Maximilian und die Wundertätige Medaille

Maximilian und die Wundertätige Medaille

(aus dem Buch: „Die Immaculata, unser Ideal“ von P. Karl Stehlin, kursiv dargestellt Zitate des hl. Maximilian)

Notre Dame du Medaille
Unsere liebe Frau von der Wundertätigen Medaille am Erscheinungsort in der Rue du Bac in Paris.

Als äußeres Zeichen der Zugehörigkeit zur MI trägt der Ritter der Immaculata ihre Wundertätige Medaille. Wir Menschen sind nicht nur Geist, sondern auch Leib. Das innere Leben, das Ideal und die Geisteshaltung müssen nach außen hin wahrnehmbar sein, muss sich im äußeren Leben ausdrücken. Deshalb braucht es äußere Zeichen, die die innere Gesinnung zu Tage bringen. Nicht anders hat der Heiland seine Gnaden den Menschen schenken wollen, als durch solche „heilige Zeichen“, nämlich die Sakramente. In ähnlicher Weise muss auch der Ritter der Immaculata nach außen hin ein Bekenntnis ablegen.

Die Wundertätige Medaille ist das äußere Zeichen der inneren Ganzhingabe an die Immaculata.

Mehr noch: als Waffe im Kampf um die Seelen verteilt er dieselbe, wo immer er kann:

Die Wundertätige Medaille soll die Waffe sein, die Kugel, derer sich der Ritter der Unbefleckten bedient. Selbst wenn jemand der allerschlimmste wäre, wenn er einverstanden ist, die Wundertätige Medaille zu tragen, gib sie ihm und bete für ihn und bei Gelegenheit versuche ihn, durch ein gutes Wort dahin zu führen, dass er die Mutter Gottes zu lieben beginne und sich zu ihr flüchte in allen Schwierigkeiten und Versuchungen. Wer aber ehrlich zur Unbefleckten zu beten beginnt, der wird sich auch bald zur Beichte überreden lassen. Es ist viel Böses in der Welt, denken wir jedoch daran, dass die Immaculata noch mächtiger ist: „Sie wird der höllischen Schlange den Kopf zertreten“.

S. Andrea delle Fratte012
Der Gnadenaltar in der Kirche St. Andrea delle Fratte in Rom

Ist eine solche Praxis nicht etwas übertrieben? Wie kommt es, dass der Gründer der MI ein solches Vertrauen auf ein so äußerliches „Ding“ setzt? Darauf ist zunächst zu antworten, dass gerade der Ursprung der MI im innigen Zusammenhang steht mit einem großen Wunder, gewirkt durch die Wundertätige Medaille, nämlich die Bekehrung des Juden Alfons Ratisbonne. Im Jahre der Gründung der MI (1917) feierte man nämlich in Rom den 75. Jahrestag dieses großen Wunders. Schon lange hatte sich der junge Bruder Maximilian die Frage gestellt:

Ist es möglich, dass unsere Feinde eine solche Aktivität entfalten und die Übermacht gewinnen, wir aber tatenlos bleiben, ohne uns ans Werk zu machen? Haben wir nicht noch stärkere Waffen, nämlich den Schutz des Himmels und der Unbefleckten Jungfrau?

Die Antwort fand er an jenem denkwürdigen 20. Januar, als der Hausobere ihnen die Bekehrungsgeschichte des Juden zur Betrachtung vortrug. Pater Pal, sein Freund und Mitbegründer der MI bestätigte, dass der Heilige in jener Betrachtung die Anregung empfing, eine Ritterschaft zu Ehren der Immaculata zu gründen, die als Abzeichen und Schutzmittel der zukünftigen Ritter die Wundertätige Medaille wählt. Von diesem Tag an begab sich Bruder Maximilian oft zur Kirche Sant Andrea delle Fratte, um vor dem Altar zu beten, wo sich Alfons Ratisbonne bekehrt hatte. Jenen Altar hat er auch erwählt, um nach seiner Priesterweihe das erste heilige Messopfer darzubringen.

Außerdem erzählte Pater Maximilian seinen Brüdern des öfteren recht außerordentliche Begebenheiten, die er selber erlebt hatte mit der Wundertätige Medaille. Zum Beispiel während eines seiner Heilungsaufenthalte in Zakopane versuchte er, einen jungen Freigeist zu bekehren, der sich stolz „Häretiker“ nannte.

Alle Argumente waren umsonst. Jedoch aus Höflichkeit nahm er die Medaille entgegen. Anschließend schlug ich ihm vor zu beichten. „Ich bin nicht vorbereitet. Auf keinen Fall“, lautete die Antwort. Aber… im gleichen Augenblick fiel er auf die Knie, wie von einer höheren Kraft dazu gezwungen. Die Beichte begann, der junge Mann weinte wie ein Kind. Die Immaculata hatte gesiegt.

Natürlich nicht die Medaille als ein physisches Objekt war die Ursache dieser wunderbaren Veränderung im Menschenherzen, sondern die Immaculata, die dem Tragen der Wundertätigen Medaille ihre besonderen Gnaden beifügt. Und solcher Ereignisse gab es im Leben des Heiligen Maximilian sehr viele. Deshalb:

Ihre Medaille verteilen, wo immer es geht: den Kindern, dass sie sie immer um den Hals tragen, den Alten und Jungen, auf dass sie unter ihrem Schutz genügend Kraft haben, den Versuchungen und Fallen zu widerstehen, die sie besonders in unseren Zeiten bedrängen. Und auch denen, die nicht zur Kirche gehen, die sich fürchten zu beichten, die sich über die religiösen Praktiken lustig machen, die lachen über die Wahrheiten des Glaubens, die im moralischen Sumpf versunken sind oder außerhalb der Kirche in der Häresie leben – all diesen unbedingt die Medaille der Immaculata anbieten und sie bitten, dass sie sie tragen, aber dann auch inständig die Immaculata um ihre Bekehrung anflehen. Viele finden auch dann noch eine Möglichkeit, wenn jemand sich weigert, die Wundertätige Medaille anzunehmen. Ganz einfach nähen sie sie heimlich in das Gewand ein und beten für diese Person, die Immaculata aber wird früher oder später zeigen, was sie vermag. Die Wundertätige Medaille – die Kugel der MI!

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