20 Jahre Militia Immaculatae der traditionellen Observanz

20 Jahre Militia Immaculatae der traditionellen Observanz

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der hl. Maximilian Kolbe

Die MI wurde am 6. Mai 2000 in Polen im Geist und gemäß dem Wortlaut seiner ursprünglichen Statuten wiedererweckt. Dies geschah durch den Oberen der Priesterbruderschaft St. Pius X in Polen mit Erlaubnis seines Generaloberen, Bischofs Bernard Fellay, gemäß den Prinzipien der supplementären Jurisdiktion. Der Gründer, P. Karl Stehlin erinnert sich:

„Mir selbst kam so etwas überhaupt nicht in den Sinn. Ich kannte zwar den hl. Maximilian, hatte mich aber nie tiefer mit der von ihm gegründeten MI befasst. Es waren verschiedene Gläubige, vor allem Studenten, die mir die Wichtigkeit und große apostolische Kraft dieser Armee Mariens erklärten und mich baten, doch die MI für die Tradition zu retten, da die moderne MI ganz vom Ideal des Gründers abgekommen ist. So habe ich beim Generaloberen angefragt, der mir die Erlaubnis zur Gründung für Polen erteilte.

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Wallfahrt nach Fatima 2017

Es war am Herz-Mariä-Sühnesamstag, dem 6. Mai 2000, ich glaube während der Sühneanbetung. Wir nahmen die Weihezeremonie, die schon der hl. Maximilian benutzte und die bis 1974 für die Aufnahme verpflichtend war.“

Warum wurde die Traditionelle Observanz der Militia Immaculatae gegründet? Am Vorabend des Zweiten Vatikanischen Konzils hatte die Militia Immaculatae vier Millionen Mitglieder in Polen und weltweit. Im Jahre 1997 wurden die neuen Statuten der MI veröffentlicht, die sich stark von denen von P. Maximilian Kolbe unterschieden. Einer der Bestseller jener Zeit war ein Buch des Generalmoderators der MI, P. Simbula, der den heiligen Gründer heftig kritisierte, weil er engstirnig gewesen sei und „in den Meinungen seiner Zeit feststeckte“.

Die Revolution des II. Vatikanischen Konzils hat auch die MI. nicht verschont:

  1. Der Name: Man begann zunächst, den „allzu kriegerischen“ Namen Militia (Ritterschaft) umzuändern in „Mission der Immaculata”, um den Grundsätzen der Religionsfreiheit und des konziliaren Pazifismus besser zu entsprechen. Bald danach wurden die Statuten dem Geist des Konzils angepasst. Die Zitate in den neuen Statuten sind ausschließlich entnommen aus Texten des Konzils, der Päpste Pauls VI. und Johannes Pauls II., sowie einige Zitate des hl. Maximilian.
  2. Das Ziel: Diese Statuten stellen ein völlig neues Ziel der MI vor: Man erwähnt nicht mehr die Bekehrung der Freimaurer, Häretiker etc. Auch das Stoßgebet der MI „O Maria, ohne Sünde empfangen…” wurde des wichtigen letzten Satzes beraubt, welchen der Gründer hinzugefügt hatte: „und für all jene, die ihre Zuflucht nicht zu Dir nehmen, besonders für die Freimaurer, und für alle Dir Anempfohlenen”. Die Bekehrung der Seelen, der Kampf gegen den Irrtum und das Bestreben um Rückkehr der Abgefallen in den Schoss der hl. Mutter Kirche befinden sich ebenfalls nicht mehr in den Statuten. Kein Wort über Satan, den Hauptfeind der Immaculata und der Seelen, und deshalb logischerweise auch keine Erwähnung des Heils der Seelen, die man um jeden Preis der Hölle entreißen muss.
  3. Das Wesen: Was das Wesen der MI betrifft, so ist zwar noch die Rede von der Ganzhingabe an die Immaculata, aber die konkrete Verwirklichung dieser Weihe wurde wesentlich verändert: kein Wort vom Gehorsam gegenüber dem Willen der Immaculata; statt des Apostolats der Ausbreitung des wahren Glaubens stehen nun jene Aktivitäten im Mittelpunkt, die auf die Erhebung der Würde der menschlichen Person und dem Schutz des Lebens zielen.
  4. Die Muttergottes ist lediglich als Beispiel und Vorbild zur Nachahmung vorgestellt. Hingegen wurde das unterschlagen, was der hl. Maximilian die „praktische Anwendung des Dogmas der Unbefleckten Empfängnis” nennt, nämlich ihre aktive Rolle als Mittlerin aller Gnaden (einer Wahrheit, die seit dem 2. Vatikanischen Konzil als eine frei zur Diskussion stehende Meinung hingestellt wird), besonders der Gnaden der Bekehrung und Heiligung. Auf diese Weise leugnet man das, was der Gründer als Fundament seines ganzen Werkes angesehen hat: „Alles Wirken der MI gründet auf der Wahrheit, dass Maria die Mittlerin aller Gnaden ist. Wäre das nicht der Fall, dann wäre unsere Arbeit und unser Mühen sinnlos” (Konferenz vom 6.06.1933).
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Pater Stehlin in den Missionsländern

Seit 2016 hat P. Stehlin mehr als 30 Länder besucht, in denen er Vorträge gehalten, die Idee der MI. und die Spiritualität des heiligen Maximilian vorstellte. In vielen von ihnen initiierte er die Ritterschaft der Unbefleckten, z.B. auf den Philippinen, in Indien, China, Japan, Südkorea und Singapur, Malaysia, Indonesien, Australien und kürzlich auf den Philippinen, Peru, Kolumbien, Argentinien, Paraguay, Chile, Mexiko, Costa Rica, Guatemala, Gabun und Nigeria.

Mittlerweile existiert die traditionelle MI auf allen Kontinenten, sie zählt über 120.000 Ritter auf der ganzen Welt. Unter den Rittern sind Kleriker und Seminaristen in Seminaren: in Australien, Argentinien, Frankreich (Flavigny) und in Zaitzkofen (Deutschland).

 

 

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