Gedanken zum Neujahrsbeginn:
Ein neues Jahr beginnt. Was es uns bringen mag? Geprüft durch die Stürme, welche durch unsere Nationen und die Kirche gehen, und angesichts der scheinbaren Übermacht der Feinde, besteht die Gefahr, dass wir kleinmütig auf das neue Jahr blicken. Der Kleinmut ist jedoch keine Tugend des Katholiken, und schon gar nicht des Ritters der Immaculata.
Die Mutlosigkeit gilt sogar als die gefährlichste Versuchung des bösen Feindes. Wir müssen uns bewusst werden , dass Gedanken gegen den Glauben und die Hoffnung wirklich Versuchungen sind, womit uns der Feind in allen Tugenden lähmen möchte. Das dürfen wir nicht zulassen! Stellen Sie sich einen Ritter vor, der mutlos in einen Kampf zieht. Er hat schon verloren, bevor er das Schwert zur Hand nimmt.
Durch unser mangelndes Vertrauen auf Gott beleidigen wir ihn: „Wehe den Kleingläubigen, die nicht auf Gott vertrauen; denn Gott wird sie eben um ihres Kleinmutes willen nicht schützen“ (Eccl 2,15). Unsere erste Pflicht ist demnach, dass wir aus unseren Herzen den Kleinmut verbannen, der uns des göttlichen Beistandes beraubt und deswegen die Ursache so vieler Fehler und Leiden ist. „Ihr, die ihr den Herrn fürchtet, hofft auf ihn! (Eccl 2,9). Denn „der Friede und die Freude des Herzens sind das Leben des Menschen und ein unerschöpflicher Schatz von Heiligkeit“ (Eccl 30,23).
Wenn wir auf den hl. Maximilian Kolbe blicken, so bewundern wir sowohl seinen Glauben, mit dem er alle Schwierigkeiten und selbst die Misshandlungen im Konzentrationslager überwand, als auch seinen Frieden, den er stets ausgestrahlte. Hierin lag sein Geheimnis: „Lassen wir uns führen und dann, seien wir friedvoll, friedvoll. Seien wir nicht versucht, mehr als Maria will zu tun oder es schneller zu erledigen. Lassen wir uns von ihr tragen, sie wird an alles denken und sich um alle unsere Bedürfnisse des Leibes und der Seele kümmern. Geben wir ihr jede Schwierigkeit, jede Sorge, und haben wir Vertrauen, dass sie sich besser darum sorgt, als wir es jemals könnten. Friede, viel Friede in einem unbegrenzten Vertrauen in sie.“ Und weiter: „Aber vor allem seid niemals beunruhigt oder ängstlich, fürchtet euch vor nichts. Denn ist sich die Immaculata etwa nicht allem bewusst? Wenn dies nicht so wäre, dann gäbe es wirklich ein Problem. Niemand kann uns schaden, wenn Gott es nicht zulässt, das heißt, wenn sie nicht einstimmt. Alles ist also in ihren mütterlichen Händen. Lassen wir uns folglich jeden Tag und jeden Moment immer mehr von ihr führen. Das ist unsere ganze Philosophie.“
Was aber wenn wir uns kraftlos fühlen?
„Gebet, eifriges, herzliches Gebet zur heiligsten Mutter, auch wenn es nur das kurze eine Wort „Maria“ ist. Sie wird verstehen, was wir damit sagen wollen und sie wird die Kraft geben, um auszuführen, was verlangt ist. Wir müssen bei ihr Zuflucht nehmen wie ein Kind bei seiner Mutter. Wenn wir fallen, lasst uns zur Immaculata Zuflucht nehmen und sie wird uns hochheben und uns Kraft für den kommenden Kampf geben. Haben wir vollkommenes Vertrauen in sie, meine Brüder. Lassen wir uns von ihr führen und sie wird uns sicherlich zur Seligkeit des Himmels führen.“
Bitten wir also die Immaculata, der wir uns ja geweiht haben, um einen starken Glauben, um einen Glauben, der diese Welt überwindet (vgl. 1 Joh 5,4). Ja, bitten wir sie um ihren Glauben. Der hl. Ludwig Maria schreibt, dass dies eine Frucht der Hingabe an Maria ist:
„Die allerseligste Jungfrau wird dich an ihrem Glauben teilnehmen lassen, der auf Erden größer war als der Glaube der Patriarchen, Propheten, Apostel und aller Heiligen. Jetzt, da sie die Königin des Himmels ist, ist ihr Glauben zwar in Schauen übergegangen, denn sie schaut durch das Licht der Glorie alle Dinge klar in Gott. Dennoch hat sie die Tugend des Glaubens durch Fügung des Allerhöchsten bei ihrem Eintritt in das Reich der Glorie nicht verloren, sondern treu bewahrt, um sie in der streitenden Kirche ihren treuesten Dienern und Dienerinnen zur Verfügung zu stellen. Je mehr du also die Gunst dieser erlauchten Fürstin und treuen Jungfrau gewinnst, umso mehr wirst du den wahren Glauben in deiner ganzen Lebensführung besitzen: einen reinen Glauben, sodass du dich um das Sichtbare und Natürliche nicht mehr kümmerst; einen lebendigen und durch die Liebe beseelten Glauben, sodass du alle deine Handlungen aus reiner Liebe vollbringen wirst; einen Glauben stark und unerschütterlich wie ein Felsen, sodass du fest und standhaft bleibst inmitten der Wirren und Stürme des Lebens; einen wirksamen und alles durchdringenden Glauben, mit dem du dir, wie mit einem geheimnisvollen Schlüssel, den Eingang in die Geheimnisse Jesu Christi, in die letzten Dinge des Menschen und in das Herz Gottes eröffnen kannst; einen mutigen Glauben, mit dem du ohne Zagen große Dinge für Gott und das Heil der Menschen unternehmen und vollenden wirst; einen Glauben, der dir eine leuchtende Fackel sein wird, um jene zu erleuchten, die in der Finsternis, im Schatten des Todes wandeln, und um jene zu entzünden, die kalt sind und des glühenden Feuers der Liebe bedürfen; einen Glauben, der dir göttliches Leben verleiht, um denen, die durch die Sünde tot sind, das Leben zu geben; einen Glauben als verborgenen Schatz der göttlichen Weisheit, um durch deine milden und mächtigen Worte die steinernen Herzen zu rühren und die Zedern des Libanon zu Boden zu stürzen; und endlich einen Glauben als mächtige Waffe, um dem Satan und allen Feinden des Heils widerstehen zu können.“
Wie sehr tut uns heute ein solcher Glaube not! Nur mit einem solchen Glauben werden wir auch im neuen Jahr zur Tat schreiten und eifrige Instrumente in den Händen der Immaculata sein zur Rettung der Seelen. Tun wir auch im neuen Jahr alles zur Ehre der Immaculata und für die Rettung der Seelen!
Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes Neues Jahr!