MI-Rundbrief, Februar 2014

MI-Rundbrief, Februar 2014

Es lebe die Immaculata!

Liebe Ritter!

Die Heiligen haben schon längst entdeckt, dass die Jahreszeiten nicht nur dazu dienen, das Wetter abwechslungsreich zu gestalten. Auch die Seele lebt in verschiedenem Klima. Wir haben den Sommer voll der glückseligen Tage, aber wir haben auch den frostigen Winter, der uns entmutigt, und uns verleitet, aus dem Kreis unserer Lebensaufgabe auszubrechen. Von Zeit zu Zeit müssen wir gegen den Wind schreiten oder plötzlich bedroht uns eine Lawine von Schwierigkeiten. Wir wollen dann mit den Füssen stampfen und schreien, dass es nicht so länger gehen darf. Aber wenn wir uns auf diesem Weg zu einem Opfer entschlossen haben, das vielleicht nicht geschätzt wird, so wollen wir vor dem Weltuntergang warnen und mit den Fingern auf die Schuldigen und die Unschuldigen zeigen. Wir oft vergessen wir die Worte des heiligen Maximilian: „Schreite auf eigene Kosten“! Diese Worte berühren uns schmerzhaft, machen uns verbissen, weil sie verborgene Opfer fordern. Vor allem aber müssen wir dabei die Wahrheit anerkennen, dass wir allein sehr schwach sind. Unser Ehrgeiz möchte dies aber nicht wahr haben! Jemand, sehr talentiert, hat zu Beginn der Menschheitsgeschichte das gleiche behauptet und wir wissen genau, wo er endete (Luzifer).

Indem wir aber in der frostigen Nacht am dunklen Waldrand gehen, können wir das Licht in einem nahe gelegenen Haus sehen. Und das bedeutet, dass jemand dort nicht schläft sondern wacht. Dort ist eine gütige Mutter, die auf ihr durchfrorenes Kind wartet, um es mit ihrer Zärtlichkeit zu wärmen, mit ihrer Liebe zu stärken und ihm für den weiteren Weg ihr Herz zu schenken. All dies, um ihr Herz jeder Seele weiterzugeben, welche ihr in dieser Schneelandschaft begegnet. Dann wird es heller und wärmer, und der fremde Mensch wird zum Bruder. Er ist nicht mehr ein Wesen voller Fehler und Schwächen, die wir ihm so oft vorhalten möchten. Solch so grosse Gabe bekommt man aber nur dann, wenn man sich selbst verleugnet, um Christus zu finden. Und wie viele von uns sind dazu bereit? Daher kann der frostige Winter unsere Schritte beschleunigen. Und wenn wir schon einsam, durchfroren und hungrig geworden sind, haben wir die Chance, noch schneller die Mutter zu finden, die vom Elend ihres Kindes berührt, es in ihre Arme schliesst und ihm von ihren Mut mitteilt. Dann wird uns das Heulen der Wölfe nicht mehr erschrecken und wir werden so wie die Heiligen sagen können: „Es soll so sein, wie es kommt…“

Das Unbefleckte Herz nimmt die reumütigen Sünder in Schutz. Die grössten Sünder verbirgt es am tiefsten und es beugt sich am zärtlichsten über sie. Es beschützt sie und wacht täglich, ob sie schon bereit sind, unter dem Banner ihres Sohnes zu kämpfen. Und das erfordert, dass sie angesichts der drohenden Entmutigung dennoch zu entschlossenem Handeln bereit sind, auch wenn es schwierig ist, die richtige Lösung zu finden. Wir alle müssen die Frage ehrlich beantworten: „Wollen wir diese Mühsale ertragen, weil wir wissen, wozu die Opfer dienen?“ Oder wählen wir lieber ein Reisebüro, das uns sonnige Erholung anbietet, weit weg von den Hauptsorgen und unseren Standespflichten, das auf verführerische Weise eine nette Atmosphäre von Eitelkeiten verspricht, dies alles aber um den Preis der Seele.

„Kümmere dich nur um die Liebe und die Liebe gibt dir die Kraft“ – sagt ein frommer Autor. Die selige Elisabeth von der Dreifaltigkeit erinnert uns daran, dass die Liebe unendlich ist, und so kann man unendlich weiter schreiten. Und dazu müssen wir schlussendlich bereitet sein, wenn die Seele den ermüdeten Körper verlässt und wir aus Gottes Mund hören wollen: „Endlich bist du da“. Und wie geht es dann weiter? Dies ist das Geheimnis des Königs, dessen Sommergärten der frostige Winter bewacht…

Ihr Ritter der Immaculata

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