Maria, Hilfe der Christen

Maria, Hilfe der Christen

Am 24. Mai feierten wir das Fest Maria, Hilfe der Christen. Warum wird Maria unter dem Titel “Hilfe der Christen” verehrt und angerufen? Welche Bedeutung hat dieses Fest? Wie hat der hl. Don Bosco die Verehrung gefördert und warum war sie ihm wichtig?

Aus dem 3. Jahrhundert

Enguerrand Quarton La vierge de miséricorde de la famille Cadard 1452
Bild: Schutzmantelmadonna, 1452

Schon früh wurde Maria unter dem Titel “Hilfe der Christen” angerufen. Das älteste uns bekannte Mariengebet, dessen Ursprung bis in das 3. Jahrhundert zurückreicht, zeigt Maria als Schutzfrau und Helferin der Gläubigen. Die Klammer in Klammern ist eine spätere Erweiterung des Gebetes:

Unter deinen Schutz und Schirm
fliehen wir, o heilige Gottesgebärerin;
verschmähe nicht unser Gebet in unseren Nöten,
sondern erlöse uns jederzeit von allen Gefahren,
o du glorwürdige und gebenedeite Jungfrau.
(Unsere Frau, unsere Mittlerin, unsere Fürsprecherin.
Versöhne uns mit deinem Sohne,
empfiehl uns deinem Sohne, stelle uns vor deinen Sohne.)

Aufnahme in die Lauretanische Litanei

Der Titel Maria Hilfe der Christen wurde von Papst Pius V. um 1500 in die Lauretanische Litanei aufgenommen. Die Anrufung Marias als Hilfe der Christen fand im 17. Jahrhundert eine große Verbreitung, da viele Maria-Hilf-Kirchen entstanden.

Maria wird oft als Schutzmadonna dargestellt. Deshalb heißt das Fest auch Schutzmantelfest. Papst Pius VII. legte das Fest Maria Hilfe der Christen auf den 24. Mai, an dem er im Jahre 1814 aus Napoleons Gefangenschaft nach Rom zurückkehren durfte.

Der hl. Don Bosco als Förderer

San Giovanni Bosco
Don Bosco

Ein besonderer Maria-Verehrer war der heilige Don Bosco. Er sagte: „Maria hat in meinem Leben alles zustande gebracht.“ Er hat in Valdocco (Turin) die prächtige Basilika zu Ehren der “Maria, Hilfe der Christen” errichtet. Ein Traum im Oktober 1844 zeigte ihm den Grundriss der Kirche.

Die Marienverehrung diente ihm vor allem als Hilfe bei Herzensreinheit und Frohsinn der Jungen. Ihm war das tägliche Rosenkranzgebet und die feierliche Gestaltung der Marienfeste ein besonderes Anliegen.

Er schrieb auch eigens 1868 eine Publikation mit dem Titel „Wundertaten der Muttergottes Maria Hilf” erschien. Er trug dazu bei, Maria nicht nur als „Mutter Gottes”, sondern auch als “Hilfe der Christen” bekannt zu machen. Sie war es, die darum gebeten hatte als „Maria, Hilfe der Christen” verehrt zu werden. So schreibt der Heilige:

„Der Titel Auxilium Christianorum, der der erhabenen Mutter des Erlösers zugeschrieben wird, ist in der Kirche Jesu Christi nichts Neues. In den heiligen Büchern des Alten Testaments wird Maria als Königin bezeichnet, die zur Rechten ihres göttlichen Sohnes steht, in Gold gekleidet und von Vielfalt umgeben. Adstitit Regina a dextris tuis in vestitu deaurato, circumdata varietate (Psalm 44). Dieser Mantel, vergoldet und von Vielfalt umgeben, besteht aus ebenso vielen Edelsteinen und Diamanten, d.h. Titeln, mit denen Maria gewöhnlich bezeichnet wird. Wenn wir also die Heilige Jungfrau als Hilfe der Christen bezeichnen, dann ist das nur ein besonderer Titel, der Maria wie ein Diamant über ihrem vergoldeten Gewand steht. In diesem Sinne wurde Maria seit den frühesten Tagen des Christentums als Hilfe der Christen gepriesen.

María Auxiliadora EnteraEinen ganz besonderen Grund, warum die Kirche in neuerer Zeit den Titel Auxilium Christianorum erwähnen will, gibt Monsignore Parisis mit folgenden Worten an: „Fast immer, wenn sich das Menschengeschlecht in außerordentlichen Krisen befand, wurde es, um aus ihnen herauszukommen, würdig gemacht, eine neue Vollkommenheit in diesem bewundernswerten Geschöpf, der heiligsten Maria, zu erkennen und zu segnen, die der herrlichste Abglanz der Vollkommenheit des Schöpfers hier unten ist.“ (Nicolas, Seite 121).

Das heute allgemein empfundene Bedürfnis, Maria anzurufen, ist kein besonderes, sondern ein allgemeines; es geht nicht mehr darum, Laue zu entflammen, Sünder zu bekehren oder Unschuldige zu bewahren. Diese Dinge sind immer nützlich, an jedem Ort, bei jedem Menschen. Aber es ist die katholische Kirche selbst, die angegriffen wird. Sie wird angegriffen in ihren Funktionen, in ihren heiligen Institutionen, in ihrem Haupt, in ihrer Lehre, in ihrer Disziplin; sie wird angegriffen als katholische Kirche, als Zentrum der Wahrheit, als Lehrerin aller Gläubigen.

Und gerade um den besonderen Schutz des Himmels zu verdienen, wird Maria angerufen, als gemeinsame Mutter, als besondere Helferin der Könige und der katholischen Völker, als Katholiken in der ganzen Welt!“[1]

Wenden wir uns also besonders heute – aber auch in Zukunft – vertrauensvoll immer wieder auch unter dem Namen „Maria, Hilfe der Christen“ an sie.

Maria, Hilfe der Christen – bitte für uns!

 

Bilderquellen:

  • Enguerrand Charonton: Schutzmantelmadonna, 1452, Public Domain via Wikimedia
  • Maria, Hilfe der Christen, Basilika Turin, Public Domain via Wikimedia
  • Don Bosco, 1887, Public Domain via Wikipedia

[1] Quelle: Salesianer Bulletin Online, abgerufen am 23.05.2024

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