Der hl. Maximilian Kolbe schrieb zum Fest der Immaculata vom 8. Dezember 1940, wenige Wochen vor seiner Verhaftung, ein letztes Mal über dieses Fest, das ihm so teuer war.
(Quelle: Writings of St. Maximilian Kolbe, Übersetzung durch die MI)
Der 8. Dezember, das Fest der Unbefleckten Empfängnis, rückt wieder näher. An jedem Fest der Mutter Gottes verspüren die Seelen instinktiv das Bedürfnis, ihr Gewissen zu reinigen, aber noch mehr am Tag der Unbefleckten Empfängnis. Zu diesem Anlass werden sich diejenigen, die dazu in der Lage sind, dem Sakrament der Buße nähern. Diejenigen, deren Umstände sie daran hindern, werden sich zumindest bemühen, ihre Seelen durch einen Akt vollkommener Reue reinzuwaschen; durch die Reue eines Kindes, das liebt und nicht so sehr an Bestrafung oder Belohnung denkt, sondern eher daran, seinen Vater und seine Mutter um Vergebung zu bitten, weil es ihnen Kummer bereitet hat. Und es ist vernünftig, den Wunsch zu haben, sein Gewissen am Fest derjenigen zu reinigen, deren Gewissen nie von der Sünde befleckt wurde. Die Seelen, die sie näher kennen und sie am innigsten lieben, bemühen sich noch mehr darum, ihr Gewissen immer reiner und sensibler zu machen, mit dem Ziel, ihr immer ähnlicher zu werden, ihr immer mehr zu gefallen und sie immer glücklicher zu machen.
Aber was ist das Böse, das das Gewissen verunreinigt? Wenn Tugend die Liebe Gottes ist und alles, was von dieser Liebe ausgeht, dann wird das Böse alles sein, was dieser Liebe entgegensteht. Gegen dieses Böse verteidigt sich die Seele also zunehmend, bestrebt, immer unbefleckter zu werden, nach dem Vorbild ihrer geliebten Frau und geistlichen Mutter.
An diesem Tag erneuern die ihr auf besondere Weise geweihten Seelen ihre Hingabe an sie. So wiederholen auch die Angehörigen der MI nach der heiligen Beichte und Kommunion ihren Weiheakt und erhalten durch diese Erneuerung einen vollkommenen Ablass, nämlich den Erlass aller Strafen, die nach der Vergebung der Sünden noch auf dieser Erde oder nach dem Tod im Fegefeuer gesühnt werden müssten. Am Tag der Immaculata, nach der Reinigung des Gewissens, nach der Erneuerung des Weiheaktes, nach dem Erlass der Strafe, erreicht die Seele leichter den inneren Frieden und sogar die Freude, da sie weiß, dass kein Kreuz, weder innerlich noch äußerlich, auf ihr lasten kann, ohne dass Gott es weiß und zulässt, d.h. ohne die Zustimmung des himmlischen Vaters, der die Seelen wirklich liebt und nur das zulässt, was zum ewigen Wohl der Seelen beiträgt.
Die Frucht dieses Festes ist daher eine größere, immer größere Reinheit des Gewissens, ein immer tieferer Friede, ein Friede in der Unterwerfung unter die göttliche Vorsehung und eine immer größere Bereitschaft, seine Pflichten auf die bestmögliche Weise zu erfüllen und so die Liebe zur geistlichen Mutter und zum himmlischen Vater zu beweisen.