Es ist von höchster Wichtigkeit, die Wahrheit zu suchen und ihr zu dienen. Für uns als gläubige Katholiken ist es unsere Pflicht, unseren Glauben besser kennenzulernen und gegen aussen das Licht der Welt zu sein und die Menschheit durch unser gutes Beispiel und gelegentlich ein gutes Wort zur rechten Zeit aus der Unwissenheit, dem Irrtum, der Selbsttäuschung oder dem Unglauben zu befreien. Eine einfache Möglichkeit für einen Einstieg, ist beispielsweise das Verschenken einer Wundertätigen Medaille (siehe auch die Seite Apostolat konkret) und nicht zuletzt das Beten für die Mitmenschen.
Im Folgenden finden Sie Auszüge einer Predigt von Prof. Dr. Georg May, gehalten am 6. März 2021.[1]
Jesus Christus – Licht der Welt
Wer sich dem Licht, das Christus ist, nicht zuwendet, oder wer sich von dem Licht, das Christus ist, abwendet, der verfällt der Finsternis. Das gilt heute wie gestern. Die Finsternis ohne Christus, fern von Christus zeigt sich in vierfacher Weise.
Unwissenheit

Erstens in der Unwissenheit. Unwissenheit ist der Mangel des erforderlichen Wissens, das Fehlen der erforderten Erkenntnis. Die Unwissenheit in religiösen Dingen ist groß, ist übergroß. Die meisten Menschen wissen nichts vom Glauben, vom Evangelium, von der Lehre der Kirche. Sie kennen Jesus nicht und seine Botschaft. Ein Beispiel. Bei einer Trauung hörte eine geladene Dame ein Solo singen, das ihr sehr gefiel. Sie fragte ihre Nachbarin. „Was ist das?“ Sie antwortete: „Das ist das Ave Maria von Gounod.“ „Danke“, sagte die Dame, „und vom wem bitte ist der Text?“ Sie kannte das Gebet „Gegrüßet seist du, Maria“ nicht. Leider hat sich die Unwissenheit auch im Raum unserer Kirche ausgebreitet. Der Religionsunterricht ist weithin mangelhaft, unzureichend. Man kann nur mit Bedrückung und mit Schmerz erfahren, wie wenig Wissen unsere Kinder von der Religion haben. Sie haben acht Jahre Religionsunterricht, und was ist geblieben? Sie kennen nicht einmal die Zehn Gebote. Die Predigten sind häufig dunkel, ungenau oder gar irreführend. Was wissen unsere Erstkommunionkinder, die von Müttern ausgebildet werden, was wissen sie vom eucharistischen Opfersakrament? Was wissen unsere Firmlinge, die ja zum Zeugnis für den Glauben gefirmt werden, was wissen sie von der Stärkung, die sie empfangen sollen? Christus ist gekommen als das Licht, aber die Unwissenheit ist nicht gewichen.
Irrtum
Die zweite Finsternis ist der Irrtum. Irrtum ist etwas anderes als Unwissenheit. Irrtum ist nämlich ein falsches Urteil über einen Sachverhalt, die falsche Bewertung eines Sachverhaltes, das fälschliche Fürwahrhalten einer Aussage, die nicht stimmt. Christus ist gekommen, um die Menschheit vom Irrtum zu befreien. Aber die Menschen, selbst solche, die sich Christen nennen, wollen vom Irrtum nicht lassen. Sie stellen, häufig im Religionsunterricht, Jesus neben Mohammed und Buddha. Meine lieben Freunde, die Gestalt Jesu ist unvergleichlich. Er ist der leibhaftige Sohn Gottes, nicht ein selbsternannter Religionsstifter. Er ist das wahre Licht. Die anderen sind höchstens Funzeln, die den kargen Schimmer ihrer Religion vom wahren Licht entleihen. Die Menschen sind im Irrtum. Sie halten die Wahrheit nicht fest. Der bequeme Irrtum ist ihnen lieber als die harte Wahrheit.
Selbsttäuschung
Die dritte Finsternis ist die Selbsttäuschung. Es ist bekannt, dass Eigenliebe die Augen trüb macht. Und so gibt es Menschen, die wollen die Wirklichkeit nicht sehen, um nicht grausam enttäuscht zu werden. Sie machen sich etwas vor. Man spricht von Realitätsverweigerung. Sie besteht darin, dass man sich gegen die Erkenntnis der Wirklichkeit sträubt. Wir haben es ja soeben gehört: Die Apostel wollen nicht hören, dass der Herr leiden muss. Sie haben auch in der Selbsttäuschung gelebt. Die Heilige Schrift weiß von solcher Selbsttäuschung. Im letzten Buche, in der Apokalypse heißt es: „Ich kenne deine Werke, du hast den Namen, dass du lebst, aber du bist tot.“ Viele Menschen betrügen sich selbst. Sie halten sich für anständig und ehrenhaft, weil sie keinen anderen erschlagen oder beraubt haben. Aber mit der Freiheit von Misshandlung und Ausplünderung ist das sittliche Leben nicht erschöpft. Es gibt viele andere Fehler, Sünden und Versäumnisse. Der Herr ist gekommen, meine lieben Freunde, aber die Selbsttäuschung der Menschen hält an.
Unglaube
Die vierte Finsternis ist der Unglaube. Das ist die schlimmste Finsternis. Die Botschaft des Herrn wird seit 2000 Jahren verkündet, aber sie wird auch seit 2000 Jahren abgelehnt.
Wer Gott nicht kennt, der läuft der wichtigsten Wirklichkeit davon. Wer Gott nicht kennt, für den wird es eines Tages ein böses Erwachen geben. Wer sich vom wahren Licht, d.h. von Gott abwendet, der wird gleichsam blind. „Ist unsere Heilsbotschaft verhüllt?“ sagt der Apostel Paulus, „so ist sie verhüllt für diejenigen, die verlorengehen, für die Ungläubigen, deren Verstand der Gott dieser Welt verblendet hat, dass ihnen die Herrlichkeit Christi nicht aufstrahlt.“
Wer die Sonne verneint, der ist leiblich blind, wer das Christentum verneint, ist seelisch blind. Ihm leuchten keine Sterne mehr, und ihm leuchtet leine Ewigkeit mehr. Wir, meine lieben Freunde, sind, wie uns die Heilige Schrift bezeugt, Sehende. Ja, wir sind sogar Licht. „Ihr seid das Licht der Welt“, sagt der Herr in der Bergpredigt. Wir sind selber Licht. „Ihr seid Kinder des Lichtes“, schreibt der Apostel Paulus. Wer Licht ist, muss im Lichte wandeln. „Lasst uns die Werke der Finsternis ablegen und die Waffenrüstung des Lichtes anziehen. Wie am lichten Tage lasst uns ehrbar wandeln!“ So mahnt der Apostel Paulus im Römerbrief. „Einst wart ihr Finsternis, jetzt seid ihr Licht. Wandelt als Kinder des Lichtes!“
Jetzt wissen wir also, meine lieben Freunde, am Beginn der Buß- und Fastenzeit, was unsere Aufgabe ist. Wir als Kinder des Lichtes sollen im Lichte wandeln. Wir sollen untadelig und lauter sein, Kinder Gottes ohne Fehl inmitten eines verkehrten und verdorbenen Geschlechtes, unter dem wir leuchten sollen wie die Sterne im Weltall.
Amen.
Apostolatsartikel
Sehen Sie in unserem Webshop nach, sie finden hier weiterführende Schriften, auch beispielsweise die Broschürenreihe: “Liebe zur Wahrheit” oder eben auch Wundertätige Medaillen im Apostolatsset.
Quellen:
[1] Text-Quelle: https://www.glaubenswahrheit.org/, Predigt nur auszugsweise, leicht gekürzt (Einleitung und teilweise Beispiele entfernt)
Bildnachweise:
- Zitat der Woche: Bergkreuz by Felix Merler, via Pixabay
- Ave Maria, J. S. Bach / Charles Gounod, Public domain, via Wikimedia Commons
- Buch mit Brille by Congerdesign, via Pixabay
- Maske by Geralt, via Pixabay
- Licht in christlicher Kirche, Copyright Envato Elements, lizenziert für Militia Immaculatae