Neue Ausgabe des Ritters ist online! Hauptthema: die hl. Eucharistie

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Liebe Ritter, geschätzte Leser!

Der ehrwürdige P. Franz Libermann[1], Gründer der Väter vom Heiligen Geist, der weltweit größten Missionsgesellschaft, welcher auch Erzbischof Lefebvre angehörte, richtete sein Leben ganz und gar auf die Liebe zu Jesus im heiligsten Altarsakrament aus. Zu nichts anderem sind wir hier auf Erden, als in der Liebe und Erkenntnis unseres göttlichen Erlösers zu wachsen, aus ihm zu leben und für ihn Frucht für das ewige Leben zu gewinnen. All dies (und vieles mehr) verwirklicht sich in der hl. Messe und in der hl. Kommunion. Der heiligmäßige Ordensstifter führte die überaus erstaunlichen Erfolge in der Bekehrung der Afrikaner auf dieses zentrale Geheimnis unseres Glaubens zurück, wie dies später übrigens auch Erzbischof Lefebvre tat. Doch wie können wir die im heiligsten Sakrament angebotenen Gnadenschätze am besten in unser Herz aufnehmen und ihnen entsprechen? Seine Antwort lautet: Indem wir die erhabenen Absichten beherzigen, die Jesus zur Einsetzung dieses Sakraments veranlasst haben.

François Libermann
P. Franz Libermann 1802–1852, jüdischer Konvertit und Ordensgründer

P. Libermann nennt deren vier, die ein vierfacher Quell und Antrieb zu einem heiligen Leben darstellen:

1) Unser Heiland wollte uns teilnehmen lassen an seinem Opfergeist, denn die hl. Eucharistie ist ein Opfer. Dieser Opfergeist ist der tiefste Kern des christlichen Lebens, genauso wie er die Seele des Lebens Jesu war. Im Herzen Jesu brannte dieser Opfergeist sein ganzes Leben lang, von der Krippe bis zum Kreuz. Dazu ist er in die Welt gekommen, um sich für uns aufzuopfern. Wenn er uns nun in seine Nachfolge beruft, dann bedeutet dies nichts anderes, als dass seine geopferte Liebe in unseren Herzen weiterbrennen soll: „Ich bin gekommen, Feuer auf die Erde zu werfen, und wie wünschte ich, es loderte überall empor!“ (Lk 12,49) – überall, in allen Herzen! Kann man sich glücklichere Menschen vorstellen als jene, die aus tiefster Überzeugung mit dem hl. Paulus sprechen können: „Mit Freuden will ich Opfer bringen, ja mich selbst für eure Seelen aufopfern“ (2 Kor 12,15).

2) Jesus kommt zu uns, um in uns den Keim zur ewigen Auferstehung zu legen. Auch unser sterblicher Leib ist berufen, einst an der Herrlichkeit des Himmels teilzunehmen. Allerdings ist er im jetzigen Zustand dazu nicht fähig. Unser Körper und unsere Sinnlichkeit neigen sich immer den Geschöpfen zu, gekettet an diese Erde. Jesus kommt darum zu uns als Befreier und lässt uns teilnehmen an der Reinheit und Herrlichkeit seines Leibes. Er verleiht uns die Kraft zur Abtötung, um dadurch unserem verweslichen Leib umso größeren Anteil an der Heiligkeit, Lichtfülle und Unsterblichkeit des seinigen zu verleihen.

Portrait of Archbishop Marcel Lefebvre – edited
S.E. Erzbischof Marcel Lefebvre

3) Unser Heiland will uns in der hl. Kommunion sein eigenes Leben mitteilen. Als göttliche Seelenspeise will Jesus das Leben unserer Seele werden. Er tut dies durch die Ausgießung der heiligmachenden Gnade und der Gaben des Heiligen Geistes. Sie machen uns ihm ganz ähnlich, ja sie vergöttlichen unsere Seele. Gott ähnlich zu werden ist ein unaussprechliches Geschenk und Geheimnis. Nach und nach so zu denken und zu fühlen wie er, so zu lieben und zu handeln wie er, wer kann ein so großes Geschenk fassen!

4) Jesus kommt, um uns Anteil zu geben an seiner Vereinigung mit dem himmlischen Vater. Dies ist das tiefste Geheimnis der Kommunion. Hier auf dieser Welt ist die Vereinigung mit Gott noch unvollkommen, soll mehr und mehr wachsen, aber sie erreicht bei der hl. Kommunion jeweils einen ganz wunderbaren Höhepunkt, so dass man sagen kann: Die hl. Kommunion ist für die christliche Seele ein Himmel auf Erden!

Was uns der eucharistische Heiland schenkt, ist so herrlich und unermesslich und stellt alles in den Schatten, was es sonst Großes und Herrliches gibt, dass wir in tiefster Ehrfurcht und Dankbarkeit vor solchen Geheimnissen nur anbetend auf die Knie fallen können. Deshalb ruft P. Libermann auch uns zu: „Bemühen wir uns, ich bitte Sie, so viel wir es vermögen, dieser unbeschreiblichen Liebe zu entsprechen! Erfüllen Sie Ihr Herz mit der Liebe zu unserem guten, milden, liebenswürdigsten Jesus in seinem heiligsten Sakrament! Haben Sie ein glühendes Verlangen nach der hl. Kommunion! Empfangen Sie dieselbe so oft, wie Sie können.“

Mit priesterlichem Segensgruß,
Ihr P. Stefan Frey

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[1] Die hier angeführten Gedanken sind die Zusammenfassung eines Briefes, der in vollständiger Fassung nachgelesen werden kann in: Das Ideal des Priestertums, Briefe des ehrwürdigen P. Franz Maria Paul Libermann, Sarto Verlag, S. 249ff.

 

Bilder:
P. Franz Libermann, Public Domain via Wikimedia
Marcel Lefebvre, CC-BY 2.0 Jim, the Photographer via Wikimedia

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