13. Oktober 1917 – das Sonnenwunder und die Rosenkranzkönigin

13. Oktober 1917 – das Sonnenwunder und die Rosenkranzkönigin

Tausende sahen, wie sich die Sonne drehte, Farben aussandte und scheinbar auf die Erde stürzte – ein kosmisches Zeichen, das selbst Kritiker verstummen ließ. Maria offenbarte sich als Rosenkranzkönigin und bat eindringlich um das tägliche Gebet. Ein Wunder, das erschüttert, bewegt und Hoffnung schenkt. Lesen Sie oder hören Sie diesen Artikel:

Vorbereitung

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Die drei Hirtenkinder von Fatima am 13. September 1917 (Klicken für Vergrößerung)

Die Gottesmutter erschien ab dem 13. Mai monatlich den drei Hirtenkindern. Zur Erscheinung am 13. September sollen bereits etwa 30’000 Personen als Zeugen anwesend gewesen sein. Die Spannung war spürbar: Die Menschen litten unter der Not ihrer Zeit, geprägt von einer freimaurerischen und kirchenfeindlichen Regierung. Immer mehr schöpften Hoffnung aus den Ereignissen in Fatima.

Und nun kam der Tag – der Tag der Entscheidung: Durch den Mund dreier kleiner Kinder hatte die Muttergottes ein Wunder angekündigt, damit alle glauben.

Das Sonnenwunder

Was geschah an jenem 13. Oktober 1917? Am Vortag hatte es ununterbrochen geregnet – ebenso am Erscheinungstag. Es war kalt und nass. Die angereisten Menschen (geschätzt 70.000) waren bei Weitem nicht nur fromme Pilger und gläubige Seelen. Unter ihnen waren viele Neugierige, Spötter und auch Journalisten von liberalen, kirchenkritischen Zeitungen, die nur allzu bereit waren, den „frommen Schwindel“ aufzudecken und dieses „Spektakel“ der Lächerlichkeit preiszugeben.

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13. Oktober 1917: Die Menge steht köcheltief im Dreck bei gissendem Regen. Sie warten auf die Erscheinung Unserer Lieben Frau und das versprochene Wunder. (Klicken für Vergrößerung)

Die Eltern von Lucia hatten Angst um das Leben ihrer Tochter, da die Stimmung der frierenden und durchnässten Menschenmenge leicht in Enttäuschung, Wut und Aggression kippen konnte, sollte das angekündigte Wunder ausbleiben.

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Buch – erhältlich bei der MI-Schweiz, bitte nehmen Sie mit uns Kontakt auf, wenn Sie ein Exemplar wünschen

Doch was dann geschah, brachte selbst kirchenkritische Zeitungen dazu, als Erste über dieses kosmische Wunder zu berichten. Das Erlebte war zu eindrücklich, als dass es jemanden gegeben hätte, der dieses unerhörte Geschehen hätte bezweifeln können.

Plötzlich klarte der Himmel auf, und am Firmament erschien eine Sonne, die sich wild im Kreis drehte, dabei Strahlen in allen Regenbogenfarben aussendete und die Menschen in dieses farbige Licht tauchte. Dann schien sie sich vom Himmel zu lösen und auf die Erde zu stürzen – die Menschen glaubten, das Ende der Welt sei gekommen. Sie fielen auf die Knie, bekannten ihre Sünden, manche verloren das Bewusstsein … und selbst in Nachbardörfern konnte das Wunder beobachtet werden. Am Ende des Sonnenwunders waren die Kleider aller Anwesenden vollkommen trocken.

Lassen wir hier Pater Stehlin erzählen (Quelle für nachstehende Zitate sind aus dem Buch: Leitstern für die letzten Zeiten, Pater Karl Stehlin, aktuell nur bei der MI-Schweiz erhältlich):

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Aus der Sicht derer, die das Wunder gesehen haben, ist es nicht weniger ausserordentlich und einmalig. Gott erlaubte sogar den Feinden, es zu sehen: Freimaurern, Ungläubigen, Kritikern und Neugierigen aller Art! Diese Tatsache schliesst alle Theorien von kollektiver Halluzination und andere Arten der Sinnestäuschung von Tausenden von Menschen aus. Eine Halluzination und andere Manipulationen entstehen durch Überreizung des psychosensorischen Systems und sind immer eine Auswirkung von Schwierigkeiten der Wahrnehmungs-funktionen oder von Störungen des Bewusstseinszustands. Doch all das kann nicht passieren, wenn ein Gehirn nicht im Geringsten zu einer „Erregung“ neigt. Im Gegenteil, der oben zitierte Journalist verachtet die

„aufgeregten“ und „begeisterten“ Pilger und ist weit davon entfernt, in seinen Emotionen beeinflusst zu werden. Und diese Menschen sahen das Wunder und bezeugten es. (S.168) …

Doch jemand könnte fragen: Warum wollte Gott dieses Wunder durch die Sonne wirken? Wir würden eher die wunderbare Heilung von Kranken oder andere bemerkenswerte Phänomene erwarten. Der Grund

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Die drei Hirtenkinder von Fatima (Klicken für Vergrößerung)

dafür ist, dass es eine tiefe symbolische Verbindung zwischen Unserer Lieben Frau und der Sonne gibt: „Und siehe, es erschien ein grosses Zeichen am Himmel, eine Frau mit der Sonne gekleidet, den Mond unter ihren Füssen […]!“ (Offb 12,1). Will Gott am 13. Oktober nicht betonen, dass Unsere Liebe Frau, da sie in Fatima erscheint, die apokalyptische Frau ist, die vom Drachen und später von den beiden Tieren angegriffen wird, die aber schliesslich ganz allein deren Häupter zertreten und sie überwinden wird, gerade so wie das strahlende Licht der Sonne alle Finsternis besiegt?

Wenn Jesus Christus sich selbst die „Sonne der Gerechtigkeit“ nennt, und wenn Unsere Liebe Frau „mit der Sonne gekleidet“ ist, dann könnte das Sonnenwunder von Fatima bedeuten, dass alles Licht der Gnade und der Barmherzigkeit, aber auch alle Gerechtigkeit und Heiligkeit der Immaculata verliehen worden ist, sodass jeder das ewige Licht einzig durch sie empfangen wird. Die Sonne ist die Quelle des Lichts, doch Maria regiert in gewisser Weise über die Sonne, indem sie ihr Licht demjenigen gibt, dem sie es geben möchte: eine andere Veranschaulichung der Mittlerin aller Gnaden. “ (S.170)

Bemerkenswerte Zeugnisse

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In der Tat war es ein schrecklicher Moment, als es so aussah, als würde die Sonne auf die Menschenmenge fallen. Sie schrien: „O Jesus, wir werden getötet! O Jesus, wir werden getötet!“ Andere riefen Unsere Liebe Frau an, sie zu retten und vollzogen Akte der Reue. Pater Johannes Gomes Menitra sagte: „Als ich die Sonne auf uns fallen sah, rief ich: ‚Wir werden sterben!’ […] Ich kniete auf den Steinen nieder, faltete meine Hände und bat den Herrn um Verzeihung für alle meine Sünden.“

Im Dorf Arburitel, einige Kilometer von Fatima entfernt, sahen alle Einwohner das Wunder. Ihr Gemeinde-priester, Pater Ignacio Lourenco, schrieb: „Die Sonne schien plötzlich in einem Zickzack niederzukommen, die Erde bedrohend. In Panik rannte ich los und versteckte mich zwischen den Menschen, die weinten und das Ende der Welt in jedem Augenblick erwarteten.

In der Nähe von uns war ein Ungläubiger, der den Morgen damit verbracht hatte, über die Einfaltspinsel zu spotten, die nach Fatima gegangen waren, nur um ein gewöhnliches Mädchen zu sehen. Er schien jetzt wie gelähmt zu sein, seine Augen auf die Sonne geheftet. Danach zitterte er von Kopf bis Fuss und fiel mit erhobenen Armen in den Schlamm auf seine Knie und schrie laut zu Unserer Lieben Frau. Währenddessen fuhren die Menschen fort zu schreien und zu weinen, sie baten Gott um Verzeihung für ihre Sünden. […] Wir rannten alle zu den beiden Kapellen im Dorf, die hoffnungslos überfüllt waren.“ Auch viele Menschen in der Cova da Iria dachten, dass dies das Ende der Welt sei. …

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„Als die Menschen bemerkten, dass die Gefahr vorüber war, gab es einen Ausbruch der Freude und alle stimmten in Danksagung und Lobpreis Unserer Lieben Frau mit ein“ (P. Lourenco). Mario Godinho fügt hinzu: „Aus diesen Tausenden von Lippen hörte ich Rufe der Freude und der Liebe zu unserer heiligsten Jungfrau. Und da glaubte ich. Ich war sicher, dass ich nicht das Opfer einer Illusion geworden war. Ich hatte die Sonne gesehen, wie ich sie nie wieder sehen werde.“

„Die Strafe traf nicht mit dem Ende des Wunders ein, im Gegenteil: Die Pilger erlebten die glückliche Überraschung, sich selbst vollkommen trocken wiederzufinden; und während dieser letzten Erscheinung Unserer Lieben Frau gab es sogar zwei wunderbare Heilungen.“ (S.173f)

Die Rosenkranzkönigin

2017 03 Brescia Mattes Pana 111Zu Beginn der Erscheinung hatte sich Maria als Unsere Liebe Frau vom heiligen Rosenkranz vorgestellt und die Kinder – und damit sicher auch uns – gebeten, weiterhin täglich den Rosenkranz zu beten. An keinem Erscheinungsort zuvor hatte die Muttergottes so klar und so oft die Bitte um das tägliche Rosenkranzgebet ausgesprochen.

Schon bei der ersten Erscheinung am 13. Mai versicherte sie Francisco, dass auch er in den Himmel komme – aber er müsse viele Rosenkränze beten. Und wenn Lucia um die Genesung von Kranken oder um Hilfe in Schwierigkeiten bat, forderte Maria stets, dass der Rosenkranz gebetet werden solle, um diese Gnade zu erlangen.

„Schliesslich erklärte Sr. Lucia gegenüber Pater Fuentes, dass uns Gott nun (in den letzten Zeiten) zwei letzte Heilmittel gibt: die Andacht des heiligen Rosenkranzes und zum unbefleckten Herzen Mariens. Und wenn sie sagt, dass dies die letzten sein werden, dann werden uns tatsächlich keine anderen mehr gegeben. Das zeigt uns die ganz besondere Wichtigkeit des Rosenkranzes in unseren apokalyptischen Zeiten.

Das heisst, dass nur diese beiden Andachten unsere Treue und Beharrlichkeit während der letzten Kämpfe gewähren können.“ (S. 149)

Pater Stehlin kommentiert auf wunderbare und tiefsinnige Weise die weiteren Worte der Himmelskönigin Der Krieg wird zu Ende gehen, und die Soldaten werden heimkehren. “ wie folgt:

„Wie müssen wir das verstehen? Wir müssen uns fragen, was „Krieg“ und besonders „das Ende des Krieges“ für uns bedeutet. Zunächst bedeutet dies, dass wir Mitglieder der Streitenden Kirche sind und unser Leben ein christlicher Krieg ist. Die Kriege der Menschen und Völker gegeneinander sind nur ein Ausdruck und ein Symbol des Krieges zwischen Gut und Böse, zwischen Gnade und Sünde, zwischen Unserer Lieben Frau und dem Teufel, zwischen Himmel und Hölle. 

In einem Krieg brauchen wir gute Waffen, doch nicht nur das. Die Soldaten müssen geschult und gut geübt sein im Umgang mit den Waffen. Die Waffe „par excellence“, die uns Unsere Liebe Frau gibt, ist der Rosenkranz. Und wenn wir diese Waffe so einsetzen, wie es unser „oberster Befehlshaber“ wünscht, kündigt sie uns an, dass dieser Krieg ein Ende haben wird und die Soldaten heimkehren können – dass sie schliesslich ihre ewige Heimat erreichen werden.

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Zeitung in Fatima (Klicken für Vergrößerung)

Zweitens bedeutet es, dass es einen geben wird, der gewinnt und einen der die Kriege verliert; es muss einen Sieg und eine Niederlage geben: Der Sieg, jeder wirkliche Sieg in dieser Welt, wird von ihr erlangt und durch sie von allen, die mit tiefem Glauben über die Geheimnisse des Rosenkranzes betrachten. Das wird durch die Kirche bekräftigt, die ein Fest zu Ehren Unserer Lieben Frau vom Sieg und eines zu Ehren Unserer Lieben Frau vom heiligen Rosenkranz eingesetzt hat. Drittens bedeuten das Ende des Krieges und das Ergebnis des Sieges den Frieden. Es gibt keinen Sieg und keinen Frieden ohne Maria – das hat sie uns durch die wunderbaren Siege seit dem 16. Jahrhundert bereits gezeigt, und das wird auch die Botschaft in Tuy sein. In Fatima kam Unsere Liebe Frau, um zu offenbaren, dass sie das einzige Heilmittel ist, um den Frieden zu erhalten, und sie will, dass wir diesen Frieden durch den Rosenkranz erhalten (siehe ebenfalls die Erscheinungen am 13. Mai, 13. Juli und 13. September).

Mit anderen Worten: Der Rosenkranz ist der grosse Friedensbringer in unserem Leben. Der Frieden der Waffen kann nicht erreicht werden ohne einen äusseren Zustand wahren Friedens, den der heilige Augustinus und der heilige Thomas als „die Ruhe der Ordnung“ definieren. Nun wissen wir, dass unser Herz ein Schlachtfeld ist und dass „der Teufel umhergeht wie ein brüllender Löwe, der sucht, wen er verschlingen könne.

Es ist schwierig, den Frieden in unserer Seele zu erlangen, und sehr oft sind wir voller Sorgen, unruhig und aufgeregt. Das kleinste Ereignis lässt uns gleich den Frieden des Herzens verlieren. Wie wertvoll ist darum das Versprechen Unserer Lieben Frau, dass der Rosenkranz uns einen Zustand von Ordnung und Harmonie gibt. Der tiefste und wahrhaftigste Friede ist einzig ein Leben in der Freundschaft mit Gott, ein Leben im Stande der heiligmachenden Gnade. Und diese Gnade wird uns ebenfalls durch den heiligen Rosenkranz gewährt und bewahrt.

Darüber hinaus können wir dieses Versprechen auf alle Situationen und Einrichtungen erweitern, die die Atmosphäre des Friedens unbedingt brauchen, wenn sie überleben wollen: die Familien, die Schulen, die Gemeinden, die Klöster, die Dörfer etc. “ (S. 149f)

Aufruf

An uns ist es nun, den Ruf der Gottesmutter zu hören, die in jedem Land – in Fatima am eindrücklichsten durch jenes kosmische Wunder – erschienen ist, um die Menschen aufzurütteln und ihnen zurufen, wie der Heiland der Frau am Jakobsbrunnen:

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Diese Buchmalerei zeigt Jesus, wie er über Jerusalem weint, und stellt die Belagerung der Stadt dar, die er in seiner Prophezeiung vorhergesagt hat. Die Darstellung stammt aus dem Evangelistar Ottos III., um das Jahr 1000 nach Christus.

Wenn du doch die Gabe Gottes erkenntest … (Joh 4,10). Es ist mein Sohn, der euch das Wasser ewigen Lebens geben möchte. Geht nicht achtlos vorbei, dass mein Sohn nicht eines Tages über uns weint wie über Jerusalem. Ach, hättest du doch die Stunde deiner Heimsuchung erkannt …“ (Lk 19,42)

 Beantworten wir die Liebe der Gottesmutter mit ganzem Herzen! Und bedenken wir ihre Worte:

Betet, betet sehr viel und bringt Opfer für die Sünder: Denn viele kommen in die Hölle, weil niemand sich für sie opfert und für sie betet.

Unsere Liebe Frau von Fatima – bitte für uns!

 

 

Bilderquellen: alle Bilder Public Domain via Wikimedia

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