollten. Sie erfüllte also treu ihre Aufgaben. Sie war Unserem Herrn immer treu; sie ist es noch immer, auch heute noch. Sie hat nur ein Verlangen: zu sehen, dass wir mit Unserem Herrn, mit unserem Glauben fest verbunden bleiben. Es ist ihre Ehre, es ist ihr Herzenswunsch, es ist ihr Leben, dass wir mit allen Fasern unseres Herzens, mit Unserem Herrn Jesus Christus verbunden sind. Auch im Alten Testament hat diese Treue große Bedeutung.

Die Untreue der Menschen

Hayez The Destruction of the Temple of Jerusalem 1867 756

Wir sehen am Vorbild der allerseligsten Jungfrau Maria, die unter den Geschöpfen des lieben Gottes immer das vollkommenste Beispiel der Treue war und ist, wie teuer dem lieben Gott die Treue ist und wie sehr Gott will, dass wir treu seien. Wenn Er sich selbst und allen Seinen Versprechen treu ist, dann will Er auch von uns, dass wir unseren Versprechen treu sind. Die ganze Geschichte des Alten Testamentes ist nichts anderes als die Geschichte der Treue oder der Untreue Israels gegenüber seinem Gott. Gott hat die Söhne Israels wahrhaft hart gestraft, wenn sie untreu waren, wenn sie sich von Gott entfernt haben, wenn sie ihren Bund nicht mehr eingehalten haben. Gott hat sie ihren Feinden überlassen, Gott hat sie fast vernichtet, ja Er hat sogar zugelassen, dass der Tempel Jerusalems zerstört wurde, weil sie ihrem Gott untreu waren. »[1] [4]

Maria auf dem Kreuzweg

Tenner Kreuz 12Gedenken wir in der Passionszeit also besonders der treuen Jungfrau Maria, welche dem leidenden Heiland bis zum Ende beigestanden ist. Trösten wir durch Gebet, Opfer und Sühne ihre Tränen und folgen ihr auf dem Kreuzweg unseres Herrn nach. Die Nachfolge ist nicht leicht, aber wie der Herr den Israeliten die Treue belohnt hat, so wird er auch unsere Treue belohnen und all unsere Tränen trocknen. Wenn wir mit unseren eigenen Kreuzen unserem Herrn nachfolgen, dann vergessen wir auch nicht, dass die Gottesmutter mit uns zusammen den Weg geht. Ihr Blick wird uns in der Not Trost schenken. Bemühen wir uns daher besonders und nehmen den Endspurt vor Ostern sehr ernst.

Gebet

«Wir bitten Dich, Herr Jesus Christus: Die selige Jungfrau Maria, Deine Mutter, deren heiligste Seele in der Stunde deines Leidens vom Schwerte des Schmerzes durchbohrt ward, möge jetzt und in der Stunde unseres Todes bei deiner Milde für uns eintreten.»[2] [5]

 

Quellen:

 

Bilder: