MI-Rundbrief, Oktober 2014

MI-Rundbrief, Oktober 2014

Es lebe die Immaculata!

Liebe Ritter!

S. Andrea Immaculata

Tridentinische Messe am Gnadenaltar der Kirche
St. Andrea delle Fratte in Rom

„Dort wo die Unbefleckte auftritt, dort ist auch die Schlange unter ihren Füßen,“ – für den hl. Maximilian war das offensichtlich. Für uns aber nicht immer. Gottes Logik wandelt nicht auf den menschlichen Pfaden. Da kommt das Beispiel von Hiob. Scheinbar von allem beraubt war er doch alles besitzend, weil Gott Wohlgefallen an seinen Kämpfen fand, nach dem Prinzip, was nichts kostet, ist auch nichts wert.

Das „Folge mir nach“ aus dem Evangelium bedeutet einfach „kämpfe für mich“, und wir verwechseln das oft mit „ruhe dich aus“. Und wenn unser scheinbarer Frieden plötzlich gestört wird, werden sofort die Unruhestifter verurteilt, da wir durch die Dunkelheit unseres gekränkten Stolzes getäuscht sind. Deswegen müssen wir im Licht der Wahrheit leben, d.h. unter dem mütterlichen Blick der Immaculata. Am Morgen beim Erwachen schenken wir ihr alle Augenblicke des kommenden Tages und am Abend bitten wir sie demütig, sie möge uns am nächsten Tag helfen, es noch besser zu machen.

In ihr leben, bedeutet, ihre Rolle bei der Rettung unserer Seelen zu sehen. Christus befahl Nikodemus, dass er wiedergeboren werden sollte. Es galt also, die Mutter zu finden, welche der Heiland uns allen in der Person des hl. Johannes unter dem Kreuze gab. Es gibt diesen einen Weg der Rettung, den das göttliche Herz für die durch die Schlange verführte Welt bestimmt hat – das ist die Unbefleckte. Sie kämpft selber um die Seele, die sich ihr hingegeben hat. Diese Hingabe muss aber vollkommen sein, was wie der Sprung ins Wasser anmutet, wo die falsche Eigenliebe Tausende von Gründen findet, um das nicht tun zu müssen. Aber dann sollen wir uns nicht wundern, wenn wir unseren Herzensfrieden verlieren und uns die Schwierigkeiten erschrecken. Wie die Heiligen sagen, haben wir nur dieses Leben, um den Glauben zu leben. Mit dem Glauben der Unbefleckten, welchen die Kirche hütet.

Das Hohelied legt der Braut die Worte in den Mund „ich bin schwarz, aber schön“, was für jede Seele bedeutet, in der Wahrheit zu beharren. Diese schwarze Farbe – das sind unsere Sünden und Schwächen, weil wir zu allem fähig sind, aber die Schönheit – das sind die Tugenden und die Gefühle der Immaculata, mit welchen sie ihre Kinder bekleidet. Sie reinigt sie mit den Händen des Priesters im Blut ihres Sohnes im Sakrament der Beichte und nachher vereinigt sie sie mit Christus in der heiligen Kommunion.

Der hl. Maximilian erinnert daran, dass diejenigen, welche sich ihr nähern wollen, auf der Hut sein sollten, weil die Schlange lauert. Sie wird sich nicht damit begnügen, nur Stürme von aussen zu entfachen, sondern sie will das Herz angreifen, um es der Immaculata zu entreissen. Der Seele, welche die Vermittlung der Mutter ausschliesst, schenkt Jesus nur unvollkommene Gaben, die mehr Tadel als Belohnung verdienen. Daher sagte der Heilige oft „Mutter, halte mich“, weil er genau wusste, dass unsere schwache Natur ohne sie nicht zurechtkommt …

Wenn wir uns vom Licht entfernen, kommt ein verlockendes Halbdunkel, wo die Sünde nicht so gross erscheint, die Schwächen zu Tugenden werden, die Intelligenz eine Vielzahl von Theorien schafft und schnell für sie die Befürworter findet, welche von der Helligkeit geblendet worden sind. Es gibt aber nur ein Problem, also diese unbequemen Worte, welche jeder von uns hören wird: „Lege Rechenschaft ab über deine Verwaltung“, über unsere 10 Talente, welche wir dank der Gnade, Katholiken zu sein, erhalten haben. Aber gemäss dem Zeugnis der Heiligen haben wir nichts zu befürchten, wenn wir unser Herz der Immaculata geschenkt haben. Und wenn wir mit dem Herzen der Immaculata den Leib ihres Sohnes empfangen haben, und wenn wir am Rosenkranz festhalten, welcher uns als Kind wie die Nabelschnur mit der Mutter verbindet. Der Rosenkranz ist eine ausgezeichnete geistige Nahrung: in den freudenreichen Geheimnissen – sanft, in den schmerzhaften – Brot der Starken, in den glorreichen – Hochzeit der Auserwählten.

Deswegen sind die Seelen, welche der Unbefleckten ergeben sind, so wie die furchtlosen Adler, die so frei in die Luft aufsteigen. Sie haben keine Angst, der Sonne entgegen zu schweben. Mutig spielen sie mit dem Wind und sie sind bereit, jederzeit und überall ihrer Herrin und Königin zu folgen, deren Liebe sie frei gemacht hat …

Ihr Ritter der Immaculata.

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