Die Gefahren der digitalen Medien und wie der Ritter der MI ihnen begegnet
Pater Wuilloud, der Schweizer Distriktobere der Priesterbruderschaft St. Pius X., ruft im Vorwort des November-Mitteilungsblattes zu folgendem Adventsvorsatz auf:
„Ja zum Leben Gottes in den Seelen! Stopp der Chemie der Welt, die das natürliche Wachstum der Seelen verkümmern lässt…
Ob Priester oder Laie, alle wollen wir uns gegenseitig unterstützen im Stopp gegenüber der Welt. Wir wollen uns selbst jeden Film, jedes Video, Kino oder YouTube verbieten, egal auf welchem Schirm. Unser Smartphone soll nur als Telefon dienen und nicht mehr. Der Computer soll kein Instrument sein, zu fliehen oder Zeit zu verschwenden. Dadurch werden wir viel freier und leichter, um in Bethlehem anzukommen!“
Gerne möchten wir Ritter diesem Ruf folgen, ja mehr noch, dabei mit gutem Beispiel vorangehen. Denken wir dabei daran, was Sr. Lucia von Fatima als das grosse Übel unserer Zeit erklärte:
„Der Teufel unternimmt alles in seiner Macht Stehende, um uns zu zerstreuen und uns die Liebe zum Gebet zu nehmen.“
Abgesehen von den vielen moralischen Gefahren, dienen diese Medien dem Teufel dazu, uns vom Gebet – von Gott – abzuhalten, ohne dass uns das bewusst wird. Dazu wieder Sr. Lucia: „Der grundsätzliche Fehler ist der, dass die Leute das Gebet aufgegeben haben. Auf diese Weise haben sie sich von Gott entfremdet, und ohne Gott fehlt es an allem.“
Aber auch wenn wir guten Willen haben, den steten Zerstreuungsmöglichkeiten und Verführungen dieser neuen Medien zu widerstehen, können doch die meisten von uns bezeugen, wie schwer das werden kann. Man kann von einer diabolischen Versuchung sprechen, da sie uns überfordert, unsere Kräfte übersteigt. So bezeugt Alexander Markowetz, Junior-Professor an der Universität Bonn und Autor des Buches „Digitaler Burnout“, es sei unbestritten, dass der Mensch für die ständige Auswahl und Verführung, die das Smartphone biete, evolutionsbiologisch nicht gemacht sei. Es entständen ähnliche Mechanismen, wie bei einer Sucht, jedes Entriegeln des Handys rufe Glücksgefühle hervor.
Stehen wir damit also gar nicht in der Verantwortung, da das Medium unsere menschlichen Kräfte übersteigt? Natürlich sind wir verantwortlich! Die erste Frage wäre ja, ob es für uns eine Notwendigkeit gibt, uns dieser Gefahr auszusetzen, oder ob wir ihr durch einen totalen Verzicht am einfachsten aus dem Weg gehen können. Viele von uns können das nicht (oder meinen das zumindest), weil sie das Smartphone beruflich brauchen oder aus anderen Gründen darauf angewiesen sind. Was also tun? Auf die Gnade vertrauen? Ja, das ist gut, aber nur wenn wir unsererseits zuerst alles tun, um die Gefahr zu meiden. Dazu nochmals Sr. Lucia: „Der Teufel ist sehr schlau und sucht unsere Schwachstellen, um uns anzugreifen. Wenn wir nicht eifrig und vorsichtig sind, um von Gott Kraft zu erhalten, werden wir fallen, denn unser Zeitalter ist sehr verdorben und wir sind schwach. Nur die Kraft Gottes kann uns auf den Beinen halten.“
Ein effektives Mittel gegen ein unmenschliches Medium
Es gibt Programme, die es ohne grossen Aufwand ermöglichen, sich von einem Grossteil der Gefahren effizient zu schützen, bzw. das Angebot zu reduzieren. Die kostenlose App „Kids Place“ ist wohl eine der einfachsten und schnellsten Möglichkeiten, Tablets und Smartphones mit Android und iOS Betriebssystem „katholisch“ zu machen. Nach Download und Installation der App können Sie exakt die Apps definieren, die Sie wirklich brauchen. Browser Apps (z.B. Google Chrome) und Apps, um weitere Apps runterzuladen (etwa Google Play), dürfen nicht dabei sein. Alle anderen Anwendungen werden bei Aktivierung von „Kids Place“ automatisch gesperrt. Damit sind die Installation neuer Apps, In-App Käufe oder Einkäufe im Google Play Store nicht mehr möglich. Das Entsperren bzw. Beenden von „Kids Place“ ist nur über eine zuvor festgelegte vierstellige PIN möglich. Das Einrichten dieses Codes überlassen Sie einer Vertrauensperson.
Die Benutzeroberfläche dieser als Kindersicherung entwickelten App ist gewöhnungsbedürftig, jedoch können Sie für 5- die kostenpflichtige Version erwerben, welche für Jugendliche und Erwachsene gedacht ist; damit sieht ihre Benutzeroberfläche wieder wie vorher aus.
Auch für den Computer gibt es ähnliche Programme, womit sich z.B. über den Router verschiedene Kategorien oder auch konkrete Internet-Seiten sperren lassen. Hier sei die kostenlose und weltweit verbreitete Lösung von Opendns erwähnt, welche auch von vielen Firmen benutzt wird.
Wem nun dieses Opfer des totalen Verzichts auf Internet-Unterhaltung unerreichbar erscheint, der soll sich ein Herz fassen und aus Liebe zu Gott im Advent einmal versuchsweise darauf verzichten.
So wie Pater Wuilloud uns ermutigt, es zu tun:
„Wir haben diesen Vorsatz bereits für alle Priorate des Landes gefasst und möchten auch Sie zu dieser Befreiungsaktion einladen zum Wohl der Personen, der Familien und der Gesellschaft.
Möge Gott uns helfen, und möge Maria uns auf diesem Weg begleiten.“
Links
Hier geht es zu einem Dossier zum Thema Internetfilter mit div. Lösungsvorschlägen.