MI-Rundbrief Januar 2015

MI-Rundbrief Januar 2015

Liebe Ritter der Immaculata,

36a1cc803719154c3bcd57a840215896Das Licht der Nacht in Bethlehem ist noch nicht verblasst und ein neues Jahr, ein Neuanfang liegt vor uns. Die Hirten waren sich sicher, dass Gott Sein Volk heimgesucht hatte und sie kehrten zu ihren Herden zurück. Es wirkt manchmal, als hätte sich nichts verändert.

Jeden Tag warten dieselbe harte Arbeit und tägliche Schwierigkeiten auf uns. Nichtsdestotrotz haben sich die Herzen durch den Glauben an die Worte des Engels und dank der Liebe zum göttlichen Kind in der Krippe gewandelt. Nur die Liebe kann alles verändern. Sie durchstrahlt die Standespflichten, die Beziehungen zu anderen Menschen und hilft uns, Gott und dem Nächsten zu dienen. Auch in der größten Verwirrung ist die Liebe in der Lage, das Vertrauen aufrecht zu erhalten, das Gott auch prüfen kann, um die Liebe noch prächtiger erstrahlen zu lassen. Viele Heilige haben nicht nur gerne zur größeren Ehre Gottes gelitten, sondern hätten auch bereitwillig noch größere Kreuze auf sich genommen.

Unser freier Wille ist alles, was wir besitzen. Aber er hat uns schon so viele Male zu Fall gebracht, so dass schwerwiegende Zweifel an dieser so genannten Freiheit entstehen. Gott nimmt Seine Gaben nicht wieder weg (auf diesem Gebiet sind wir Experten!), er erwartet nichts von uns, das uns unmöglich ist. Hier stellt sich uns nur eine Frage: „Willst du wahrlich frei sein?“ Genau dieselbe Frage stand auch am 25. März in Nazareth im Raum, als eine arme junge Frau antwortete: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort.“ Sie wurde dadurch zur Königin des Himmels und der Erde, und die Mutter des göttlichen Herzens. Zu dieser Freiheit erwählt Gott seine Heiligen. Wir sollten diese Auserwählung nicht aufgrund falscher Bescheidenheit, die sagt „diese Gabe ist nichts für mich, ich bin zu sündig“ von uns weisen. Zweifelsohne sind wir nicht wie Engel, wir stolpern immer wieder über unsere Schwäche und unser Elend. Bei jeder Biegung des Weges brauchen wir Gott, der in allen Anfechtungen um unsere Seele kämpft, weil, wie schon die Heiligen wussten, „etwas, das nichts kostet, auch nichts wert ist“.

Mit einem Blick auf die Heilige Familie verstehen wir schnell, wie Gott mit denjenigen umgeht, die er am meisten liebt. Es begann alles mit einer Flucht und endete über endlose Wanderungen, Unsicherheit und Armut schließlich auf Kalvaria. Auf den ersten Blick scheint dies das Ende zu sein. Man ist versucht zu denken, es sei alles verloren, und davon zu laufen. Bei genauerer Betrachtung jedoch, bei einem Blick unter die Oberfläche, finden wir Auferstehung, Himmelfahrt und Krönung im Himmel. Glaube, Hoffnung und Liebe lassen uns nicht verzweifeln und aufgeben, wie schon die Heilige Katharina von Siena betont hat: „Wer nicht kämpft, kann nicht gewinnen, und wer nicht gewinnt, ist daran besiegt zu werden.“ Unsere Angst ist natürlich. Im Angesicht der Schwierigkeiten und Versuchungen werden wir schwach. Wie hilflose Kinder können wir hoffnungsvoll „Mama, hilf!“ rufen, weil wir uns der Tatsache unseres Elends voll bewusst sind. Und hier kommt sie… aber sie ist nicht alleine. Am Neujahrsabend schenkt sie uns das göttliche Kind, das die härtesten Herzen mit seiner Lieblichkeit und Sanftmut erweichen und die Schlucht zwischen der Kreatur und ihrem Schöpfer überbrücken kann. Jesus segnet uns für die neuen Kämpfe und versichert uns, dass er „immer bei uns ist, bis zum Ende aller Zeiten“. Er wartet immer im Tabernakel auf uns, will unsere Seelen zu höheren Dingen erheben und uns zuhören, weil es zwischen denen, die sich lieben, keine Geheimnisse gibt. Wir alle wissen, dass die kleinste Taktlosigkeit ein liebendes Herz verletzen kann. Die Welt verletzt den lieben Heiland fortwährend, deshalb sollten wir unser Bestes tun, eine Ruhestätte für sein Herz zu werden. Er ist sich selbstverständlich dessen bewusst, dass auch wir ihm Sorgen, Leiden und alles andere als Freude bringen werden. Trotzdem will er, dass wir kommen. Wir besitzen alle das schönste Geschenk für IHN, das man sich nur vorstellen kann – wir haben unseren freien Willen, der vermutlich zu lange „zu Füßen eines jungen Mannes namens Saulus“ lag. Laut dem heiligen Maximilian müssen wir immer wieder von vorne anfangen, um die größten Heiligen zu werden und unsere verlorene Zeit wieder gut zu machen.

Ein Mitstreiter der Immaculata

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