Im Juni feiern wir die Hochfeste von Fronleichnam und des Hl. Herzen Jesu – eine passende Gelegenheit, für eine kleine Reflexion über die eucharistische Anbetung.
„Die eucharistische Anbetung ist die größte aller Handlungen. Anbeten heißt, das Leben Marias auf Erden zu teilen, als sie das fleischgewordene Wort in ihrem jungfräulichen Schoß anbetete, als sie Ihn in der Krippe, auf dem Kalvarienberg, in der göttlichen Eucharistie anbetete.“
(hl. Peter Julian Eymard)
Der Patron der MI, der heilige Maximilian Kolbe, hatte eine enorme Verehrung für die Eucharistie. Während seiner Zeit als Student im Franziskaner-Minoritenseminar in Lwow besuchte er Jesus oft vor oder nach dem Unterricht im Tabernakel und meldete sich für die ewige Anbetung in der Herz-Jesu-Pfarrei an.
„Wenn Engel auf Menschen eifersüchtig sein könnten, dann nur aus einem Grund: wegen der heiligen Kommunion.“ (hl. Maximilian Kolbe)
Das Herz von Niepokalanow, der „Stadt der Unbefleckten“, war die Kapelle mit dem Allerheiligsten Altarssakrament. Der heilige Maximilian führte in Niepokalanow die Ewige Eucharistische Anbetung ein und wies jedem der fast 800 Brüder abwechselnd Anbetungszeiten zu. Trotz ihrer fieberhaften Tätigkeit beteten sie regelmäßig das Allerheiligste Altarssakrament mit Glauben und Hingabe an. Die Früchte waren eine apostolische Entwicklung, Bekehrungen, zahlreiche Berufungen und die Heiligung der Ordensleute.
„Die eucharistische Anbetung“, so der heilige Maximilian, „ist die größte Kraft im Universum, die uns verwandeln und das Antlitz der Welt verändern kann.“ Das ist eine Definition, die uns unvorbereitet trifft, wenn wir nicht sofort über die Eucharistie als eine so transzendente Wirklichkeit nachdenken, dass wir sie mit unseren begrenzten Kräften niemals richtig einschätzen können.
Aus dem Leben des heiligen Maximilian wissen wir, dass die ständige eucharistische Anbetung eines seiner Hauptanliegen für die „Städte der Unbefleckten“ in Polen und Japan war. Für ihn war die eucharistische Anbetung der „wichtigste Arbeitsbereich im Konvent“. Er selbst versäumte es nicht, das Allerheiligste Sakrament zu besuchen, wobei er den ganzen Besuch ausdrücklich der Gottesmutter widmete und manchmal nur die kurze Anrufung „Maria“ aussprach, weil er auf diese Weise Jesus „die größtmögliche Freude“ bereitete.
Wir können uns fragen, wie wir diesen Märtyrer der Nächstenliebe und andere Heilige in ihrer Hingabe an die Realpräsenz Christi in der Eucharistie am besten nachahmen können. Lernen wir aus ihrem Leben, indem wir ein Buch über sie lesen. Ahmen wir einfache Gesten nach, wie z. B. sich selbst ehrfürchtig zu bekreuzigen, wenn man an einer Kirche vorbeigeht – verbunden mit einem Gebet der Anbetung –, vollziehen wir die Kniebeuge vor dem Tabernakel als bewussten Akt der Anbetung. Nach Möglichkeit können wir gerade im Monat Juni das Allerheiligste während des Tages besuchen und einige Zeit der Anbetung halten. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Teilnahme an Sakramentsandachten oder Anbetungsstunden. Vergessen wir dabei auch nicht die Gebete des Engels von Fatima (bei uns als Flyer mit Erklärung erhältlich):
O mein Gott, ich glaube, ich bete an, ich hoffe und ich liebe dich. Ich bitte dich um Verzeihung für jene, die nicht glauben, nicht anbeten, nicht hoffen und dich nicht lieben.
Allerheiligste Dreifaltigkeit, Vater, Sohn und Heiliger Geist, ich bete dich aus tiefster Seele an und opfere dir auf den kostbaren Leib, das Blut, die Seele und die Gottheit unseres Herrn Jesus Christus, wie er in allen Tabernakeln der Welt gegenwärtig ist, zur Genugtuung für die Schmähungen, Sakrilegien und Gleichgültigkeiten, durch die er selbst beleidigt wird. Aufgrund der unendlichen Verdienste seines heiligsten Herzens und des unbefleckten Herzens Mariens bitte ich um die Bekehrung der armen Sünder. Amen
Der heilige Peter Julian Eymard (1811-1868) gilt als der Heilige der Eucharistie. Daher wollen wir ihm hier das letzte Wort geben:
Maria war die erste, die das fleischgewordene Wort anbetete. Er war in ihrem Schoß, und niemand auf Erden wusste davon. Oh, wie gut wurde unserem Herrn in Marias jungfräulichem Schoß gedient! Niemals hat Er ein Ziborium, ein goldenes Gefäß gefunden, das kostbarer und reiner war als der Schoß Mariens! Die Anbetung Mariens war Ihm angenehmer als die aller Engel. Der Herr hat seine Wohnung an die Sonne gesetzt, sagt der Psalmist. Die Sonne ist das Herz Mariens, und Maria ist die Morgenröte der schönen Sonne der Gerechtigkeit.
O Maria, lehre uns das Leben der Anbetung! Lehre uns, wie du alle Geheimnisse und alle Gnaden in der Eucharistie zu sehen; die Geschichte des Evangeliums neu zu leben und sie im Licht des eucharistischen Lebens Jesu zu lesen. Vergiss nicht, dass du die Mutter aller Anbeter der heiligen Eucharistie bist, o Mutter des Allerheiligsten Altarssakraments.
Unbefleckte Jungfrau, vollkommene Geliebte unseres Herrn im Allerheiligsten Altarssakrament, wir bitten dich, vermittle uns die nötigen Gnaden, um wahre Anbeter unseres eucharistischen Gottes zu werden. Gewähre uns, so bitten wir dich, ihn besser zu kennen, ihn mehr zu lieben und unser Leben auf die Eucharistie auszurichten, das heißt, unser ganzes Leben zu einem ständigen Gebet der Anbetung, des Dankes, der Sühne und der Bitte an unseren Herrn im Allerheiligsten Altarssakrament zu machen. Amen.