100 Jahre Sühnesamstag

100 Jahre Sühnesamstag

2025 12 09 100 jahre suehnesamstag smEine Botschaft der Hoffnung und was hat das mit der Russlandweihe zu tun?

Am 10. Dezember 1925 ereignete sich im Kloster der Dorotheen-Schwestern in Pontevedra, Spanien, ein tiefgreifendes Ereignis. Die junge Postulantin Lucia dos Santos, eine der drei Seherkinder im Jahre 1917 in Fatima, erlebte eine weitere himmlische Begegnung. Ihr erschien die heilige Jungfrau Maria, begleitet vom Jesuskind. Maria enthüllte ihr Herz, umgeben von Dornen, die die Beleidigungen und Undankbarkeiten der Menschen symbolisierten. Mit mütterlicher Sorge bat sie um Sühne für diese Sünden, die ihrem Unbefleckten Herzen zugefügt werden.

Als konkreten Weg zur Wiedergutmachung erbat die Gottesmutter die Einführung der fünf ersten Samstage (am ersten Samstag des Monats) und wichtig ist dabei hintereinander (z. B. von Januar–Mai oder Februar–Juni) als Sühneakt, um das Unbefleckte Herz Mariens zu sühnen.

Vier wesentliche Elemente:

  • die Beichte
  • der Empfang der Heiligen Kommunion
  • das Beten des Rosenkranzes
  • und eine 15-minütige Betrachtung der Rosenkranzgeheimnisse, alles in der Absicht, dem Unbefleckten Herzen Mariens Sühne zu leisten.
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Die vier Elemente

Dabei ist es erlaubt, die Beichte eine Woche vorher oder nachher zu erledigen; sie ist nicht zwingend an diesem Samstag abzulegen. Für den Empfang des Bußsakramentes gibt es keine andere zeitliche Bestimmung als jene, dass es je eine Beichte für je einen der ersten fünf Samstage sei. Es ist deshalb nicht notwendig, die Beichte am Sühnesamstag selbst abzulegen.

„Weil es nicht allen möglich ist, am Samstag zu beichten, bat Schwester Lucia darum, dass die Beichte acht Tage lang gültig sein möge. Bei der Erscheinung vom 15. Februar 1926 antwortete ihr der Herr: ‚Ja, es kann sogar viel länger sein, vorausgesetzt, dass sie im Stande der Gnade sind, wenn sie mich empfangen, und dass sie die Absicht haben, dem Unbefleckten Herzen Mariens Sühne zu leisten‘“ (P. Heinrich Mörgeli, Das Unbefleckte Herz Mariä, S. 22f.).

Sollte man an einem der Samstage verhindert sein, die Sühneandacht zu verrichten, aus einem wichtigen, triftigen Grund, wie Krankheit, nicht teilnehmen können (Skifahren oder keine Lust sind keine wichtigen Gründe), gab Jesus selbst die Antwort an Schwester Lucia in der Nacht vom 29. auf den 30. Mai 1930 folgende Weisung: „Diese Andacht kann gültigerweise auch am Sonntag nach dem ersten Samstag erfüllt werden, falls meine Priester aus gerechten Gründen den Seelen die Erlaubnis dazu geben.“

Warum fünf Samstage?

Suehnesamstag
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Die fünf Samstage sind insbesondere gegen fünf Lästerungen, die gegen das Herz Mariens gerichtet sind:

  • Gegen die unbefleckte Empfängnis
  • Gegen die immerwährende Jungfräulichkeit
  • Gegen die Gottesmutterschaft zugleich mit der Ablehnung, sie als Mutter der Menschen anzuerkennen
  • Die Lästerung jener, die öffentlich versuchen, Kinderherzen die Gleichgültigkeit, die Verachtung und sogar den Hass gegen diese unbefleckte Mutter einzuflößen
  • Die Lästerung jener, die sie direkt in ihren heiligen Bildern entehren

Als Quelle für diesen ersten Teil, insbesondere die Erklärung der fünf Lästerungen, dient ein Vortrag von Pater Markus Bayer. Wer möchte, kann dieses Vortrags-Video auf unserer Homepage www.suehnesamstage.info anhören.

Gerade diese 15-minütige Betrachtung ist auch von besonderer Bedeutung. Es ist bekannt, dass Heilige darauf hinweisen: Wer jeden Tag 15 Minuten Betrachtung hält, fällt nicht in schwere Sünde. Und doch wünscht die Gottesmutter von uns im Rahmen der Sühnesamstage dieses intensive Gebet nur einmal im Monat. Daran wird erkennbar, wie mächtig und wichtig diese 15-minütige Betrachtung ist und welch hohen Wert die Gottesmutter ihr beimisst, auch wenn sie uns dies „nur“ einmal monatlich abverlangt, um die Gnaden der Sühne zu empfangen.

Russlandweihe

202203 weihe russlands 1Dieses Jubiläum der ersten Sühnesamstage ist untrennbar mit den Botschaften von Fatima verbunden, insbesondere mit der von der heiligen Jungfrau geforderten Russlandweihe. Maria hatte in Fatima die Weihe Russlands an ihr Unbeflecktes Herz erbeten, um die Ausbreitung des Kommunismus und seine verheerenden Auswirkungen zu verhindern und den Weltfrieden zu sichern.

Die Sühnesamstage sind ein integraler Bestandteil dieses göttlichen Plans zur Rettung der Seelen und zur Herbeiführung des Friedens. Sie sind ein persönlicher Beitrag jedes Einzelnen zur Wiedergutmachung und zur Erfüllung der himmlischen Bitten. Die Botschaft von Pontevedra unterstreicht die Bedeutung der persönlichen Sühne und des Gebets als mächtige Werkzeuge im Kampf gegen das Böse und für die Verwirklichung des Reiches Gottes auf Erden.

Die Gottesmutter hatte in Fatima ausdrücklich erwähnt, dass Russland seine Irrtümer über die Welt verbreiten würde, wenn ihre Bitten nicht erhört würden. Diese Irrtümer würden Kriege und Verfolgungen der Kirche verursachen. Zudem wies sie darauf hin, dass Russland bei der drohenden Strafe für die Sünden der Welt die „Geisel“ sein würde, mit der zugeschlagen wird – ein Symbol für die Rolle Russlands in den globalen Auseinandersetzungen, die folgen würden.

Die Weihe Russlands sollte dazu dienen, diese Entwicklungen abzuwenden oder abzumildern und letztlich die Bekehrung dieser Nation herbeizuführen, was zu einer „Zeit des Friedens“ für die Welt führen würde.

Persönlich bin ich überzeugt: Wenn die ganze Welt, wenn alle Menschen die Herz-Mariä-Sühnesamstage ernst nehmen und feiern würden, wäre Gott so barmherzig und milde, um diese Strafen über uns nicht zu verhängen. Die drohende Strafe würde von uns abgewendet. Es wäre ein Wunder, das zeigt, wie barmherzig Gott sein kann, wenn wir ihn darum bitten.
(Beispiel: Die Bewohner von Ninive haben in Sack und Asche Buße getan und sind verschont geblieben. Gott hat sich milde stimmen lassen und sich ihnen zugewandt.)

Das einzige Mittel dazu sind die Herz-Mariä-Sühnesamstage. Es wäre wohl ein großes Wunder, wenn alle Menschen weltweit dies tun würden. Dennoch, wie die Makellose selbst sagte: So viele Menschen gehen verloren, weil niemand für sie betet und Opfer bringt. Auch wenn wir dieses umfassende Wunder vielleicht nicht erleben, müssen wir, die den Glauben besitzen und dieses hohe Gut haben, es ernst nehmen. Durch unsere Gebete und Opfer können wir viele Menschen retten und Gott zu Barmherzigkeit und Gnade stimmen.

Ein Aufruf zum Handeln

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Die Webseite über den Sühnesamstag: https://suehnesamstag.info (mit Klick auf das Bild öffnet die Seite)

Liebe Leserinnen und Leser, die Botschaft der Herz-Mariä-Sühnesamstage ist ein Geschenk des Himmels, ein einfacher, aber mächtiger Weg, auf die Nöte unserer Zeit zu reagieren. Haben Sie Mut und Vertrauen! Nehmen Sie diese Praxis ernst. Jeder einzelne Sühnesamstag, den wir praktizieren, ist ein Akt der Liebe und Wiedergutmachung, der zählt.

Es ist unsere Chance, nicht nur unser eigenes Herz zu reinigen, sondern auch aktiv am göttlichen Plan für den Frieden in der Welt mitzuwirken. Mag diese jüngst vergangene Russlandweihe, die vollzogen wurde, ihre Gültigkeit haben. Ist es dennoch nicht an uns, uns zurückzulehnen, sondern an der Zeit, mitzuarbeiten, was dafür zu tun, um die Seelen zu retten.

Lassen Sie uns dieses kostbare Mittel nutzen, um Gottes Barmherzigkeit zu erflehen und dazu beizutragen, dass die Welt eine Zeit des Friedens und der Gnade erlebt. Ihr Gebet und Ihr Opfer machen einen Unterschied!

Weitere Informationen zu den Herz-Mariä-Sühnesamstagen und ihrer Bedeutung finden Sie in der Broschüre des Herz-Mariä-Sühne-Samstags (erhältlich im MI-Shop) und online unter www.suehnesamstag.info.

 

Quelle: Dieser Artikel wurde erstmalig publiziert in der Ritter-Zeitschrift Nr. 3/2025

 

Bilder: Titelbild: Joseolgon, Azulejos im Santuário Nossa Senhora da Paz, Ponte da Barca, Portugal, 9. Oktober 2016, Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, adaptiert durch die MI

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