Aufruf an die Ritter

Aufruf an die Ritter

Vorwort der englischsprachigen Zeitschrift Knight of the Immaculata (Ritter der Immaculata), Ausgabe Nr. 4 – März – April 2017

Liebe Ritter der Immaculata!

Aufruf an die Ritter 1Als erstes möchte ich euch meine tiefe Dankbarkeit  für eure Grossherzigkeit ausdrücken, dass ihr in diesem Jahr wirkliche „Apostel von Fatima“ sein wollt, indem ihr grossherzig dem Aufruf des Generaloberen folgt und an dem Rosenkranzkreuzzug teilnehmt, welcher dieses Mal nicht nur im Rosenkranz beten besteht, sondern auch in Opfer bringen für Unsere Liebe Frau von Fatima, so dass ihr ernster Aufruf schlussendlich erfüllt werde. Auf diese Art werdet ihr das tun, was Sie am 19. August 1917 in Valinhos gefordert hat: „Betet und opfert, denn so viele Seelen gehen verloren, weil keiner da ist, der für sie betet und opfert.“ Wenn ihr über diesen einfachen Satz etwas nachdenkt, werdet ihr leicht die unermessliche Trauer und Leiden Ihres Herzens entdecken. Wenn man sich fragt, warum Unsere Liebe Frau dies sagte, gibt es eine einfache Antwort: Die Mutter, welche ihre Kinder nahezu unendlich liebt, muss mit unermesslichem Kummer sehen, dass so viele von ihnen für immer verlorengehen. Aber ein anderer Kummer ist vielleicht sogar noch grösser: Sie, die Mittlerin aller Gnaden, hat unter dem Kreuze stehend, von ihrem gekreuzigten Sohn alle Gnaden der Bekehrung und der Heiligung für alle Menschen erhalten. Jedoch wollte es Gott so, dass diese Gnaden nur „freigesetzt“ und in die Seelen fliessen können, wenn Sie Werkzeuge oder Kanäle findet, durch welche Sie diese Gnaden von Ihrem Unbefleckten Herzen in diese Seelen  strömen lassen kann.

Was für eine Ehre, von Unserer himmlischen Königin berufen zu sein, auserwählt für ein solch ausserordentliches Privileg! Welche Ehre eine solche Aufgabe zu erhalten, welche die höchsten und wertvollsten Taten übertrifft, welche ein menschliches Wesen jemals vollbringen kann! Alle Länder beherrschen, Professor der gebildetsten Leute sein, Arzt sein und allen 20 Jahre längeres Leben schenken … Alle solchen unrealistischen Träume sind nichts im Vergleich mit der Tatsache, einmal das Werkzeug der Immaculata zu sein um einer Seele unsterbliches Leben zu schenken, das Schicksal eines Menschen zu ändern von ewiger Verdammnis in ewige Glückseligkeit!

Aber ach! Was ist der tiefste Kummer Unserer himmlischen Mutter? Sie gibt so viele Gnaden, verwöhnt Ihr geliebtes Kind, bildet es, nährt es, beschützt es, haltet Ihre himmlischen Augen Tag und Nacht über ihm, so dass ihm kein Übel schaden kann. Und das Kind ist so häufig taub zu Ihren bescheidenen Aufforderungen, zu Ihren besorgten Einflüsterungen, zu Ihren Tränen: „Mein Kind, bitte, bitte bete und opfere, weil so viele in die Hölle gehen! Hilf mir, Seelen zu retten!“

50 Jahre nach Fatima: Hat Sie nicht der Welt und allen Katholiken bewiesen, wie sehr Sie die Grossherzigkeit Ihrer Werkzeuge schätzt, der Legionären, der Ritter, der Blauen Armee? Hat Sie nicht dank deren Einsatz Millionen und Abermillionen gerettet? Hat Sie nicht die Kirche und die Seelen beschützt und alle Schlachten gegen den Teufel gewonnen, welcher personifiziert war in der kommunistischen und freimaurerischen Bestie?

Und die letzten 50 Jahre? Können sie nicht zusammengefasst werden als eine totale Missachtung des Aufrufes Unserer Mutter und Königin? Ihre Armeen wurden verfremdet, zerstört. Der Ruf der Mutter, Ihre verlorenen Kinder zu retten, wurde weitestgehend ignoriert.

Aber dank der katholischen Tradition wird Ihre Stimme wieder bekannt werden. Wir Ritter möchten Unsere Mutter und Königin lieben! Wir möchten, dass Ihr Unbeflecktes Herz triumphiert!

Ja, theoretisch! Aber in der Praxis: sind wir nicht hoffnungslos faul in der Erfüllung unserer Aufgaben. Sind wir nicht die ersten, welche das Herz der Immaculata verletzen und traurig machen,  indem wir unsere Zeit mit Kleinigkeiten und Nichtigkeiten verschwenden und einfach Ihre bittende Stimme ignorieren? Anstatt vor Freude begeistert zu sein, solche Gnade zu haben, unter Ihre engsten Freunde und Ritter zu zählen, seufzen wir nicht und beklagen uns, dass es „zu viel Arbeit“ ist?

Deshalb sollen wir einmal mehr unsere Vorsätze für 2017 als Ritter bekräftigen und überprüfen, im Lichte Ihres kummervollen Herzens und Ihrer tränengefüllten Augen. Ja, himmlische Mutter! Ich kann mehr tun, viel mehr und viel besser! Hilf mir, dein unbeflecktes und kummervolles Herz zu trösten.

Pater Karl Stehlin

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