Gedanken zum Fatimatag am Fest Christi Himmelfahrt

Dieses Jahr feiern wir die Himmelfahrt Christi am 13. Mai, also an dem Tag, an dem Unsere Liebe Frau von Fatima vor 104 Jahren sich würdigte, vom Himmel auf diese Erde zu kommen. Sie stellte sich den drei Hirtenkindern mit folgenden Worten vor:

„Ich bin vom Himmel.“

Sie kommt also von dort, wo unser Heiland hinaufgefahren ist, um uns eine Wohnung zu bereiten. Der Himmel ist unsere ewige Bestimmung, unser Vaterland. Darum geht es auch in der ersten Erscheinung von Fatima. Die Kinder wollen intuitiv wissen, ob sie auch einmal in den Himmel kommen. Gegenüber Lucia und Jacinta bestätigt die Dame:

„Ja, du wirst in den Himmel kommen.“

Und Francisco:

„Ja, auch er, aber er muss viele Rosenkränze beten.“

Bereits hier macht uns die Gottesmutter klar, dass wir ohne Gebet, insbesondere das Rosenkranzgebet, nicht in den Himmel kommen können.

Beide Festtage ‒ Christi Himmelfahrt und der Gedenktag Unserer Lieben Frau von Fatima ‒ haben eine missionarische Botschaft.

Vor der Himmelfahrt gab Jesus Christus den Aposteln seinen letzten Auftrag, es ist gleichsam sein letzter Wille:

„Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in die ganze Welt, und predigt das Evangelium allen Geschöpfen! Wer glaubt und sich taufen lässt, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden“ (Mk 16,15-16).

Der Aufruf Unserer Lieben Frau von Fatima vom 13. Mai 1917 klingt wie ein Echo desselben:

„Wollt ihr euch Gott schenken, bereit, jedes Opfer zu bringen und jedes Leiden anzunehmen,

das er euch schicken wird, als Sühne für die vielen Sünden, durch welche er beleidigt wird, und um die Bekehrung der Sünder zu erlangen?“

Die drei Hirtenkinder antworteten auf diesen Aufruf ebenso großherzig wie die Apostel 2000 Jahre zuvor:

„Ja, das wollen wir.“

Diese großherzige Antwort auf die dringenden Aufrufe Jesu und Mariens sind heute nötiger denn je. Wer kümmert sich heute noch um die Rettung der Seelen und die Sühne für die Beleidigungen Gottes, wenn nicht die wenigen Kinder Mariens?

Der Einsatz für die Rettung der Seelen wird vom lieben Gott reich belohnt. Dies lässt uns nicht nur Unsere Liebe Frau von Fatima wissen, sondern auch die Hl. Schrift, wie wir diese Woche an den Bittagen in der Lesung erinnert wurden: „… wer einen Sünder von seinem Irrwege zurückführt, der wird dessen Seele vom Tode retten und eine Menge Sünden zudecken“ (Jak 5,20).

Nutzen wir den kommenden Gnadentag im Geiste der Sühne, wie sie Unsere Liebe Frau von Fatima gefordert hat, und auch im Gebet für die Rettung der Seelen und für viele eifrige Seelsorger und Ritter der Immaculata.

Bitten wir um dieselbe Sehnsucht nach dem Himmel, wie sie die drei Hirtenkinder von Fatima in der Brust hatten: „Werde ich auch in den Himmel kommen?“