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Fest Mariä Geburt – 8. September

2025 09 mariae geburt sm [2]Am 8. September ist das Fest Mariä Geburt – ein Tag der Gnade, der Hoffnung und der himmlischen Freude. Die Kirche feiert diesen Tag mit großer Freude, denn mit Maria beginnt das Werk der Erlösung. Sie ist das Morgenrot, das dem Sonnenaufgang Christi vorausgeht.

Der hl. Alfons von Liguori schreibt:

„Die Geburt des heiligsten Kindes Maria verdient mit allem Recht, mit allgemeiner Festlichkeit und Lobpreisung gefeiert zu werden.“

Die Betrachtung des hl. Alfons von Liguori

In seinem Werk Die Herrlichkeiten Mariens [3] widmet der hl. Alfons ein ganzes Kapitel dem Fest Mariä Geburt. Er betrachtet zwei zentrale Punkte und greift dabei auf Zitate verschiedener anderer Heiligen zurück.

  1. Die Größe der Gnade, mit der Maria geboren wurde
  2. Die Treue, mit der sie dieser Gnade vom ersten Augenblick an entsprach

1. Die Gnade Mariens bei ihrer Geburt

hl alfons maria von liguori [4]
der hl. Alfons Maria von Liguori

Maria wurde nicht nur heilig geboren – sie wurde „sehr heilig geboren“, mit einer Gnadenfülle, die alle Heiligen und Engel übersteigt. Der hl. Petrus Damianus nennt sie:

„Ein Werk, über das Gott allein hinausragt.“

Der hl. Thomas von Aquin sagt:

„Die allerseligste Jungfrau war erwählt, dass sie Mutter Gottes werde, und darum ist nicht zu zweifeln, dass sie Gott durch seine Gnade dazu befähigt hat.“

Diese Gnade war nicht nur groß – sie war übernatürlich vollkommen. Der hl. Bonaventura erklärt:

„Ich habe das Ganze in Fülle, was die anderen Heiligen nur in Teilen besitzen.“

Maria war wie eine Wolle, die den ganzen Tau des Himmels in sich aufnimmt – ohne ein Tröpfchen zu verlieren. Ihre Seele war das schönste Werk Gottes nach der Menschwerdung Christi.

2. Ihre vollkommene Treue zur Gnade

Maria entsprach der empfangenen Gnade vom ersten Augenblick an mit vollkommener Liebe. Der hl. La Colombière schreibt:

„Es ist die Überzeugung der ganzen Christenheit, dass das Kind Maria im Schoß der heiligen Mutter Anna mit der heiligmachenden Gnade auch den vollen Gebrauch ihrer hocherleuchteten Vernunft erhielt.“

Sie war frei von jeder ungeordneten Regung, von jeder Zerstreuung, von jedem Widerstand der Sinne. Ihre Seele war wie eine Platane, gepflanzt an Wasserbäche (Eccli. 24,19), und wie ein Weinstock, der liebliche Früchte bringt (Eccli. 24,23). Der hl. Gregor der Wundertäter grüßt sie:

„Sei gegrüßt, du immer treibender Weinstock!“

Maria wuchs in der Liebe zu Gott in jedem Augenblick. Der hl. Alfons beschreibt, wie sie ihre Verdienste in jedem Moment verdoppelte – so sehr, dass sie bei ihrer Geburt bereits heiliger war als alle Heiligen zusammen.

Maria – Mittlerin der Gnade

maria 2020495 1280 [5]Maria ist nicht nur die Mutter des Erlösers, sondern auch die Mittlerin aller Gnaden. Der hl. Bernhard sagt:

„Preise die Finderin der Gnade, die Mittlerin des Heiles, die Wiederherstellerin aller Zeiten.“

Der hl. Anselm bezeugt:

„Niemand ist, der nicht teilhätte an der Gnadenfülle Mariens.“

Der hl. Alfons schreibt:

„Von Jesus erhalten wir die Gnade als vom Urheber der Gnade, von Maria als der Mittlerin; von Jesus als der Quelle, von Maria als dem Kanal.“

Die Kirche wendet auf Maria die Worte der Heiligen Schrift an:

„In mir ist alle Gnade des Weges und der Wahrheit“ (Eccli. 24,24)
„In mir ist alle Hoffnung des Lebens und der Tugend“ (Eccli. 24,25)

Himmlische Berufung und universale Sendung

Maria wurde zur Mutter Gottes und zur Mittlerin aller Menschen und Engel bestimmt. Der hl. Richard von St. Victor sagt:

„Beide Kreaturen, Engel und Menschen, werden durch sie wiederhergestellt.“

Der hl. Alfons erklärt:

„Wenn durch Vermittlung Mariens alle Menschen Gott wohlgefällig werden sollen, so musste notwendig Maria heiliger und Gott wohlgefälliger als alle Menschen zusammen sein.“

Abschluss und geistliches Gebet

Die Geburt Mariens ist ein Geschenk Gottes – nicht nur für sie, sondern für uns alle. Sie kam voll Gnade in die Welt, um uns zu helfen, zu heilen, zu retten. Der hl. Alfons schließt mit einem innigen Gebet:

„O heiliges und himmlisches Kindlein, auserwählt zur Mutter meines Erlösers und zur erhabenen Mittlerin der armen Sünder, habe Mitleid mit mir.“

 

 

Text: Zusammenfassung aus Die Herrlichkeiten Mariens [3]

Bilderquellen: