Am 1. November 1950 formulierte Papst Pius XII. in der Apostolischen Konstitution “Munificentissimus Deus” das Dogma der leiblichen Aufnahme in den Himmel und bestätigte damit das, was bereits seit langer Zeit gefeiert wurde:
“In der Autorität unseres Herrn Jesus Christus, der seligen Apostel Petrus und Paulus und auch kraft Unserer eigenen verkündigen, erklären und definieren Wir: Es ist ein von Gott geoffenbartes Dogma, dass die immerwährende Jungfrau Maria, die makellose Gottesgebärerin, als sie den Lauf des irdischen Lebens vollendete, mit Leib und Seele zur himmlischen Glorie aufgenommen wurde.”
Indirekte Stellen der Heiligen Schrift zum Dogma
- Psalm 131,8: „Erhebe dich, Jahwe, zu deiner Ruhestätte, du und deine machtvolle Lade“ (die aus unverweslichem Holz gefertigte Bundeslade ist ein Typus des unverweslichen Leibes Mariens).
- Hld 8,5: „Wer ist die, die heraufsteigt aus der Wüste, auf ihren Geliebten gestützt?“
- Auch die sonnenumkleidete Frau aus der Apokalypse (Offb 12,1), das Protoevangelium (Gen 3,15) und die in Lk 1,28 bezeugte Gnadenfülle Mariens sind ein Hinweis auf die leibliche Aufnahme und Verherrlichung Mariens.
- Apk 11,19: „Der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet, und die Lade seines Bundes wurde in seinem Tempel sichtbar.“
Vernunftschlüsse zur Begründung des Dogmas
Da Maria frei von der Sünde war und der Zerfall des Leibes eine Folge der Sünde ist, lässt sich schließen, dass ihr Leib vom allgemeinen Los der Auflösung ausgenommen war. Auch aus der Gottesmutterschaft Mariens und der immerwährenden Jungfräulichkeit kann gefolgert werden, dass der Leib Mariens nicht der Zerstörung anheim fiel.
Weiterführende Literatur: Das Dogma «Munificentissimus Deus» im Wortlaut bei kathpedia