Mit der freundlichen Erlaubnis von Paul Badde und der
Fatima-Aktion geben wir hier einen Artikel aus “Fatima-Ruft” Nr. 230 wieder.
Bischof Oliver Dashe Doeme Ein Kreuz bei einer durch eine Bombenexplosion zerstörten Kirche. |
Der 45-jährige Bischof Oliver Dashe Doeme durchlebt mit seinen Gläubigen Augenblicke schlimmster Christenverfolgung, seit ihm 2009 die Leitung der Diözese Maiduguri im Norden des bevölkerungsreichsten afrikanischen Staates Nigeria anvertraut wurde. Fast zeitgleich mit seiner Einsetzung etablierte sich dort die fundamentalislamische Terrororganisation „Boko Haram“, deren erklärtes Ziel es ist, das Christentum auszulöschen.
Wie unerbittlich „Boko Haram“ seither das Ziel der Christenvernichtung verfolgt, zeigen die Fakten: Bei zahllosen Massakern und Anschlägen wurden Hunderte Gläubige getötet, weit über 50 Kirchen und Kapellen zerstört. Von den ursprünglich 125.000 Katholiken seiner Diözese mussten in den letzten fünf Jahren über 70.000 fliehen. Unverblümt nennt der Bischof das Phänomen auch beim Namen: „Boko Haram ist ein dämonischer Kult.“ In einem Gespräch mit der katholischen Hilfsorganisation KIRCHE IN NOT, die den verfolgten Christen in Nigeria seit Jahren tatkräftig beisteht, betont der Bischof den Mut und die Furchtlosigkeit der verbliebenen Gläubigen in seiner Diözese. Trotz der permanenten Bedrohung durch terroristische Akte der „Boko Haram“ legten sie „mutig ein öffentliches Glaubenszeugnis ab“. Selbst unmittelbar nach Terroranschlägen auf Kirchen kämen die Menschen weiterhin „in großer Zahl“ zu den Gottesdiensten. Auch die Treue seiner Priester sei für ihn „eine große Ermutigung“, so der Bischof weiter. „Trotz der ständigen Lebensgefahr und der Bedrohung bleiben unsere Priester in ihren Pfarreien und setzen ihren Dienst fort“, berichtet er. Ungeachtet der blutigen Verfolgung bereiten sich im Priesterseminar von Maiduguri derzeit 30 Seminaristen auf den priesterlichen Dienst vor. Erst kürzlich weihte der Bischof in seiner Diözese acht Männer zu Priestern. Noch vor wenigen Monaten hatte Oliver Dashe Doeme die Entsendung westlicher Truppen gefordert, um den islamischen Terror zu stoppen. Die freie Staatengemeinschaft müsse Truppen nach Nigeria entsenden, um die Bewohner des Landes vor Anschlägen der islamistischen Terrorgruppe „Boko Haram“ zu schützen. Bodentruppen aus dem Westen seien nötig, da die nigerianische Armee nicht schlagkräftig genug sei. „Unsere Streitkräfte sind aufgrund von Korruption und Kontakten zu ‚Boko Haram‘ geschwächt. Deren Angriff auf die Stadt Baga mit mehreren Hundert Toten hat die Unfähigkeit der staatlichen Armee offenbart und gezeigt, dass es unter den Soldaten Sympathisanten von ‚Boko Haram‘ gibt“, so Dashe Doeme. Es sei eine ähnliche Intervention wie im Jahr 2013 erforderlich, als französische Truppen Islamisten aus Teilen Malis vertrieben. Inzwischen setzt der Bischof nicht mehr zuerst auf eine militärische Lösung, was die Bekämpfung von „Boko Haram“ anbelangt. Denn er hatte ein Erlebnis, das man wohl am besten mit dem Geschehen im Garten Getsemani vergleichen kann. Damals sprach Jesus zu Petrus, als dieser sein Schwert zog, um seinen Herrn zu verteidigen: „Stecke dein Schwert in die Scheide, denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen“ (Mt 26,52).
„Jesus zeigte mir den Rosenkranz“
Das, was dem Bischof von Maiduguri widerfuhr, ist fast unglaublich: Ende 2014 betete er in seiner Kapelle vor dem Allerheiligsten den Rosenkranz, als ihm plötzlich Jesus erschien. Der Heiland habe nichts gesagt, ihm aber ein Schwert angeboten. Er habe es genommen und in dem Moment, in dem er es in der Hand gehabt habe, sei daraus ein Rosenkranz geworden, berichtet der Bischof. Dann habe Jesus dreimal gesagt: „Boko Haram ist verschwunden.“ Die Bedeutung dieser Vision sei ihm sofort bewusst gewesen, erklärt Bischof Oliver Dashe Doeme. „Mir war klar, dass wir mit dem Rosenkranz Boko Haram vertreiben können!“ Eigentlich habe er nicht über dieses Ereignis sprechen wollen, dann aber gespürt, dass der Heilige Geist ihn dazu dränge. Zuerst habe er nur seinen Priestern davon berichtet. Im April 2015 machte er das Geschehen dann erstmals öffentlich, als er dem amerikanischen katholischen Nachrichtendienst CNA davon berichtete. Da er schon immer eine große Liebe zur Muttergottes empfunden habe, wolle er dem Wunsch Jesu gerne entsprechen. Auf sogenannten „Tröstungsreisen“ zu den Gemeinden seiner Diözese ermutigt er die Gläubigen in ihrer schwierigen Lage und lädt sie zum Rosenkranzgebet für die Befreiung von „Boko Haram“ ein. „Diese Terroristen denken, dass sie mit dem Niederbrennen unserer Gotteshäuser und unserer kirchlichen Infrastruktur das Christentum ausrotten können. Aber niemals!“ In einigen Monaten oder Jahren wird „Boko Haram“ verschwunden sein, ist sich der Bischof sicher. Denn „das Gebet, besonders das Gebet des Rosenkranzes, wird uns aus den Klauen dieses Dämons, des Dämons Terrorismus, befreien. Und diese Befreiung hat schon begonnen!“ Dieses Vertrauen von Bischof Dashe in die Wirkkraft des Rosenkranzgebetes als mächtigste Waffe der Gläubigen gegen den islamistischen Terror ist mehr als berechtigt. Schließlich wäre es nicht das erste Mal, dass Gläubige dank dieses Gebetes aus schwerster Bedrohung gerettet würden. Die Kirchengeschichte berichtet etwa davon, wie sich 1571 bei der Seeschlacht von Lepanto die christliche Flotte erfolgreich gegen eine übermächtige türkische Armada verteidigen konnte, nachdem Papst Pius V. zum Rosenkranzgebet aufgerufen hatte. Und auch 1945, als sich Zehntausende im „Rosenkranz-Sühnekreuzzug“ zusammengeschlossen hatten, um für die friedliche Befreiung Österreichs von den sowjetischen Besatzungstruppen zu beten, zog die Armee Stalins freiwillig wieder aus dem Alpenland ab. Ein einmaliger Vorgang in der Geschichte der sowjetischen Eroberungen.