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Zum Fest Mariä Geburt

Maria31082020 [2]

Am 8. September ist das Fest der Geburt unserer himmlischen Mutter. Dazu ein kurzer Abschnitt vom hl. Alfons Maria von Liguori über dieses Fest sowie ein Gebet von ihm. 

Maria wurde heilig, sehr heilig geboren. Mit großer Gnade wurde sie von Gott im ersten Augenblick ihres Daseins ausgestattet; und groß war auch die Treue, mit der von da an Maria Gott entsprach.

Mit Freudenfesten pflegen allgemein die Eltern die Geburtstage ihrer Kinder zu feiern; und doch hätten sie Ursache zu Trauer und Schmerz, wenn sie bedächten, wie sie zur Welt kommen, nicht bloß ohne Verdienste und ohne den Gebrauch ihrer Vernunft, sondern noch überdies teilhaft der Erbschuld, als Kinder des Zornes, und als solche zu Leiden und Tod verurteilt. Die Geburt des heiligsten Kindes Maria aber verdient mit allem Recht, mit allgemeiner Festlichkeit und Lobpreisung gefeiert zu werden, indem sie an das Licht dieser Welt als ein Kindlein zwar dem Alter nach kam, aber groß an Verdiensten und Tugenden. Maria wurde als Heilige und zwar als große Heilige geboren. Um den Grad der Heiligkeit aber, in dem sie geboren wurde, zu begreifen, sind zwei Punkte notwendig zu erwägen: Fürs erste die Größe ihrer ersten von Gott empfangenen Gnadenausrüstung; fürs zweite die Größe der Treue, mit der Maria vom ersten Augenblick an Gott zu dienen begonnen hat.

Gebet

O heiliges und himmlisches Kindlein, auserwählt zur Mutter meines Erlösers und zur erhabenen Mittlerin der armen Sünder, habe Mitleid mit mir. Sieh zu deinen Füßen einen andern Undankbaren, der zu dir seine Zuflucht nimmt und dich um Mitleid anfleht. Freilich verdiene ich wegen meines Undankes gegen Gott und dich, von Gott und dir verlassen zu werden; doch wird mir gesagt, und so halte ich daran, wissend wie groß dein Erbarmen, dass du nicht verschmähst, dem zu helfen, der sich mit Vertrauen dir empfiehlt. Darum, o erhabenste aller Kreaturen der Welt, die nur von Gott allein übertroffen wird, und vor der die höchsten Geister des Himmels klein erscheinen, o Heilige der Heiligen, o Maria, Abgrund der Gnade und voll der Gnade, komme einem Elenden zu Hilfe, der durch seine Schuld die Gnade verloren.

Ich weiß, du bist Gott so lieb, dass Er dir nichts versagt. Ich weiß auch, es ist deine Freude, kraft deiner Herrlichkeit den elenden Sündern zu Hilfe zu kommen. Offenbare also die Größe deiner Gnade vor Gott und erlange mir so viel Licht und solche Liebesflamme von Gott, die aus mir wieder einen Heiligen, die mich freimacht von jeder irdischen Neigung und ganz in Liebe zu Gott entzündet. Bewirke dies, o Herrin!

Du vermagst es. Bewirke es aus Liebe zu Gott, der dich so groß, so mächtig, so barmherzig gemacht hat. Also hoffe ich. Amen.

 

Quelle: Buch Die Herrlichkeiten Mariens [3]