Dies ist ein übersetzter Originalartikel, mit dem sich der hl. Maximilian Kolbe in der Zeitschrift „Ritter der Immaculata“ 1924 an die Mitglieder der MI wendete. Quelle: Siehe unten.
Der 8. Dezember ist der Tag der Unbefleckten Empfängnis, unser Fest, unser Fest im wahrsten Sinne des Wortes. Denn es ist der Namenstag der Mutter Gottes und unserer Mutter, eben unter dem Titel Immaculata. Für die männlichen und weiblichen Mitglieder der MI ist es ein Tag besonderer Gnaden, auf den sie sich entsprechend vorbereiten sollten.

Wie sollten sie das tun? An diesem Tag dürfen ausnahmslos alle, die unter ihrem Banner stehen, die heilige Kommunion nicht vernachlässigen. Sie sollen mit reinem Herzen und möglichst alle zusammen zum Tisch des Herrn gehen. Denn nur eine reine Seele kann bereit sein, Gnaden zu empfangen. Das Allerheiligste Herz Jesu ist die Quelle der Gnade, aus der die Immaculata, unsere Frau und Königin, schöpft und reichlich austeilt, nicht nach unseren Verdiensten – denn wir sind alle unwürdig -, sondern nach ihrer Barmherzigkeit. Der heilige Bernhard sagt über sie, dass Gott die Wirtschaft der Gerechtigkeit sich selbst vorbehalten hat, ihr aber die ganze Wirtschaft der Barmherzigkeit anvertraut hat. Reinigen wir also unsere Herzen und nehmen wir den Herrn der Herren, die Quelle aller Wahrheit, alles Guten und allen Glücks, in unser Herz auf… Was sonst? Beten wir mit Inbrunst zur Immaculata, dass sie uns als ihr Eigentum annimmt. Wir können das tun, indem wir den Weiheakt an die Immaculata benutzen, der auf unseren Einschreibekarten abgedruckt ist. So erneuern wir Ritter der Immaculata an diesem Tag alle unseren Akt der bedingungslosen Hingabe an sie. Lasst es uns gemeinsam tun, wenn wir können; wir alle. In Polen gibt es jetzt etwa 20.000 von uns. Entfachen wir in uns die Liebe und das Vertrauen zu unserer geliebten Frau, Königin, Mutter, Führerin, Hoffnung… Einige von uns haben vielleicht schon vergessen, jeden Tag dieses kurze Gebet zu sprechen: das Stossgebet, das die Immaculata selbst uns gelehrt hat und das in unseren Aufnahmekarten als eines der Mittel aufgeführt ist, die [uns] zur Verfügung stehen. Mögen solche Menschen neu entfacht werden und sich entschließen, es nicht länger zu vernachlässigen. Auch … sollte sich jeder von uns fragen: Habe ich im Laufe dieses Jahres alles getan, was ich für die Immaculata, für das Heil und die Heiligung meiner Seele und der meines Nächsten tun konnte? Oder macht mir mein Gewissen Vorwürfe wegen meiner Faulheit, meiner Trägheit, meines mangelnden Eifers … oder meines Mangels an Selbstaufopferung?
… Prüfen wir uns selbst … Lassen wir diesen Tag zu einem Tag der Wiedergeburt für unsere Seelen werden, zu einem Tag der Erneuerung unseres Eifers für die Ausbreitung des Reiches der allerliebsten Königin des Himmels und der Erde. Wir sollten uns keineswegs auf uns selbst verlassen. Wir dürfen aber auch unser Vertrauen in sie nicht einschränken. In jeder Schwierigkeit oder Versuchung sollen wir uns an sie wenden, und wir werden nicht versagen. Vertrauen wir ihr alle unsere Bemühungen an, und wir werden sicher erreichen, was sie will.
Oh, wann wird die Zeit kommen, in der du, o Königin des Himmels, die Königin aller Menschen und eines jeden Einzelnen wirst? Mit deiner Hilfe und im Rahmen unserer Möglichkeiten werden wir bis zum letzten Atemzug für dieses Ziel kämpfen. Hilf uns also, o Königin, Frau, liebevollste Mutter!
Quelle: Maximilian Maria Kolbe. Die Schriften des heiligen Maximilian Maria Kolbe – Band II – Verschiedene Schriften, Nerbini International. Kindle-Version., aus dem „Ritter der Immaculata“ von 1924