Wie kann es uns gelingen, in der MI mit größerem Eifer und mehr Beständigkeit zu wirken? Worin besteht die Schwierigkeit, nach der einmal abgelegten Weihe, den ersten Eifer zu bewahren oder wieder zu erwecken, und wirklich ein effektives Instrument zu sein in den Händen der Immaculata? Der hl. Maximilian Kolbe geht in dem Artikel unten, den er 1937 für den „Ritter der Immaculata“ verfasste, auf diese Fragen ein. Grundsätzlich kann man von zwei Hauptschwierigkeiten reden: eine mangelnde (oder vergessen gegangene) Kenntnis über das Wesen der MI und der Immaculata selbst, verbunden mit einem mangelnden Vertrauen in die Macht unserer Herrin. Wenn wir daran arbeiten, wird es uns gelingen, den ersten Eifer wieder zu beleben und im Alltag die nötigen Mittel anzuwenden, um Licht zu sein in dieser finsteren Welt: durch die Freude, die wir als Kinder Mariens ausstrahlen, und durch das Anwenden der äußeren Mittel, insbesondere das Verteilen der Wundertätigen Medaille bei jeder Gelegenheit!
Wir wünschen Ihnen viel Freude und Inspiration bei der Lektüre!
Unter dem Banner der Immaculata verbunden
Ihre Redaktion
Die MI
Ein Text vom hl. Maximilian Kolbe (aus The Writings of St. Maximilian Maria Kolbe, Volume 2, Nerbini International, 2016)
Das Ziel der Militia Immaculatae ist die Selbstverpflichtung zum Streben nach der Bekehrung von Sündern, Häretikern, Schismatikern, Juden…, vor allem aber der Freimaurer, und zur Arbeit für die Heiligung aller unter der Schirmherrschaft und durch die Vermittlung der Immaculata.
In diesen wenigen Worten ist die Notwendigkeit eines geistlichen Lebens selbst unter denen enthalten, die eine feindliche Einstellung zu Christus haben, und auch die Dringlichkeit apostolischen Handelns unter denen, die sich von Gott distanzieren, indem sie schwere Sünden begehen. Die Militia Immaculatae ist jedoch nicht nur auf diesen Tätigkeitsbereich beschränkt. Sie führt die Bildung des Menschen darüber hinaus, bis sie ihn zur vollständigen Selbstverwirklichung führt. Das Ziel der MI ist es, dafür zu sorgen, dass alle zu Heiligen werden.
Bei all diesen Aktivitäten fällt vor allem das Vertrauen auf Maria ins Auge. Dieses ist die Konsequenz eines präzisen Verständnisses der Aufgabe der Immaculata. Streng genommen ist das Ziel der MI das Ziel der Immaculata selbst. Sie möchte als Miterlöserin die Früchte der von ihrem Sohn herbeigeführten Erlösung auf die ganze Menschheit ausdehnen; sie tut alles, was sie kann, um für Christus die Häretiker, Schismatiker, Freimaurer, Juden usw. zu gewinnen. Der einzige Wunsch der Immaculata ist es, die Stufe unseres geistlichen Lebens auf den Gipfel der Heiligkeit zu heben.
Die Immaculata hat nicht die Absicht, die Projekte des apostolischen Handelns direkt und persönlich umzusetzen. Vielmehr versucht sie, uns in diese Tätigkeit einzubeziehen. Die wesentliche Voraussetzung, die jedes Mitglied der MI in der Praxis umsetzen muss, ist daher: sich selbst als Eigentum der Immaculata darzubringen. Wir können uns Maria nach jeder Formel weihen, vorausgesetzt, wir unterordnen unseren Willen, um ihre Anordnungen zu befolgen, die uns in den Geboten Gottes und der Kirche, in den Pflichten unseres Standes und in unseren inneren Eingebungen dargelegt werden.
Diese Aktivität der Immaculata wird umso effektiver sein, je mehr wir von unserer Seite aus versuchen, unsere geistliche Bildung weiter zu vertiefen. Die Hingabe unserer selbst an die Immaculata bringt daher die Notwendigkeit der Vervollkommnung unseres Charakters mit sich. Nur dann – wenn wir der Immaculata vollkommen gehorsam sind – werden wir zu einem vorbildlichen Instrument in ihren apostolischen Händen. Wir werden Apostel sein durch das Beispiel unseres Lebens, Apostel durch unser Handeln. Bei der Tätigkeit, die die MI für uns umreißt, können wir alle guten Mittel einsetzen. Im Zertifikat werden alle Mittel, sofern sie legitim sind, empfohlen. Daher gibt es keine Einschränkung in Bezug auf die Tätigkeitsbereiche. Dennoch legt die Militia Immaculatae einen Schwerpunkt auf die Mittel, die die Immaculata selbst empfiehlt. Eines davon ist die Wundertätige Medaille.
Wie wir sehen können, ist die MI eine globale Vision des katholischen Lebens in einer neuen Form, die in der Verbindung mit der Immaculata besteht, unserer universellen Mittlerin bei Jesus.