Zum Fest des kostbaren Blutes, das am 1. Juli gefeiert wird:
Was ist die höchste Weise der Liebe für unseren Stand als gefallene, sündige Menschen? Die Wiedergutmachung. Das Opfer Jesu Christi am Kreuz ist der höchste Akt der Liebe. Und dieser Liebesakt ist ein Akt der Wiedergutmachung des vollbrachten Unrechts.
Die Frucht dieser Vision war für die drei Kinder eine intime Erkenntnis und eine tiefe Liebe zum Unbefleckten Herzen Mariä: „Von diesem Tag an fühlten wir im Herzen eine viel brennendere Liebe zum Unbefleckten Herzen Mariä.“
Und wie drücken die Kinder diese Liebe aus? Nicht anders als in den Gesten der Sühne und Wiedergutmachung. Die Liebe will das Böse, das Maria angetan wird, wieder gutmachen. Sühne ist die Vernichtung des angetanen Übels, die Wiederherstellung der Ganzheit, die Heilung des verletzten Herzens.
Aber diese Sühne ist nicht nur ein Akt heroischer und reinster Liebe zu Gott und zur Immaculata, sondern sie ist auch der Gipfel der wahren Nächstenliebe. Diese besteht nämlich darin, dass wir dem Nächsten das Beste wünschen, dass wir ihn lieben, wie Christus ihn geliebt hat, dass wir also sein Glück, sein Heil wünschen und alles dazu tun, dass er dieses Heil erlangt.
Was aber ist da vor allem zu tun, wenn wir bedenken, dass wir alle Sünder sind? Der höchste Akt der Nächstenliebe ist die Sühne für die Sünden des Nächsten und die Bitte, dass Gott seine Barmherzigkeit über ihm leuchten lässt.
Christus selbst erklärt Schwester Lucia diesen Zweck der Andacht: „Meine Tochter, der Beweggrund, für welchen das Unbefleckte Herz Mariä mich inspiriert hat, diese kleine Sühne zu verlangen, besteht darin, im Hinblick auf diese Sühne meine Barmherzigkeit zu bewegen, um den Seelen zu verzeihen, welche das Unglück hatten, es zu beleidigen. Du aber suche ohne Unterlaß durch Deine Gebete und Opfer mein Erbarmen zu diesen armen Seelen zu entfachen.“
In Fatima entfacht Gott in unserer Zeit, da „bei vielen die Liebe erkalten wird“, noch einmal das Feuer der Liebe, welche uns armen Sündern am meisten entspricht, und auch die tiefsten Wirkungen hinterlässt: die Sühne!
Und wie ein Sohn es eher ertragen kann, wenn man ihn beleidigt, als wenn man seine eigene geliebte Mutter schmäht, so hat Christus ein unendliches Wohlgefallen an der Sühne für die Sünden, die gegen seine heiligste Mutter begangen werden.
Und wenn auf diese Weise unsere Liebe zu Maria entfacht wird, so kann Maria ganz sich mit uns vereinigen und uns zum Gipfel der Liebe zu Gott und dem Nächsten führen.
Quelle: fsspx.news