Am 3. September feiern wir das Fest des hl. Papst Pius X. (+1914) . Als großer Muttergottes-Verehrer schrieb er auch über die geistliche Mutterschaft Mariens:
Im Geheimnis der Menschwerdung wird Maria Mutter der Menschen im Allgemeinen, denn indem sie unserem Haupt das Leben gibt, gibt sie es gleichzeitig allen Gliedern des mystischen Leibes Christi.
In einem und demselben Schoße der reinsten Mutter hat er Fleisch angenommen und sich zugleich einen geistigen Leib beigefügt, der aus denen besteht, ‚die an ihn glauben würden‘. So kann man mit Recht sagen: Dadurch, dass Maria in ihrem Schoß den Erlöser umschloss, trug sie in demselben auch die, deren Leben in das Leben des Erlösers einbezogen war.
Wir alle also, die wir mit Christus vereinigt und nach den Worten des Apostels ‚Glieder seines Leibes, von seinem Fleisch und seinem Gebein‘ (Ephes. 5, 30) sind, sind gleichsam aus dem Schoße Mariens hervorgegangen als ein Leib, der mit dem Haupte vereinigt ist.“
Deshalb hat Maria uns schon in ihrem Schoß als die zukünftigen Brüder ihres Sohnes getragen. Ohne Zweifel kannte sie uns von da an nicht vom Einzelnen her, aber sie wollte uns so, wie Jesus uns haben wollte, und sie liebte uns mit der ganz besonderen Liebe, mit der ihr Sohn uns liebte.
Und der Heilige Papst folgert:
„Somit heißen wir geistiger- und mystischerweise mit Recht Kinder Mariens, und sie ist unser aller Mutter: ‚Mutter freilich dem Geiste nach, aber doch durchaus Mutter der Glieder Christi, die wir sind‘ (S. Aug. L. de S. Virginitate, c. 6)“.
Wenn eine Mutterschaft im Wesentlichen darin besteht, das Leben zu schenken und zu entfalten, dann ist eine wahre menschliche Mutterschaft ohne eine ihr eigene Liebe undenkbar. Und noch viel undenkbarer wäre dies bei der vollkommensten aller Mütter! Da die Liebe Mariens zu uns unvergleichlich ist, wollen wir würdige Kinder einer solchen Mutter sein und ihr anhangen mit stetiger und treuer Liebe.
Quelle: fsspx.news