Ave Immaculata!
Die Erfüllung des Willens der Immaculata
Liebe Ritter
„Warum sorgst du dich, du Tor?“, pflegte der heilige Maximilian in Zeiten größter Bedrängnis zu wiederholen und befahl sich selbst: „Lass dich von ihr führen“ und sofort gewann er seine Ruhe zurück. Selbstverständlich würde der eine oder andere unter uns einwenden, es sei leichter gesagt als getan, weil unsere Realität voll von Problemen ist, während deren Lösung wir oftmals vergessen, dass „unser Gehirn leicht in unsere Kappe passt“. Wir sind nur arme Kinder und brauchen eine Mutter, die weiß, was das Beste für uns ist. „Wenn die Immaculata hier zur Arbeit auffordert, sollten wir unsere ganze Energie, Enthusiasmus und alle unsere Fähigkeiten dafür aufwenden; wenn sie möchte, dass wir eine Pause machen – lasst uns das tun. Eine Seele, die ihren Willen vollkommen erfüllt, tut viel Gutes im Sinne der Immaculata.“ Wir haben alle unsere persönlichen Verpflichtungen, die uns von Gott zu unserer Heiligung gegeben wurden. Er wird uns nicht vor Schwierigkeiten schützen, da „das Leben des Menschen ein Kampf ist“. Und gemeinsam mit dem heiligen Paulus müssen wir diesen Lauf vollenden, um die Lorbeeren zu gewinnen. Gott gab uns allen den Weg, also liegt es an uns, um Zuversicht bei unseren Schritten zu beten. Der heilige Paulus wurde fünf Mal gegeißelt, der heilige Petrus wurde gekreuzigt, der heilige Stephanus wurde zu Tode gesteinigt, und auch wir haben unsere Schwierigkeiten…
Oft sorgen wir uns wegen des Mangels an Fähigkeiten, welche wir bei anderen Menschen bemerken, und wir wollen uns zurückziehen, was einfach bedeutet, dass wir uns von unserem Ego betrügen lassen. Hören wir nicht die Stimme der Kirche, dass „wir alles vermögen, in dem der uns stärkt“? Die Erkenntnis unserer eigenen Schwachheit ist der erste Schritt zur Heiligkeit, der Schritt, der uns die „heilige“ Unverschämtheit gibt und um alles zu bitten, da wir nichts besitzen. Dieses „alles“ befindet sich im Herz der Immaculata. Gebete, Anbetung, Gehorsam, Kreuzesliebe und Liebe zum Willen Gottes… Religiöse Autoren sagen, dass niemand Christus so gut kennt wie seine Mutter, weshalb auch keiner ein besserer Führer und Meister auf dem Weg zur Kenntnis Christi sein kann. Auch kann niemand ein stärkeres Band knüpfen zwischen Christus und den Menschen.
Als Jesus auf der Erde weilte, sprach er vom Himmel (das ist das Herz der Immaculata!) und verglich ihn mit dem Schatz, der im Acker vergraben ist, für den man alles verkauft, und mit der Frau, die andere einlädt aus Freude über das Wiederfinden der Drachme. Diese Freude ist missionarisch, da sie das Herz für andere öffnet. Der heilige Maximilian wurde von seiner Freude in das ferne Japan geführt und später befahl diese Freude ihm, seine Mitgefangenen im Lager von Auschwitz zu trösten. Einfach nur, weil „der der hat, dem geben sollte, der nicht hat“.
Deshalb ist ein Ritter auch missionarisch! Das Aktionsfeld ist hier bei uns und nicht unbedingt tausende Kilometer entfernt: die Nächsten, in der Familie, in der Schule, bei der Arbeit oder sogar auf der Straße. Wir sind umgeben von unsterblichen Seelen, die von Gott gereinigt oder geheilt werden, wenn sie es zulassen. Wir wissen, dass Worte bewegen, Beispiele aber mitreißen – und eben dies ist die Pflicht des Ritters: ein Beispiel zu geben. – Wie? – Der Königsweg, um unsere Mutter zu lieben, ist laut dem heiligen Maximilian „nicht das Aufsagen vieler Gebete, sondern eine einfache Haltung des Kindes gegenüber der Mutter. Ein kurzes Aufseufzen während der Arbeit ist das beste Gebet. Es ist auch das praktischste, da es uns mehr und mehr mit der Immaculata verbindet und uns zum Werkzeug in ihren Händen macht. Dadurch erhalten wir die Gnade eines erleuchteten Geistes (um ihren Willen zu erkennen) und die Gnade der Stärkung unseres Willens (um ihn zu erfüllen).“
Vor fast 100 Jahren erscholl ein Echo der Worte aus Fatima: „Betet und tut Buße“ und unser Heiliger betont, dass „viele Unannehmlichkeiten, die uns von anderen bereitet werden, für uns von großem Nutzen sind, um unsere Aktionen für das Heil der Seelen wertvoller zu machen“. Mit glückseliger Hoffnung sprechen wir im Vater Unser: „Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.“ Dieses ist das Gebet, das uns von Jesus Christus gegeben wurde. Deshalb ist es genug, denen von ganzem Herzen zu verzeihen, die uns Unrecht getan haben, um das Recht auf Vergebung aller unserer eigenen Sünden gegen Gott zu erwerben. Es wäre wahrlich ein Problem, wenn wir nichts zu vergeben hätten, und es ist eine tiefe Freude, tagtäglich kleinere und größere Dinge vergeben zu können. Selbstverständlich versucht unsere Natur, Leiden und Demütigungen zu umgehen, aber im Licht des Glaubens ist es sehr sinnvoll, unsere Seele zu reinigen, um mit wirksameren Gebeten vor Gott treten und eine kräftigere Mission beginnen zu können.
Ein Mitstreiter der Immaculata