Liebe Ritter, geschätzte Leser!

„Die Erbarmungen Gottes will ich in Ewigkeit besingen!“ (Ps 88). Was wir im Himmel aus tiefstem Herzensdrang ohne Unterlass tun werden, sollen wir bereits hier auf Erden beginnen. Möge Gott uns seine Herrlichkeit, Güte und unermessliche Freigebigkeit doch immer besser erkennen lassen, damit es mehr und mehr unsere Freude sei, in den Lobgesang der Himmelsbewohner einzustimmen!
Gott liebt uns arme Geschöpfe unendlich, und darum will er uns beständig und grenzenlos bereichern und beglücken. Er bleibt natürlich absolut frei, seine Gaben zu verschenken, wann, wo und wie Er will.
In seiner Weisheit gefiel es ihm aber, seine kostbarsten Geschenke, die Gnaden des übernatürlichen Lebens, in sieben reich sprudelnden Quellen, die dem göttlichen Herzen Jesu entspringen, mitzuteilen. Dies sind die heiligen Sakramente der Kirche. Wir können uns fragen, warum Gott sich auf diese Weise festlegen und damit sozusagen eine Freiheit „einschränken“ wollte. Er tat es:

• Weil er uns den Zeitpunkt seiner gnadenhaften Heimsuchung wissen lassen will. Wer aufrichtig und gut vorbereitet zu diesen Quellen eilt, darf sicher sein, aus ihnen Gnadenschätze zu empfangen, die all unser Begreifen übertreffen. Die Teilnahme am göttlichen Leben übersteigt ja an Wert die ganze Pracht der sichtbaren Schöpfung. Bedenkt man dies, mit welcher Sicherheit, Zuversicht und Dankbarkeit wird unsere Seele erfüllt!
• Weil wir keine Engel sind. Durch unsere leib-geistige Natur sind wir der Materie verhaftet. Unser Erkennen entstammt nicht nur dem Geist, sondern auch den Sinneskräften. Wir wissen, was wir gesehen, gehört und erfahren haben. Es ist uns darum eine große Hilfe, wenn Gott uns seine geistige Gnade durch sichtbare Mittel erfahren lässt.
• Weil wir in der Nachahmung Christi demütigen Gehorsam leisten sollen: Im Bewusstsein unseres Elends nehmen wir Zuflucht zu den hl. Sakramenten und gehorchen in allem unserer Mutter, der Kirche.