Ave Immaculata!
Liebe Ritter
„Ich weiß weder in der Theorie und noch weniger in der Praxis, wie ich der Immaculata dienen sollte“, bekannte der hl. Maximilian einmal, als er nach Wegen und Mitteln suchte, um ihr Werkzeug, Diener, Kind, Sklave, Eigentum und… sie selbst gleichzeitig werden zu können. Er kam schnell zu dem Schluss, dass wir aus uns selbst nichts können, außer die Pläne Gottes zu durchkreuzen. Dies ist der Grund, warum sie „uns lehren, führen und jederzeit in sich selbst verwandeln muss, um in uns zu leben, wie Jesus in ihr und der Vater im Sohn lebt“. Um jedoch jemanden so gut kennenlernen zu können, dass man von einer Einheit sprechen kann, muss man viel Zeit miteinander verbringen. Um zu sehen und zu beobachten, was und wie eine Person etwas tut, ist es notwendig ihrem Beispiel zu folgen, ihren Wünschen mit Liebe zuvorzukommen. All dies bedeutet, mit demselben Ideal zu leben, und dabei „gut zu tun, was von uns abhängt und tapfer das zu ertragen, was nicht in unserer Macht steht“. Dies ist das Geheimnis der Fröhlichkeit, die dem hl. Maximilian Kraft gab. Sein Leben wurde zum Gebet, da er wusste, dass er derjenige ist, „der nicht ist“, weshalb er alles von dem erwartete, „der ist“. Eben dies ist der Grund, warum er den Rittern befahl, nicht über einzelne Aspekte der Liebe und Glückseligkeit nachzudenken, sondern nach allem zu verlangen und sich gegenseitig dabei zu übertrumpfen, Gott durch die Immaculata zu verherrlichen – auch wenn „wir sie niemals so sehr zu lieben vermögen, wie sie uns liebt“. Maximilian war sich dessen bewusst, und das gab ihm Zuversicht zur Zeit der schlimmsten Marter, welche er zu Füßen der Immaculata erduldete. Genauso, wie wir auf das Ende des Sturmes warten, welcher manchmal vorbeizieht, und eine gereinigte Atmosphäre hinter sich lässt.
Die heilige Theresia von Jesus lehrt uns: „Sorgt und ängstigt euch nicht, da alles vorübergeht, Gott aber bleibt. Geduld würde euch helfen, alles zu erreichen; demjenigen, der Gott besitzt, fehlt es an nichts. Gott allein ist genug.“ Aber wir müssen ihn in der Stille und Sammlung unseres Herzens suchen, das durch die Hingabe an die Gottesmutter all der äußeren Ablenkung widersteht. Die Immaculata lenkt alles, wie der hl. Maximilian wiederholt; es geht nur darum ihrem Willen nicht zu widerstreben. Wir denken oft über unsere Zukunft nach, zum Beispiel was wohl in einem Jahr sein wird. Alles liegt in der Hand der Immaculata, also sollten wir uns auch von ihr führen lassen, denn sie kennt den Weg genau, auf welchem Maximilian uns allen sagen würde: „Erinnere dich stets daran, dass du ihr absolutes, uneingeschränktes und unwiderrufliches Eigentum bist. Wer auch immer du bist, was auch immer du besitzt oder vermagst, alle angenehmen, nichtssagenden oder unangenehmen Gedanken, Worte und Werke sind vollkommen ihr Eigentum. Also lass sie damit verfahren, wie auch immer sie will. Auch sind alle deine Vorhaben ihr Eigentum. Lass sie diese verändern, ergänzen oder schmälern, denn sie kann nichts Ungerechtes tun.“
Folglich hat der, der die Immaculata nicht als seine Mutter will, auch Christus nicht als seinen Bruder, noch würde der himmlische Vater seinen Sohn zu ihm senden, noch würde sich der Sohn zu seiner Seele niederbeugen, und der Hl. Geist würde ihn nicht mit seiner Gnade formen. Denn all das geschieht durch das unbefleckte Herz Mariens, das da ist voll der Gnade.“ Aus diesem Grunde fragte unser Heiliger oft: „Was willst du von mir, Immaculata?“ Wir erleben regelmäßig Situationen, in denen guter Rat teuer ist. Es gibt stets viele Ratgeber, jedoch gibt es nur die eine Mutter vom guten Rat. Die Heiligen erinnern uns stets daran, dass dies der Grund ist, weshalb die Früchte unserer Werke von unserem Gehorsam zu ihr abhängen. Ebenso wie sie Gott gehorsam war, indem sie alles in ihrem Herzen bejahte, noch bevor sie es in Worte gefasst hatte. Sie war schon bereit, bevor die Prüfung angefangen hatte. Wir haben die Treue durch unsere Sünden verraten, sie jedoch bewahrte sie für uns, und wurde so zur Stärke in unserer Schwäche, unsere Immaculata. Dies ist der Grund, warum wir durch sie zurück zu Gott finden. Ohne sie gehen, bedeutet Gott für immer zu verlieren.
Ein Mitstreiter der Immaculata