10 Jahre Militia Immaculatae in Wil/Schweiz

10 Jahre Militia Immaculatae in Wil/Schweiz

Ein Bericht von Ralph Studer

Am 17. Januar 2016 beging die Militia Immaculatae (MI) in Wil ihr zehn jähriges Jubiläum. In Dankbarkeit blicken wir zurück, so Benjamin Aepli, Leiter der MI Wil, was mit Gottes Gnade als Werkzeug der Immaculata in den vergangenen Jahren geschaffen werden konnte. Bischof Fellay, Generalobere der Priesterbruderschaft St. Pius X. und Verantwortlicher für die Neugründung der MI in der katholischen Tradition, hielt anlässlich dieser Feier einen Vortrag zur Bedeutung Fatimas in der heutigen Zeit. Rund 130 Personen folgten der Einladung der Gruppe St. Maximilian Kolbe ins Kirchgemeindezentrum Sancta Maria nach Wil. Ein gebührender Rahmen für dieses erste grössere Jubiläum einer MI Gruppe im deutschsprachigen Raum.

DSD 4337 (Copy)Ein herrlicher, sonniger Sonntagnachmittag, der die tristen Wintertage vergessen macht und die lieblichen Seiten des Winters ins Bewusstsein rückt. Ein Tag wie gemacht für das zehnjährige Jubiläum der MI. Rund 130 Anwesende versammelten sich, um mit der Gruppe St. Maximilian Kolbe das zehn jährige Jubiläum der MI in Wil zu feiern. Aus der Ost- und Zentralschweiz, ja sogar aus München, waren MI-Mitglieder, Gläubige und Interessierte angereist. Benjamin Aepli übernahm als Leiter der MI in Wil die Begrüssung.

Pater Maximilian, so Aepli, sah in der MI eine Kampftruppe im Dienste der Immaculata für die Rettung aller Seelen aller Nationen. Dieses grosse, von Pater Kolbe ins Leben gerufene Werk passte nach dem Zweiten Vatikanum nicht mehr zum neuen Geist des Konzils, insbesondere zum Ökumenismus. Der Einsatz für die Rettung der Seelen, der Kampfgeist und das Gebet für die Freimaurer waren nicht länger zeitgemäss. Eine Neugründung der MI im Geist von Pater Maximilian war somit vonnöten und erfolgte im Jahr 2000 in Polen.

Ein besonderes Anliegen der Gruppe St. Maximilian ist nach den Ausführungen von Benjamin Aepli die Verbreitung der Wundertätigen Medaille. Nach anfänglicher Verteilung in den Prioraten werden diese Medaillen mittlerweile weltweit an Priester und Gläubige verschickt. Allein letztes Jahr wurden 120‘000 Medaillen in 30 Länder versandt und das Faltblatt zur Medaille gibt es mittlerweile in zwölf Sprachen. Neben diesem Hauptapostolat werden – gemäss Benjamin Aepli – Apostolatsstände in Städten, Plakatkampagnen, Verteilung von Faltblättern, Schriften- und Haustürapostolat betrieben. Mittlerweile bestehen auch weitere Gruppen in Deutschland und Österreich. Zur eigenen inneren Stärkung trifft sich die Gruppe St. Maximilian Kolbe einmal monatlich in Wil, um gemeinsam den Rosenkranz zu beten und den Glauben durch Vorträge zu vertiefen. Aepli macht deutlich, dass das äussere Apostolat nur auf der Grundlage des inneren Apostolats des Gebets und Opfers Früchte tragen kann. Gerade Pater Kolbe sei hier, so Aepli, ein leuchtendes Vorbild, der sich selbst hingeopfert und dies durch sein Leben und seinen Tod eindrücklich unter Beweis gestellt habe.

Seine engagierten Worte schloss Aepli mit dem Aufruf des hl. Maximilian: „Die Immaculata sucht Seelen, welche ihr ganz hingegeben sind und so in ihren Händen eine Kraft werden, um den Teufel zu besiegen und unter ihrer Führung als wirksame Instrumente das Königtum Christi aufbauen.“

Fellay WilNach diesem Einblick in die Geschichte der MI und das Apostolat der Gruppe St. Maximilian in Wil warf Bischof Fellay in seinem Vortrag einen vertieften Blick auf „Die Bedeutung Fatimas in der heutigen Zeit“. Seine Ausführungen zeigten deutlich auf, dass es klare Hinweise gebe, welche Zweifel an der Vollständigkeit des Inhalts des veröffentlichten Dritten Geheimnisses von Fatima aufkommen lassen. Die Version Roms bezieht den Inhalt des Dritten Geheimnisses auf das 1982 stattgefundene Attentat auf Papst Johannes Paul II. Nach Forschung und Beweislage spreche allerdings vieles dafür, so Bischof Fellay, dass diese veröffentlichte Passage nur ein Teil des Dritten Geheimnisses ausmache, der zweite Teil jedoch bis anhin unter Verschluss gehalten werde und von der Kirchenkrise handle. Rom wollte Fatima begraben, so die dezidierte Aussage des Bischofs.

Weiter führte der Bischof aus, dass die Weltgeschichte im Triumph des Unbefleckten Herzen Mariens enden wird. Nach den Erscheinungen 1917 in Fatima erschien die Gottesmutter Schwester Lucia 1929 und verlangte die Weihe Russlands an ihr Unbeflecktes Herz. Und weil der Papst, so Bischof Fellay, die Weihe nicht vornahm, erschien 1932 das Hl. Herz Jesu und kündigte hierfür die Strafe an: „Sag meinen Minister und Dienern, da sie wie der König von Frankreich meinen Anordnungen nicht folgen, werden sie ihm in seinem Unglück folgen.“ Bischof Fellay stellte hier den Bezug her zu den Erscheinungen des Hl. Herzen Jesus vor der hl. Maria Margarete Alacoque und der von König Ludwig XIV. nicht vollzogenen Herz-Jesu-Weihe Frankreichs. Gut 100 Jahre danach wurde der damalige König Ludwig XVI. während der Französischen Revolution enthauptet.

Das Schicksal der Nationen, hob Bischof Fellay hervor, liege in den Händen Mariens. Maria werde den Frieden bringen und nicht die UNO. Dies zeuge von der Grösse Mariens in der Geschichte der Menschheit. Maria kündigte in Fatima an, wenn die Welt sich nicht bekehre, werde ein viel schlimmerer Krieg folgen. Der Zweite Weltkrieg kam postwendend und die Welt habe sich auch danach nicht bekehrt, sagte Bischof Fellay.

Die Schwere der Zeit lasse sich auch am heutigen Zustand der Kirche aufzeigen, stellte der Bischof ernüchternd fest. Ein entscheidender Streitpunkt ist die Religionsfreiheit des Zweiten Vatikanums. Bischof Fellay kritisierte die Haltung von vielen kirchlichen Würdenträgern, wonach jeder Mensch seine Religion frei wählen könne und somit letztlich ein Recht auf Irrtum bestehe. Es könne zwar Situationen geben, in welchen im Sinne einer wohlverstandenen Toleranz zur Wahrung des Friedens in der Gesellschaft und unter den Religionen, der Staat verpflichtet sei, ein Übel zu tolerieren, um weitaus grössere Übel wie Kriege und schwere Konflikte zu vermeiden. Dies sei jedoch nicht ein Idealzustand, betonte Bischof Fellay mit Nachdruck. Die Königsherrschaft Christi ist nicht mehr das Ziel in Rom, der Glaube nur noch Privatsache. Letztlich sei in Rom und in der Kirche der Glaube an das soziale Christkönigtum verloren gegangen und vor allem bei denen, in deren Verantwortung die Durchführung der Weihe zum Unbefleckten Herzen Mariens liege, so der Bischof.

Die Weihe Russlands an das Unbefleckte Herz Mariens, stand im Zentrum des letzten Teils des Vortrags. Bischof Fellay wies auf die Antwort unsers Heilands an Schwester Lucia an, wonach die Menschen das Herz Mariens bei seinem Herzen verehren sollen. Diese Weihe Russlands, so der Bischof, soll die Grösse Mariens bekunden. Deutlich weist Bischof Fellay darauf hin, dass die Botschaft Fatimas vor den Irrtümern Russlands und nicht vor dem Kommunismus warne. Die Welt sei heute verkehrt. Während früher der Westen für christliche Werte wie Familie und Religion sich einsetzte und diese heute aufgegeben habe bzw. sogar bekämpfe, stehe heute Russland für diese Werte ein, während zugleich in Moskau heute zwischen 80 bis 200 Kirchen gebaut werden. Russland als ehemaliger Zerstörer könnte in einem gewissen Zeitpunkt zum Retter des Westens werden. Und dieser Auslöser sei womöglich die Weihe Russlands, so der Bischof. Harren wir aus und lassen wir uns nicht entmutigen. Dies gelte vor allem auch für die MI, ermutigte der Bischof die Anwesenden.

Die besondere Andacht zum unbefleckten und schmerzhaften Mariens sei Gottes Wille. Gott möchte die Liebe der Menschen mit dem Herzen Mariens verbinden, betonte der Bischof. Die Botschaft von Fatima zeige auch die grenzenlose Liebe Mariens zu Gott und zu uns Menschen. Durch die Erscheinung der hl. Familie beim abschliessenden Sonnenwunder in Fatima verdeutlichte der Himmel auch die herausragende Stellung der Familie, welche seit Jahren angegriffen und in der Kritik der Gesellschaft stehe. Bischof Fellay unterstrich die Bedeutung des Sakraments der Ehe, welches eine Quelle der Gnade darstelle. Die Familie sei der erste Ort, wo die Kinder für den Himmel gebildet werden. Deshalb greife der Teufel auch die Familie an, der Kampf zwischen Teufel und der Gottesmutter zeige sich hier besonders deutlich, sagte der Bischof.

Vorstand Schweiz (Copy)Bischof Fellay
mit dem Vorstand der MI-Schweiz

Am Ende seines Referats hob Bischof Fellay auch die besondere Stellung des hl. Josefs, des Schutzpatrons der hl. Kirche, hervor, dem die beiden Schätze Gottes, seine Mutter und sein Sohn anvertraut wurden. Vergessen wir neben dem heiligen und unbefleckten Herzen Mariens nicht den hl. Josef, rief der Bischof der MI und den Anwesenden in Erinnerung.

Mit einem herzlichen Applaus für diese ausführlichen und die Bedeutung Fatimas in der heutigen Zeit verdeutlichenden Worte wurde das Referat von Bischof Fellay verdankt. Pater Stefan Pfluger, der geistliche Leiter der MI, überreichte dem Bischof ein kleines Dankeschön: Medaillensets in zwölf Sprachen. Bei gemütlichem Zusammensitzen in geselliger Runde fand diese Jubiläumsfeier der MI ihren Abschluss. Ein Anlass, der Hoffnung weckt und Kräfte mobilisiert in unserem Einsatz für Gott und seine heiligste Mutter. Auch wenn es viel zu tun gibt, wir wissen, dass wir auf der richtigen Seite stehen und wir mutig und vertrauensvoll unsere zukünftigen Aufgaben in Angriff nehmen können. Ehre der Immaculata!

Drucke diesen Beitrag