Anlässlich des
neuen Rosenkranzkreuzzuges, den Bischof Bernard Fellay lanciert hat, ruft er unter anderem dazu auf “ihre Häuser und Wohnungen dem Unbefleckten Herzen Mariens zu weihen”.
Um diesem Aufruf nachzukommen, möchten wir die Thronerhebung des Unbefleckten Herzens Mariens, welche von Kardinal Cerejeira, dem damaligen Patriarchen von Lissabon, erstellt wurde, verbreiten. Ist dieser Aufruf ein Wink der göttlichen Vorsehung, sich im Hinblick auf bevorstehende Drangsale bewusst unter den Schutzmantel Mariens zu stellen, in ihrem Herzen Zuflucht zu suchen? Vor 65 Jahren geschah es genau so in China. Mehr darüber weiter unten.
Alle Texte sind verschiedenen Nummern des “Boten von Fatima” aus dem Jahre 1951 entnommen.
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Unsere Liebe Frau von Fatima ruft uns zur Weihe auf
„Das Herz Jesu will, daß man an Seiner Seite das Unbefleckte Herz Mariens verehre.“
(Worte der kleinen Seherin Jacinta)
Welch eindrucksvolleren Beweis der Verehrung könnten wir Unserer Lieben Frau liefern als unsere Weihe? Dieser Akt bedeutet ja die absolute Hingabe unserer selbst an eine andere Person, deren volle Herrschaft über uns wir anerkennen und frei entgegennehmen. Nun ist Gott allein souveräner Herr der geistigen Wesen. Nur Ihm allein könnte im strengen Sinn des Wortes der Mensch sich weihen. Wie ist es dann zu erklären, daß die allerseligste Jungfrau in Fatima die Weihe der Welt an Ihr Unbeflecktes Herz verlangt hat? Dieses Verlangen der Gottesmutter und die vom Heiligen Vater bei der Weihe der Welt an das Unbefleckte Herz Mariens gebrauchten Ausdrücke lassen uns verstehen, daß Gott, unser Herr, durch ein Privileg unendlicher Güte Sich würdigte, die allerseligste Jungfrau Maria an Seiner souveränen Herrschaft über die Menschheit teilnehmen zu lassen.
So begreift man nunmehr die außergewöhnliche Transzendenz des hochfeierlichen Aktes, durch den Seine Heiligkeit Papst Pius XII. am 31. Oktober 1942 die Kirche und das ganze Menschengeschlecht unserer himmlischen Königin und Mutter geweiht hat.
„Am Ende wird Mein Unbeflecktes Herz triumphieren!“
(U. L. Frau bei der Erscheinung vom 13. Juli 1917)
Unsere Weihe an das Herz Mariens wird nicht bestehen dürfen im einfachen Ablesen einer Formel und auch nicht in der Glut und Begeisterung einiger Augenblicke. Wenn wir uns dem Unbefleckten Herzen Mariens weihen, müssen wir das großherzige Versprechen ablegen, unser religiöses und sittliches Leben allzeit nach den Wünschen dieses reinsten Herzens auszurichten. So allein wird in einem jeden von uns das Unbefleckte Herz Mariens wirklich leben und regieren.
Indessen genügt die persönliche Übergabe nicht. Als unsere Königin und Herrin will die allerseligste Jungfrau Maria auf eine ganz besondere Weise im Schoße der Familien herrschen. Um das zu erreichen, ist nichts geeigneter als die Thronerhebung Ihres Unbefleckten Herzens in unseren Heimen.
Diese Thronerhebung mit der Weihe der Familie an das heiligste Herz Mariens durchführen, heißt nicht etwa nur, Ihr in jedem Heim einen Glorienthron errichten, sondern auch wirksam dazu beitragen, daß wir in Bälde jenes sieghafte Wort Unserer Lieben Frau von Fatima verwirklicht sehen, das die Zukunft der Welt durch die Hoffnung erleuchtet: “Mein Unbeflecktes Herz wird triumphieren!”
Das schöne Vorbild aus China
Bote von Fatima, Nr.153 (1951), S.489:
Der Jesuitenpater Kronthaler, der in letzter Stunde vor dem kommunistischen Überfall auf China die Weihe der Familien an das Unbefleckte Herz Mariens in 40 chinesischen Diözesen veranlaßte, hat klug gehandelt. Wir sollten seine Klugheit nachahmen. Angesichts der uns drohenden Gefahren und Heimsuchungen wollen wir das unsrige tun, um den Schutz des Unbefleckten Herzens Mariens für uns und unsere Familien sicherzustellen. Der Göttliche Heiland sagt aber nicht nur: “Seid klug wie die Schlangen!”, Er sagt auch: “Seid einfältig wie die Tauben!” Es würde der lieben Gottesmutter wohl ein Lächeln abringen, würden wir diese erhabene Weihe unserer Familien an Ihr Unbeflecktes Herz lediglich aus berechnender Klugheit vornehmen. Sie würde wohl sagen: Jetzt kommt ihr zu Mir, weil euch das Wasser bis zum Munde geht!” Nein, der erhabene Akt der Weihe unserer Familien an Ihr Unbeflecktes Herz muß auch und vor allem aus kindlich tiefer Einfalt des Herzens und aus aufrichtiger und inniger Liebe zur Gottesmutter herauswachsen, aus Liebe zu dem erhaben großen und weiten Mutterherzen, das sich seiner Kinder erbarmt, wenn und weil sie in Not sind. Da also diese Weihe der Familien an das Unbefleckte Herz Mariens und dessen Thronerhebung in den Familien so wichtig ist für Heimat, Volk und Kirche, deshalb gaben wir der von Seiner Eminenz, dem Hochwürdigsten Manuel Kardinal Cerejeira, Patriarchen von Lissabon, verfaßten Anleitung zur Weihe der Familien an das Unbefleckte Herz Mariens und zu dessen Thronerhebung in den Familien in dieser Nummer großen Raum, damit diese Weihe und Thronerhebung am 15. (Maria Himmelfahrt) oder 22. August (Fest des Unbefleckten Herzens Mariens) (oder an einem anderen Marienfest) von möglichst vielen Familien, Pfarreien, Gemeinden usw. feierlich vorgenommen werden kann.
Bote von Fatima, Nr.102 (1951), S.481:
P. Kronthaler SJ. schreibt in einem vom 17. November 1950 aus Peking gesandten und im “lgnatiusbote” (1/1951) abgedruckten Brief: “Nun eine große Freude, so groß, wie ich sie mir im schönsten Traum nicht hätte träumen lassen. Vor zwei Jahren las ich im Salzburger Klerusblatt einen Aufsatz von Dillersberger ‘Quousque tandem’. Darin waren ein paar Zeilen aus der Enzyklika ‘Auspicia quaedam’ angeführt, worin der Hl. Vater wünscht, es sollten nicht nur die Diözesen und Pfarreien, sondern auch die einzelnen Familien dem reinsten Herzen Mariä geweiht werden. Dieser Satz, dieses Körnlein, sollte zu einem riesigen Baume werden. Sogleich begann ich, es war zur Zeit der Belagerung Pekings, mit der Durchführung der Familienweihe. Schließlich ließ ich ein kleines Formular drucken und sandte es den anderen Pfarrern der Stadt zu. Siehe da, nach kurzer Zeit begann man in ganz Peking die Familienweihe durchzuführen. Das war voriges Jahr. Heuer kam mir in den Sinn, man könnte vielleicht auch in den übrigen Diözesen Chinas diese Familienweihe durchführen. Ich schrieb zunächst an einige Bischöfe und sandte ihnen die Formulare zu. Die Idee wurde wärmstens begrüßt. So schrieb ich schließlich an alle Erzbischöfe und Bischöfe Chinas, jedem einzelnen einen Brief und empfahl die Familienweihe. Die beigelegten Formulare enthielten nicht bloß das Weihegebet, sondern auch das Versprechen des von Maria in Fatima gewünschten Programms: täglicher Familienrosenkranz, tägliche Abtötung, erster Monatssamstag, Vertiefung des christlichen Lebens. ‑ Und wieder kam begeisterte Zustimmung. Die paar tausend Formulare, die ich vorrätig hatte, waren wie ein Tropfen Wasser auf heißer Platte. Ich mußte sofort nachdrucken und wieder nachdrucken, bereits 60 000 bis 70 000. Wenn es nun gelänge, in ganz China die katholischen Familien allmählich alle dem reinsten Herzen Mariä zu weihen und sie so zum täglichen Rosenkranz, Familienrosenkranz usw. zu bringen, was wäre das Großes! Bisher wurde die Familienweihe bereits in über 40 Diözesen begonnen.”
Schlussgedanken
Maria ist Königin des Himmels und der Erde, der Engel und der Heiligen. Und selbst der Teufel muss sich ihr beugen.
Maria will aber nicht durch Gewalt herrschen. Sie will über unseren freien Willen und unser Herz herrschen. Das geht nur freiwillig.
Maria soll durch diese Thronerhebung zu unserer Königin erklärt werden. Das wollen wir dann auch leben. Sie soll zur Familie gehören. Das bedeutet zunächst, dass wir täglich den Familienrosenkranz beten. Es bedeutet auch, dass wir oft zu ihr unsere Zuflucht nehmen. Wir sollen ihr Bild auch regelmäßig schmücken. Das Bild ist für uns eine Erinnerung, dass wir mit ihr leben wollen und all das Unsere auch ihr gehört. Maria ist immer zugleich Mutter und Königin. Ihre Königsherrschaft soll zur Herrschaft des Christkönigs führen. Christus soll König der Herzen, der Familien, Gemeinden und Staaten werden.
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