Am Sonntagabend, 22. Mai 2022, fand im Rahmen einer Fatima-Lichterprozession in München bei der Mariensäule die Weihe Bayerns an das Unbefleckte Herz Mariens statt. Teilgenommen bei dieser schönen Prozession haben gegen 250 Personen. Die Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens geht auf den Wunsch der Mutter Gottes zurück, wie sie sich 1917 in Fatima offenbarte, hat aber in Bayern eine besondere Tradition.

Lichter-Prozession durch München

Startpunkt war um 19.45 Uhr bei der Mariensäule in München. Pater Helmut Trutt legte anhand eines schönen Zitates von Kardinal József Mindszenty (+1975) über seine Mutter dar, welch hohes Ideal und wichtige Rolle eine Mutter ist und rief dazu auf, dieses Ideal in der Gesellschaft hochzuhalten. Gerade in der aktuellen Gesellschaft wird vor allem das Schöne der Mutterschaft bedrängt und angegriffen. Jede Mutter sei zu ehren; Jesus wünsche das Lob seiner eigenen Mutter durch die Menschheit und dieses drücke sich ganz besonders durch das Rosenkranzgebet aus, so der Pater weiter.

Die anschließende Prozession wurde angeführt von Kreuz und Ministranten, verschiedene Fahnen, es folgten viele Menschen allen Alters – meist in der bayrischen Tracht bekleidet – und in der Mitte des Prozessionszuges eine mit Blumen geschmückte Fatima-Statue auf einer Trage. Die Menschen hielten brennende Kerzen in der Hand, beteten den Rosenkranz und sagen von Trompetenmusik begleitet Marienlieder. Der Prozessionszug ging vom Marienplatz über die schönen Münchner Straßen zum Odeonsplatz mit der schönen Theatinerkirche und von dort wieder zurück. Unterwegs wurden Wundertätige Medaillen an die Passenten verteilt, viele von diesen waren von der Prozession offensichtlich berührt.

Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens

Gegen Ende der Veranstaltung wurde gemeinsam kniend die Weihe Bayerns an das Unbefleckte Herz Mariens gebetet. Diese Weihe wurde von der Mutter Gottes in Fatima gefordert: „Jesus möchte in der Welt die Verehrung meines Unbefleckten Herzens verbreiten. Jedem, der diese Verehrung bereitwillig annimmt, verspreche ich das ewige Heil.“ Entsprechend diesem Wunsch empfahl auch Papst Pius XII. in seinem Schreiben „Auspicia quaedam“ vom 1. Mai 1948, dass diese Weihe in den verschiedenen Diözesen wie auch in jeder einzelnen Pfarrei und Familie vorgenommen werde. In dem in München gebeteten Weihetext heißt es unter anderem: „Unter Deinem Schutzmantel geloben wir, alles zu tun, damit Christus wieder König sei in unserem Land“ sowie „In apostolischer Liebe wollen wir einander und der Kirche dienen, um für den Triumph Deines Unbefleckten Herzens zu kämpfen.“

Mit dem Lied „Großer Gott, wir loben Dich“ und der Bayernhymne „Gott mit Dir, Du Land der Bayern“ fand die Patronatsfeier ihren Abschluß.

Marienverehrung in Bayern hat Geschichte

Herzog Maximilian I. von Bayern verlieh 1616 für Maria den Titel „Patrona Bavariae“ (Patronin Bayerns) und führte den 14. Mai als Festtag für das Königreich Bayern ein, welches zur weiteren Marienverehrung beitrug.

Während des ersten Weltkriegs wandten sich der bayerische König Ludwig III. und seine Gemahlin Marie Therese an Papst Benedikt XV. und baten ihn, dass er als Papst ebenfalls Maria zur Schutzpatronin Bayerns erkläre und ein bayerisches Marienfest zulasse. Der Papst folgte dieser Bitte und so wurde am 14. Mai 1916 das Fest in München erstmals begangen und am 1. Mai 1917, in allen bayerischen Diözesen eingeführt, dies also unmittelbar vor den Marienerscheinungen in Fatima.

Hintergrund zu Fatima

In Fatima (Portugal) erschien am 13. Mai 1917 die Gottesmutter Maria drei Hirtenkindern. Um die Welt und die katholische Kirche vor kommenden Krisen und Strafen zu warnen, zeigte sie sich auch noch an den folgenden 13. des Monats bis zum Oktober desselben Jahres, an welchem ein grosses Sonnenwunder vor 70’000 Menschen stattfand. Als letzte Rettungsmittel für unsere Zeit bezeichnet sie das Beten des Rosenkranzes sowie die Andacht zu ihrem Unbefleckten Herzen. Die Erscheinungen und Offenbarungen von Fatima werden 1930 von der katholischen Kirche beglaubigt.

Veranstalter

Seit dem zweiten Vatikanischen Konzil ist die Marienverehrung auch in Bayern zurückgegangen und auch die Weihe an das Unbefleckte Herz wurde nicht mehr sonderlich gefördert. Deshalb veranstaltet die Kirche Patrona Bavariae aus München-Sendling jedes Jahr eine solche Veranstaltung und lädt die Menschen ein, dem Ruf Mariens zu folgen.

Weitere Fotos

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