Das Vertrauen in unsere Königin

Das Vertrauen in unsere Königin

Im Mai begingen wir das Fest unserer Königin, diese Woche das Gedächtnis Mariens, der Immerwährenden Hilfe. Dies ist ein Anlass, uns ein paar Gedanken über das Vertrauen zu machen. Wenn wir die Heiligen betrachten, fällt eines besonders auf: ihr großes, in unseren Augen manchmal scheinbar verrücktes Vertrauen in die Vorsehung und auf Maria im Besonderen.

Dazu eine kleine Geschichte, welche Bischof Fulton Sheen noch im hohen Alter erzählte: Er war 30-mal in Lourdes, konnte jedoch seinen ersten Besuch bei der Immaculata nie vergessen. Bereits fünf Jahre Priester, studierte er immer noch in Belgien und hatte zwar genug Geld, um nach Lourdes zu fahren, jedoch keines mehr für die Heimreise, geschweige denn für den Aufenthalt dort. Er wollte jedoch eine Dankeswallfahrt machen anlässlich seines 5. Weihejubiläums. Da er auch aus seinem Umfeld kein Geld auftreiben konnte, fuhr er im Vertrauen auf Unsere Liebe Frau einfach los. In Lourdes angekommen, ließ er sich in einem der teuersten Hotels nieder und dies gleich für neun Tage, den Zeitraum einer Novene. Denn, wie er meinte, wenn man schon um ein Wunder bittet, sollte man nicht zu kleinlich sein. Die Tage vergingen, ohne dass etwas Besonderes passiert wäre. Es kam der neunte Morgen, der neunte Mittag, und so langsam wurde die Situation richtig ungemütlich. Am neunten und letzten Abend ging er noch ein letztes Mal zur Grotte, um zu beten. Plötzlich sprach ihn ein Mann an und fragte, ob er amerikanischer Priester sei und Französisch spreche. Sheen bejahte. Ob er ihn vielleicht nach Paris begleiten könne, um ihn dort etwas zu führen. Gerne sagte er zu. So begleitete der Herr ihn zum Hotel und fragte ihn dort, ob er ihm seine Hotelrechnung bezahlen könne! Auf diese Weise wurde sein Vertrauen schließlich reich belohnt!

So war es auch stets in der Geschichte der MI und im Leben unseres Gründers, des hl. Maximilian. Man kann ihn gut den Heiligen des Vertrauens nennen. Je wagemutiger seine Pläne waren, desto mehr ehrte er seine Herrin. Er schrieb:

„Immaculata, wenn du mir deine Hand reichst, dann werde ich die ganze Welt zu dir bringen und ich werde ein Heiliger, ein großer Hei­liger werden.

Das ist wahre Demut, denn wir vertrauen nicht uns selbst, sondern ganz der Immaculata. Aber je­mand wird sagen: Ich bin nicht fähig solche Dinge zu tun. Das ist Stolz, denn es zeigt die Haltung, man könne die großen Dinge nicht selbst tun, wohl aber die kleinen.
Du allein kannst nichts erreichen, wenn du auf deine eigene Kraft vertraust. Wenn wir unserem Herrn und Gott aber vertrauen, können wir alles. Ist Gott begrenzt? Kann er kleine Dinge tun, aber kei­ne großen? Sobald wir auf unseren Herrn und Gott vertrauen, sind wir Riesen. Wir können heilig sein! Wir können unsere Seele und die ganze Welt für die Unbefleckte erobern; aber mit ihrer Hilfe natürlich.“

Und heute? Ist die Immaculata in der heutigen Krise weniger mächtig? Manchmal scheint es fast so, als hätte sie sich etwas zurückgezogen (und sich damit dem Willen gewisser Glieder der kirchlichen Hierarchie gefügt). Oder liegt es vielleicht daran, dass es uns an Vertrauen fehlt? Dass wir uns mit Blick auf unsere geringe Zahl und unsere menschlich gesehen geringen Möglichkeiten lähmen lassen?

Tatsache ist, dass Unsere Liebe Frau von Fatima versprochen hat, diese schwierigen Zeiten einmal durch ihren Triumph zu beenden. Sie kann durch ihre noch so armseligen Werkzeuge Großes wirken, und dies zu allen Zeiten, gerade dann, wenn menschliche Pläne am Ende sind. So hat die Immaculata in diesen Zeiten mit der MI ihre kleine Armee wieder erweckt und es gefügt, dass sich ihr mittlerweile ca. 125‘000 Gläubige in 53 Ländern angeschlossen haben; sie hat es gefügt dass durch die MI-Schweiz, welche vor knapp fünf Jahren ganz klein begann, bereits über eine Million Medaillen in alle Welt verbreitet wurde.

Ehren wir unsere Königin durch unser Vertrauen, beten wir um dieses Vertrauen! Mit diesem werden wir in allen Wechselfällen unseres Lebens und unserer oft so unheilvoll erscheinenden Zeit den inneren Frieden bewahren im Bewusstsein: Meine Königin ist größer als all das!

 

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