Liebe Ritter der Immaculata!
Im Jahr 2016 hat die Immaculata ihre kleine Armee überreich gesegnet: Die MI wurde in Großbritannien, Irland, Australien, Neuseeland, Österreich und Nigeria neu gegründet. Die Vorbereitungen zur Gründung der MI laufen in Belgien, Mexico, Kanada und Italien. Auf den Philippinen, in Indien, Deutschland und der Schweiz hat sich die Zahl der Ritter in diesem Jahr verdoppelt, womit die Gesamtzahl der Ritter zum Ende des vergangenen Jahres auf 20 000 gestiegen ist. Dem Himmel sei Dank für diese Gnaden!
Sind wir vorbereitet auf das große Gnadenjahr 2017? Die Vorsätze für 2016 sollten uns einführen in das große Geheimnis der Immaculata, um die doppelte Hundertjahrfeier gebührend zu begehen und unsere Herzen ganz offen zu halten für die unzähligen Gnaden, die unsere Himmelskönigin uns in diesem Jahre schenken will.
100 Jahre sind ein Abschluss und ein Anfang: Wir sind berufen, die wunderbaren Früchte von 100 Jahren Fatima und MI einzusammeln, treu in unserem Herzen zu bewahren, und mit ihnen unser ganzes Leben zu befruchten. Dazu wollten wir letztes Jahr tief eindringen in den Geist von Fatima und der MI, durch eifrige und regelmäßige geistliche Lesung; unser Wille und Herz sollten vom Engel von Fatima geformt werden und mit vielen Stoßgebeten die Gnaden der Bekehrung und Heiligung in uns aufnehmen und durch uns hindurch fließen lassen in die zu rettenden Seelen. Vor allem wollten wir den Forderungen des unbefleckten Herzens Mariens gehorchen und so die Botschaft von Fatima ins Leben umsetzen.
Endlich wollten wir uns einüben in den großen geistlichen Kampf und als tätige Werkzeuge der Himmelsmutter, um jede einzelne Seele ringen durch apostolisches Gebet, Opfer, Fasten und apostolische Aktionen, besonders das Verteilen der Wundertätigen Medaille und der marianischen Literatur.
Mit dem Jahr 2017 sind wir nun in die entscheidende Phase dieses geistlichen Kampfes eingetreten. Deshalb ist es unbedingt notwendig, dass wir die Bedingungen erfüllen, ohne die unsere besten Ideen und Pläne nur leere Träume und hochtrabende Worte bleiben würden.
Der hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort gibt als erste Bedingung an: brennende Sehnsucht! Halbheiten und Mittelmäßigkeit müssten für den Ritter der Immaculata ein Gräuel sein. Deshalb fragen wir uns, wie es um unsere „erste Liebe” steht (vgl. Offb. 2,4). Es genügt nämlich nicht, im Kampf effektiver, gebildeter und weiser zu werden. Die Immaculata sehnt sich in erster Linie nach einer Herzensbeziehung. Nun ist es leider ‚normal’, dass das erste Feuer verloren gehen kann. Wie oft müssen wir uns anklagen, dass unser geistliches Leben zu einer Formsache, einer Art Routine geworden ist, und die Worte des Herrn auf uns zutreffen: „Bedenke, aus welcher Höhe du gefallen bist und kehr um und tue die ersten Werke!“ (Offb 2,5).
Deshalb gehört zu einem Jahresvorsatz immer die Antwort auf den Anruf des Herrn:
„Bedenke! – Kehr um! – Tue die ersten Werke!“
1. „Bedenke“: „Weißt Du noch, wie das große Ideal des hl. Maximilian Dich begeistert hat? Wie du nicht genug bekommen konntest von allem, was mit der Immaculata zu tun hat?” – Und dann das Bedenken ganz konkret umsetzen: sich tatsächlich an markante Ereignisse des eigenen Glaubenslebens erinnern; sich die Exerzitiennotizen von damals wieder durchlesen; ein Buch noch einmal lesen. Jede Berührung unserer Seele mit der Gnade Gottes, mit der Mittlerin aller Gnaden, ist niemals Vergangenheit, sondern eingeschrieben in Gottes ewiges aktuelles Walten. Die große Gnadenstunde unserer Aufnahme in die MI ist nicht nur eine längst vergangene Begebenheit, sondern sie bleibt real und wirksam. Wir müssen uns nur an sie erinnern.
2. „Kehr um“: Hier geht es nicht um sündhaftes Verhalten. Es geht ums Herz. Wenn das Herz kälter, lauer, weniger liebend geworden ist, dann sind wir oft unbewusst auf einen falschen Weg geraten und müssen umkehren. Diese Umkehr geschieht, wenn wir es bereuen, auf einen Abweg abgeglitten zu sein und uns fest vornehmen, den richtigen Weg wieder zu betreten, also ganz ernst machen mit unserer Hingabe an Maria. Ganz konkret könnte das bedeuten, unsere Weihe als Ritter der Immaculata nach einer gründlichen Vorbereitung feierlich zu erneuern (mit Hilfe des Büchleins „Die Weihe an die Immaculata“).
3. „Tue die ersten Werke“:
Was ist damit gemeint? Die hl. Theresia von Lisieux sagte: Wenn das Feuer ausgeht, muss man ein Holzscheit nachlegen. Wenn die erste Liebe erkaltet ist, braucht es entschiedene Handlungen, die das Herz wieder in Wallung bringen. Erste Werke, das sind Werke, die etwas kosten.
Und genau das sollten wir in unseren Jahresvorsatz einbringen, damit wir Ritter der Immaculata als Apostel von Fatima mit dem Feuer der „ersten Liebe” an der Front stehen. Einige Beispiele: der monatliche Fasttag; früher aufstehen, um mehr Zeit zum Gebet zu haben; sich das Apostolat der MI etwas kosten lassen (beitragen zum Druck der Bücher, Zeitschriften etc.); mitwirken, dass die Botschaft von Fatima mehr bekannt und das unbefleckte Herz Mariens mehr geliebt wird. Diese Beispiele klingen extrem? Verglichen mit dem, was selbst Hobby-Sportler an Einsatz und Selbstüberwindung investieren, ist all das noch immer sehr bürgerlich.
Somit braucht den bisherigen MI-Vorsätzen nichts hinzugefügt, jedoch möglichst auch nichts abgestrichen werden. Nur das „Wie”, die Intention, womit wir dieselben zu realisieren suchen, soll in diesem Jahr anders sein: viel tiefer, konsequenter als bisher, mehr angesteckt vom Feuer der Liebe, das im Herzen der Immaculata brennt.
Gottes reichsten Segen im neuen Jahr!
Ihr immer dankbarer
P. Karl Stehlin
MI-JAHRESVORSATZ 2017:
- INTELLEKT:
- Wenn möglich täglich einige Minuten – jedoch mindestens wöchentlich eine Stunde – ein gutes Buch über Fatima oder die Militia Immaculatae lesen.
- Wenn möglich einmal im Monat die auf der Homepage veröffentlichten Texte über Fatima und die MI durchlesen.
- WILLE UND HERZ:
- Möglichst oft Stoßgebete zur Bekehrung der Sünder verrichten, vorzüglich: “Jesus, Maria, ich liebe euch, rettet Seelen.”
- Täglich mindestens drei Mal das Gebet des Engels von Fatima beten.
- Täglicher Rosenkranz in den Intentionen U. L. Frau von Fatima.
- (Wenn möglich) monatliches Fasten in den Intentionen Mariens, und zwar am Mittwoch, der dem 13. des Monats am nächsten liegt.
Ergänzend:
e) Die Sühnesamstage und Fatima-Sühneabende sind den Rittern der MI heilig, d.h. sie nehmen wenn immer möglich daran teil.
f) Die Ritter opfern möglichst oft die hl. Kommunion im Geiste Fatimas zur Sühne für die Beleidigungen des unbefleckten Herzens Mariens auf.
- AKTION:
- Sich bemühen, die Wundertätige Medaille wo immer möglich zu verteilen. Wenn möglich an den gemeinsamen Apostolatsaktionen der MI teilnehmen.
- Sich bemühen, möglichst viele Gläubige für die MI zu gewinnen.