von Pater Stefan Frey
In Fatima spricht U. L. Frau von der Sühnekommunion. Diese bildet einen Wesensbestandteil ihrer Botschaft und ist unerlässliche Voraussetzung für die Bekehrung Russlands, und damit auch aller Völker. Sie muss also enorm wichtig sein! Warum dies? Der Ausdruck Sühnekommunion klingt zunächst abstrakt und schwer begreiflich, indes welch ein Schatz liegt in ihr verborgen!
Im Sinne des hl. Grignion von Montfort und Maximilian Kolbe lässt sich dieser Schatz einfach heben, und jedes Kind kann dies tun. Unmittelbar vor der hl. Kommunion sprechen Sie zur heiligsten Jungfrau Maria mit diesen oder ähnlichen Worten: „O Maria, eile meinem Unvermögen zu Hilfe. Komm Du in mein Herz, um an meiner Stelle den hehren König, Deinen göttlichen Sohn, zu empfangen, ihm alle Ehre und Liebe zu erweisen und sein Herz zu erfreuen. Bete in mir und mit mir, ja nimm mein armseliges Stammeln in Dein hehres Beten hinein. Durch den Sog Deiner Liebe erfasst, zieh mich in den Austausch Eurer Herzen hinein, damit ich fähig werde, mich Euch ganz hinzugeben, Eure Herzen zu trösten und Ersatz zu leisten für die Lieblosigkeit so vieler Sünder, mich einbegriffen.“ Können Sie sich vorstellen, was dann geschieht? Nein, denn unfassbar erhabene Wunder der Gnade werden sich ereignen. Erinnern Sie sich, dass in der hl. Messe das ganze Werk der Erlösung wahrhaft vergegenwärtigt wird, insbesondere die Erlöserliebe Jesu, die am Kreuz ihren Gipfelpunkt erreichte. Unter dem Kreuz stand seine heiligste Mutter, die seine Liebe aufs Vollkommenste erwiderte, indem sie sich in ihrem Herzen sehnte, all seine Leiden mit höchstmöglichen Maß zu teilen. In beiden Herzen begegnete sich die Liebe Gottes und der Schöpfung in ihrer vollendeten Einigung. Die heiligsten Herzen verschmolzen sich zu untrennbarer Einheit, ja wurden ein Herz. Da ergoss sich die ganze Fülle des Schatzes der Erlösung mit allen Verdiensten, Sühneleistungen und Gnadengaben ins unbefleckte Herz seiner Mutter, um dann aus dieser Schatzkammer bis ans Ende der Zeiten in die Welt zu fließen. Wenn die hl. Messe die Erneuerung des Kreuzesopfers ist, dann erneuert sich in der Sühnekommunion die Begegnung der beiden Herzen Jesu und Mariä und somit eine unvorstellbare Ausgießung von Gnaden, zunächst ins Herz des Kommunikanten, der immer mehr in die Einheit dieser Herzen gezogen wird, dann aber über eine Unzahl anderer. Welch ein Glück für all jene, die den Wunsch der Gottesmutter erfüllen und die Sühnekommunion eifrig empfangen! „Die Menschen wissen nicht, wieviel Glück eine heilige Kommunion bedeutet. Wenn Engel uns beneiden können, dann würden sie uns sicher um die hl. Kommunion beneiden“ (Hl. Maximilian Kolbe).
U. L. Frau von Fatima verlangte die Sühnekommunion an den ersten Monatssamstagen. Sr. Lucia beeilte sich aber hinzuzufügen, dass die Übung der Herz-Mariä-Samstag ein Musterbeispiel darstellt, das das alltägliche christliche Leben prägen soll. Mit andern Worten: Die Muttergottes wünscht die tägliche Sühnekommunion! Sicher ist damit auch die geistige Kommunion gemeint für alle, die nicht täglich sakramental kommunizieren können. Die geeinten Herzen sind der Glutofen, an dem sich unsere Liebe täglich neu vehement entflammt. Und sollen wir nicht immer wieder zu diesen Herzen während des Tages zurückkommen durch unsere wiederholte Hingabe an sie in den Liebesakten und Aufopferungen? Unsere Tage werden so zur gelebten Messe und Sühnekommunion und wir in Jesus und Maria lebendige Sühneopfer in unablässiger Treue zum Willen Gottes.