Ukrainische Bischöfe bitten Papst um Weihe Russlands an das Unbefleckte Herz Mariens

Ukrainische Bischöfe bitten Papst um Weihe Russlands an das Unbefleckte Herz Mariens

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Der Schlüssel für den Frieden in der Welt und den Triumph des Unbefleckten Herzens Mariens

Von Pater Gérard Mura und Benjamin Aepli

In einem kurzen Appell[1], der am Aschermittwoch, dem 2. März 2022, veröffentlicht wurde, wandten sich die römisch-katholischen Bischöfe der Ukraine direkt an Papst Franziskus und forderten ihn auf, die Weihe Russlands zu vollziehen, wie es Unsere Liebe Frau von Fatima gewünscht hatte. Unter Bezugnahme auf den Einmarsch Russlands in die Ukraine forderten die Bischöfe die Weihe als Heilmittel für den Konflikt.

Die Bittschrift der ukrainischen Bischöfe an Papst Franziskus:

archbishop MOKRZYCKI
Erzbischof Mieczyslaw Mokrzycki, ist Erzbischof von Lemberg und Metropolit in der Ukraine und Vorsitzender der ukrainischen Bischofskonferenz.

„Heiliger Vater! In diesen Stunden unermesslichen Schmerzes und furchtbarer Qualen für unser Volk sind wir, die Bischöfe der Bischofskonferenz der Ukraine, Sprecher des unaufhörlichen und innigen Gebets, das von unseren Priestern und geweihten Personen unterstützt wird und das von allen christlichen Menschen zu uns kommt, dass Eure Heiligkeit unser Vaterland und Russland dem Unbefleckten Herzen Mariens weihen möge.

 Als Reaktion auf diese Gebete bitten wir Ihre Heiligkeit demütig, öffentlich den Akt der Weihe der Ukraine und Russlands an das heilige Unbefleckte Herz Mariens zu vollziehen, wie es die Heilige Jungfrau in Fatima erbeten hat.

 Möge die Mutter Gottes, Königin des Friedens, unser Gebet annehmen: Regina pacis, ora pro nobis!“

Die Forderung der Weihe Russlands an das Unbefleckte Herz Mariens

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die 3 Seherkinder von Fatima

Unsere Liebe Frau von Fatima hat am 13. Juli 1917 angekündigt, sie werde wieder kommen, um „die Weihe Russlands an mein Unbeflecktes Herz und die Sühnekommunion an den ersten Samstagen zu fordern. Wenn man auf meine Wünsche hört, wird Russland sich bekehren und es wird Friede sein; wenn nicht, dann wird es seine Irrlehren über die Welt verbreiten, die Kriege und Verfolgungen der Kirche heraufbeschwören werden. Die Guten werden gemartert werden und der Heilige Vater wird viel zu leiden haben, und viele Nationen werden vernichtet werden. Am Ende aber wird mein Unbeflecktes Herz triumphieren“.

Die letzte Erscheinung Mariens in Fatima fand am 13. Oktober statt, wenige Wochen vor dem Ausbruch der kommunistischen Oktoberrevolution in Russland.

Am 13. Juni 1929 in Tuy (Kloster und Noviziat der Dorotheenschwestern, Spanien) hat die Gottesmutter die angekündigte Bitte ausgesprochen:

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Schwester Lucia

Dann sagte die Muttergottes zu mir [Schwester Lucia]: Der Augenblick ist gekommen, in dem Gott den Heiligen Vater bittet, in Einheit mit allen Bischöfen der Welt, die Weihe Russlands an mein Unbeflecktes Herz zu vollziehen … und sie versprach, es auf diese Weise zu retten. […] Ich berichtete dies meinem Beichtvater, der mir befahl, aufzuschreiben, was unser Herr von uns wollte.”[2]

Auf welche Weise soll diese Weihe erfolgen?

In den beiden Briefen, die Sr. Lucia im Mai 1930 an ihren Beichtvater Pater Gonçalves richtete, erklärte sie die Bitten des Himmels, indem sie die Andacht der ersten fünf Sühnesamstage eng mit der Weihe Russlands verband:

Der liebe Gott verspricht, der Verfolgung in Russland ein Ende zu setzen, wenn der Heilige Vater sich selber dazu herablässt und auch den Bischöfen der katholischen Welt befiehlt, einen feierlichen und öffentlichen Akt der Wiedergutmachung und der Weihe Russlands an das Heiligste Herz Jesu und Mariens zu vollziehen, und wenn Seine Heiligkeit verspricht, durch das Ende dieser Verfolgung die Praxis der erwähnten Sühnesamstage anzuerkennen und zu empfehlen.[3]

„Dann erklärte sie [Schwester Lucia], wie der Papst handeln sollte, um den göttlichen Anforderungen gerecht zu werden. Damit die Bischöfe der Welt, so sagte sie, mit dem Papst in der Weihe Russlands an das Unbefleckte Herz Mariens vereint seien, sollte der Papst entweder alle Bischöfe nach Rom oder an einen anderen Ort wie Tuy einberufen oder die Bischöfe der ganzen Welt anweisen, in ihrer eigenen Kathedrale eine öffentliche und feierliche Zeremonie der Sühne und der Weihe Russlands an das Heiligste Herz Jesu und Mariens zu organisieren.“[4]

Schwester Lucia hat oft wiederholt, dass die Weihe von Papst und Bischöfen gleichzeitig vorgenommen werden muss. Sie wird an einem besonderen Tag des weltweiten Gebetes und der Sühne durchgeführt. Es wird eine Art Kreuzzug des Gebetes und der Sühne sein wie zur Vorbereitung der Weltweihe an das Heiligste Herz Jesu durch Papst Leo XIII.[5]

Schwester Lucia präzisiert in verschiedenen Schreiben noch das Verlangen des Himmels. Sie hat immer wieder betont, dass der Himmel nicht die Weihe der Welt verlangt, sondern die Weihe Russlands. Nur mit dieser Weihe ist das Versprechen verbunden, Russland zu bekehren.[6]

Als Papst Pius XI. – trotz der Anerkennung des Erscheinungsortes Fatima – nicht auf die Bitte der Weihe Russlands reagierte sprach unser Herr zu Schwester Lucia zwei Jahre später im August 1931. In einem Brief von 1966 an ihren Beichtvater P. Gonçalves gibt sie seine – den Papst betreffenden – Worte wieder:

„Später, durch eine intime Kommunikation, sagte Unser Herr zu mir und beklagte sich: ‚Sie wollten nicht auf meine Bitte hören! … Wie der König von Frankreich werden sie bereuen, und sie werden es tun, aber es wird spät werden. Russland wird seine Irrtümer bereits in der Welt verbreitet haben und Kriege und Verfolgungen gegen die Kirche verursachen. Der Heilige Vater wird viel zu leiden haben.‘[7]

Ist Russland dem Unbefleckten Herzen geweiht worden?

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Weihe der Welt unter Papst Johannes Paul II am 25. Mai 1984

Die wesentlichen Bedingungen, die Maria für diese Weihe stellte, sind offensichtlich nie insgesamt erfüllt worden. Außerdem wurde auch von Rom nie die Sühnekommunion der ersten Samstage eingeführt. Auch an der Wirkung der verschiedenen Weiheversuche durch die Päpste sieht man deutlich, dass die Weihe nicht im Sinne des Himmels geschehen ist: Der Friede Mariens hat sich nicht triumphal in der Welt verbreitet. Das Gegenteil ist eingetreten. Es gibt immer mehr Kriege und Unruhen. Auch hat sich Russland nicht bekehrt. Die Bekehrung Russlands kann nach der katholischen Theologie nur bedeuten, dass es katholisch wird und nicht bloß orthodox. Dies war auch die klare Überzeugung von Schwester Lucia[8]. Wie könnte etwa die Hinwendung der Atheisten zur Orthodoxie, welche offiziell die Unbefleckte Empfängnis Mariens leugnet, von der Gottesmutter eine Bekehrung genannt werden? Wie könnte die Bekehrung Russlands vom Kommunismus zur Orthodoxie als Triumph des Unbefleckten Herzens Mariä dargestellt werden? Wenn die Bekehrung Russlands den Anstoß einer globalen Rückkehr zum katholischen Glauben darstellen wird, wie sie der hl. Ludwig Maria Grignion voraussagt (so ist Schwester Lucia von Fatima überzeugt, FJI, S. 440) dann kann es sich ebenfalls nur um eine Rückkehr Russlands zum katholischen Glauben (nach 1000 Jahren) handeln.

Msgr. Bernard Fellay bestätigt diese Überlegungen in seiner Predigt vom 20.8.2017 in Fatima (Französischer Teil der Predigt): „Schwester Lucia ist sehr klar. Die Weihe [Russlands an das Unbefleckte Herz Mariens] wird eine plötzliche Bekehrung Russlands bewirken. Bekehrung ist ein sehr präzises Wort, das bedeutet, dass Russland wieder katholisch werden wird. Eine Bekehrung behaupten zu wollen ohne dieses Element, ist eine Verhöhnung der Welt. Und ja, Gott ist allmächtig und er hat diese Macht in die Hände seiner Mutter gelegt.“[9]

Die politische Entwicklung in der Welt bestätigt das Gleiche: Die linken Ideologien verbreiten sich nach der Öffnung Russlands 1989 weiterhin und sogar mit zunehmender Geschwindigkeit, wenn auch in einem veränderten Erscheinungsbild. Also kann die erforderliche Weihe nicht geschehen sein. Unser Herr antwortete Schwester Lucia von Fatima auf ihre entsprechende Frage, Er werde Russland nicht ohne die durchgeführte Weihe bekehren, weil Er will, dass die ganze Kirche diese Bekehrung als Frucht der Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens erkenne.[10] Das bedeutet, dass Weihe und Bekehrung zeitlich nicht weit auseinanderliegen können, da sonst der Zusammenhang nicht mehr für alle offensichtlich wäre.

Was können wir tun?

Unsere Pflicht ist es, die Forderungen Unserer Lieben Frau von Fatima, soweit es an uns liegt, treu zu erfüllen:

  • Bekehrung und Buße: Abwendung von der Sünde – Hinwendung zu Gott und seinen Geboten
  • Treue zum täglichen Rosenkranzgebet im Gehorsam gegenüber der Forderung unserer Himmelsmutter
  • Praxis und Verbreitung der Sühneandacht zum Unbefleckten Herzen Mariens (siehe Broschüre dazu sowie die Webseite suehnesamstag.info)
  • Dafür beten, dass der Papst die geforderte Weihe bald gemäß dem Willen Jesu und Mariens vollzieht. Beten wir zu diesem Zweck oft die Weihe Russlands in der Weise wie sie Msgr. Lefebvre am 22.8.1987 in Fatima vorgenommen hat (siehe hier)
  • Rufen wir das Unbefleckte Herz Mariens im Alltag oft an: Unbeflecktes Herz Mariens, sei unsere Rettung! (siehe Flyer dazu)

Die aktuellen Entwicklungen, in deren Zentrum Russland steht, erinnern uns unsanft daran, dass die Weihe noch nicht geschehen ist und wir fest um sie beten und opfern müssen.

Verlieren wir nie die Hoffnung: „Am Ende aber wird mein Unbeflecktes Herz triumphieren. Der Heilige Vater wird mir Russland weihen, das sich bekehren wird und es wird der Welt eine Zeit des Friedens geschenkt werden“ (Unsere Liebe Frau von Fatima, 13. Juli 1917).

 

Quellen:

  • [1] https://www.lifesitenews.com/news/catholic-bishops-in-ukraine-urge-pope-francis-to-consecrate-russia-to-our-lady-in-line-with-fatima-request/
  • [2] François de Marie des Anges, Fatima Joie intime, Saint-Parres-lès-Vaudes, (FJI) S. 199
  • [3] Ebd.
  • [4] Ebd. S. 355
  • [5] Ebd. S. 234
  • [6] Ebd. S. 274
  • [7] Ebd. S. 213
  • [8] Siehe: FJI S. 436
  • [9] https://fsspx.news/fr/media/audio/fatima-sermon-de-mgr-bernard-fellay-31602
  • [10] Sie schreibt dies 1936, FJI, S. 220
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