Was wird das neue Kalenderjahr mit sich bringen? Welche Sorgen beschäftigen uns?

Wir Menschen haben allerlei Sorgen im Alltag – sei dies in Familie, Beruf oder Gesundheit. Erschwerend kommen wohl aber auch die aktuellen Entwicklungen in Politik, Wirtschaft und nicht zuletzt auch der katholischen Kirche hinzu. Nachstehend einige Anregungen insbesondere aus der Heiligen Schrift und von unserem Gründer, dem hl. Maximilian Kolbe, wie wir trotz allen Umständen niemals die Hoffnung verlieren.

Die Hoffnung als Tugend
Glaube, Hoffnung und Liebe – dies sind die drei göttlichen Tugenden. Die Tugend der Hoffnung lässt uns die ewige Seligkeit (das Paradies im Himmel nach unserem Tod) erhoffen, und zwar aufgrund der Hilfe Gottes. Wir hoffen, Gott selbst zu besitzen, aber nicht aufgrund unserer eigenen Tüchtigkeit, sondern aufgrund seiner Hilfe. Das ist das eigentliche Wesen dieser göttlichen Tugend.[1] [3]
Die Hoffnung ist eine christliche Tugend par excellence, so dass Paulus von den Ungläubigen als denjenigen spricht, die „keine Hoffnung haben“ (vgl. 1 Thess 4,1).[2] [4]
Es geht also zunächst darum, zu erkennen, dass alle Sorgen – egal was passieren wird – uns niemals daran hindern sollen, die Hoffnung auf die ewige Seligkeit zu nehmen. Der liebe Gott stellt uns alle Mittel zur Verfügung, die für das ewige Heil notwendig sind (den Glauben, die Sakramente, die Sakramentalien, etc). Wir müssen diese nur annehmen.
Gerade auch die Erkenntnis, dass wir eine himmlische Mutter haben, die uns so sehr liebt und uns in den Himmel führen möchte, soll unsere Hoffnung stärken. So schrieb der hl. Maximilian Kolbe: „So haben auch wir keinen sichereren und einfacheren Weg in den Himmel als die Immaculata (die Gottesmutter). Trachten wir nur danach der Unbefleckten zu gehören, ihr zu sein, ganz ihr.“[3] [5]

Alle Sorgen Gott und seiner Mutter übergeben
In der Heiligen Schrift finden wir die Aufforderung, alle Sorgen Gott zu übergeben. Hierzu einige Stellen (es gäbe noch viele weitere):
Bereits im Alten Testament finden wir im Buch der Sprichwörter „Vertraue auf den Herrn von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deine Klugheit. Auf allen deinen Wegen gedenke an ihn, so wird er deine Schritte recht leiten.“ (Spr. 3,5-6)
Der heilige Paulus schreibt an die Philipper: „Um nichts seid in Sorgen! In jeder Lage lasst eure Anliegen in Gebet und Flehen mit Dank kundwerden bei Gott. Dann wird der Friede Gottes, der jeden Begriff übersteigt, eure Herzen und eure Gedanken in Christus Jesus behüten.“ (Phil 4,6-7)
Eine weitere relevante Stelle ist in 1. Petrus 5,7 zu finden: „Alle eure Sorge werfet auf ihn [Gott], denn er sorgt für euch.“

Die Muttergottes Maria ist das gottnächste aller Geschöpfe. Sie, die Sündenfreie, kann nur wollen, was Gott will; dass sie etwas anderes will, ist nicht möglich. Also spiegelt sich im Willen der Unbefleckten getreulich der Wille Gottes. Wenn jemand auf sie hört, ist es, als höre er auf Gott selbst. Man kann sich ihr also bedenkenlos ganz hingeben, ihrem Beispiel und ihren Offenbarungen folgen.[4] [6]
Der heilige Maximilian Kolbe schrieb in einem Brief am 9. Januar 1941 an einen Mitbruder: „Vertrauen wir also der Vorsehung Gottes, dem Willen der Immaculata und seien wir gewiss, dass der Herrgott alles zum Besten wendet. Möge der übernatürliche Gehorsam in uns wachsen, damit so Friede und Glück in uns tiefer werden. Die Quellen der Seligkeit und des Friedens liegen nicht außer uns, sondern in uns selbst. Nützen wir alles aus, um unsere Seele in der Demut, im Gehorsam, in der Armut und in den anderen Ordenstugenden zu üben! Dann werden uns die Leiden schon nicht mehr so schwer erscheinen. Übrigens sagen wir doch, dass wir durch die Immaculata alles vermögen. Zeigen wir das also auch in der Tat! Vertrauen wir, beten wir und gehen wir im Leben ruhig und gelassen vorwärts!“[5] [7]

Und wenn das Kreuz zu schwer wird?
Manchmal sehen wir keinen Ausweg mehr. Der hl. Maximilian Kolbe schrieb dazu:
„Mitunter ist es wirklich schwierig im Leben. Man meint, es gäbe keinen Ausweg mehr. Mit dem Kopf kann man nicht durch die Wand, und es ist schon manchmal traurig und schwer, grausam, zum Verzweifeln. Warum eigentlich? Ist es wirklich so schlimm auf dieser Welt? Weiß nicht Gott von alledem? Ist er nicht allmächtig? Hält er nicht alle Gesetze der Natur und alle menschlichen Herzen in seiner Hand? Kann denn irgendetwas in der Welt geschehen, ohne dass er es erlaubt? Und wenn er es zulässt – kann er etwas zulassen, was nicht für mich gut wäre, ja mir so gar nicht zum Besten gereichte? Wenn wir für einen kleinen Augenblick über einen unendlichen Verstand verfügen könnten, würden wir nichts anderes zulassen als das, was Gott zulässt; denn der unendlich Weise weiß am besten, was für unsere Seele gut ist, und als der unendlich Gute will er das und lässt er das zu, was unserem größeren Glück im Himmel dienlich ist. Weshalb sind wir also manchmal so verzweifelt? Weil unser Kopf zu klein ist und wir nicht alles wissen können, sehen wir den Zusammenhang nicht zwischen unserem eigentlichen Glück und den widrigen Umständen, die uns quälen. Was sollen wir also tun? Gott vertrauen. Durch solches Vertrauen – auch ohne letzte Einsicht in die Dinge – erweisen wir gleichzeitig Gott eine große Ehre, denn wir erkennen seine Weisheit, Güte und Macht an.“[6] [8]
Fazit
Was auch das Jahr bringen wird, vertrauen wir jederzeit auf Gott und seine/unsere himmlische Mutter. Um dieses Vertrauen auch im Alltag umsetzen zu können: Nutzen wir die Sakramente, die der liebe Gott eingesetzt hat und wir teilweise auch oft empfangen dürfen (Beichte, hl. Kommunion); nutzen wir aber auch die Sakramentalien, welche uns die Muttergottes geschenkt hat, namentlich das (tägliche) Rosenkranzgebet [9], das Tragen der Wundertätige Medaille [10] und des Skapuliers [11] sowie auch durch das monatliche Praktizieren der Herz-Mariä-Sühnesamstage [12].
Textquellen:
[1] [13] Vgl. https://fsspx.ch/de/news/tugend-der-hoffnung-1-das-wesen-der-hoffnung-23616
[2] [14] https://fsspx.news/de/news/heiligkeit-der-kirche-5-tugend-der-hoffnung-28917
[3] [15] Aus «Lass Dich von der Immaculata führen», Militia Immaculatae, S. 26
[4] [16] Vgl. Buch „Maximilian Kolbe, Jedem ist der Weg gewiesen, Texte eines Märtyrers“, Schwabenverlag, S. 14
[5] [17] Buch „Pater Maximilian Kolbe, Briefe von 1915-1941“, Kaffke-Verlag, S. 179
[6] [18] Buch „Maximilian Kolbe, Jedem ist der Weg gewiesen, Texte eines Märtyrers“, Schwabenverlag, S. 27
Bilderquellen:
- Sorgen: pixabay.com [19]
- Hoffnung: pixabay.com [20]
- Bibel: pixabay.com [21]
- Muttergottes-Statue: pixabay.com [22]
- Kreuz: pixabay.com [23]