Vor 100 Jahren: Priesterweihe und Primiz des hl. Maximilian Kolbe

Vor 100 Jahren: Priesterweihe und Primiz des hl. Maximilian Kolbe

Zum 100. Jahrestag der Priesterweihe und Primiz unseres Patrons, geben wir Ihnen ein paar Originalzeugnisse, die er uns selber hinterliess: Aus den Notizen des hl. Maximilian Kolbe: «Durch die Barmherzigkeit Gottes, durch die Immaculata, wurde ich am 28. April 1918, am Fest des hl. Paul vom Kreuz …

Foto des hl. Maximilian Kolbe, 1919

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Sant’ Andrea della Valle, Rom

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Sant’ Andrea della Valle, Rom

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Sant‘ Andrea della fratte, Rom

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Auf der rechten Seite der Kapelle «Madonna del Miracolo“ ist eine Büste des hl. Maximilian Kolbe zur Erinnerung an die heilige Primiz an diesem Altar und auf der links Seite eine von Alphons Ratisbonne zur Erinnerung an die Erscheinung der Mutter Gottes und seine Bekehrung an diesem Altar.

Zum 100. Jahrestag der Priesterweihe und Primiz unseres Patrons, geben wir Ihnen ein paar Originalzeugnisse, die er uns selber hinterliess:

Aus den Notizen des hl. Maximilian Kolbe: «Durch die Barmherzigkeit Gottes, durch die Immaculata, wurde ich am 28. April 1918, am Fest des hl. Paul vom Kreuz … in der Kirche Sant’Andrea della Valle durch den ehrwürdigen Kardinal Generalvikar Basilio Prompilj zum Priester unseres Herrn Jesus Christus geweiht». Am Tag darauf feierte er seine heilige Primiz am Altar in der Kapelle «Unsere Liebe Frau vom Wunder» (Madonna del Miracolo) in der Kirche St. Andrea delle Fratte in Rom. An jenem Altar, an welchem die Muttergottes bereits das Bekehrungswunder von Alphons Ratisbonne bewirkte.

Die Priesterweihe, 28.04.1918, Sant’Andrea della Valle, Rom

Aus den Notizen des hl. Maximilian Kolbe (aus dem Englischen übersetzt): «Am Morgen des 28. kamen wir nach dem Morgengebet aus der Kapelle. Gegen 7 Uhr verließen wir das College und machten uns auf den Weg zur Kirche Sant’Andrea della Valle. Dort angekommen, legte ich meine Diakon-Kleider an und bereitete mich auf meine erste heilige Messe vor. Pater Giulio kam zu uns, rief jeden von uns beim Namen und stellte uns in zwei parallelen Linien auf. Der Kardinalvikar ging zwischen diesen durch, nahm Platz auf einem kleinen Sessel auf der Rückseite der Sakristei. Der Zeremonie-Meister nickte. Wir alle (wir waren über Hundert) betraten die Kirche in Zweierreihe und reihten uns im Chorgestühl ein. Seine Eminenz der Kardinalvikar trug prachtvolle heilige Gewänder und begann die Zeremonie der heiligen Messe. Es fand die Tonsur statt, dann die niederen Weihen, dazwischen Teile der heiligen Messe. Dann, endlich, erhielten wir die Einladung: «Accedant qui ordinandi sunt ad presbyteratus ordinem» [übersetzt: Vortreten, wer zum Priester geweiht wird]. Als jeder Vor- und Nachname der Priesteramtskandidaten vorgelesen wurde, antworten wir alle laut «Adsum» [übersetzt: Hier bin ich] und einer nach dem anderen kam in die Gruppe der Subdiakone und Diakone, welche bereits in der Mitte des Chorraumes waren….

Wir beide, Bruder Kamil und ich, wurden begleitet von Pater Sobuś (einem amerikanischen Priester mit polnischen Wurzeln). Nach der Konsekration hatte ich Tränen in den Augen, musste aber meine Gefühle zurückhalten, um die Canon-Gebete seiner Eminenz dem Kardinal laut mitbeten zu können. Nach der Priesterweihe ging ich nach Hause [gemeint ins College]. Welche Gefühle! Wie weit sich die Immaculata herabgelassen hat, um mich soweit zu bringen! Später gingen wir zum Pater Vikar (Domenico Tavani). Am Nachmittag, als es regnete, ging ich mit Pater Granata den Passionisten-Pater Luke besuchen, der krank ist.»

Die Primiz, 29.04.1918, Sant‘ Andrea della fratte, Rom

Die Notizen vom hl. Maximilian Kolbe: “Am folgenden Tag, dem 29. habe ich die erste heilige Messe zu Ehren Unserer Lieben Frau von der Wundertätigen Medaille an dem Altar gelesen, an dem sich die die Immaculata gewürdigt hatte, [dem späteren Pater] Ratisbonne zu erscheinen, was viel mehr ist (entgegen jeglicher Hoffnung). Pater Petru Iosif Pal[1] assistierte und Bruder Girolamo Biasi (ursprünglich aus Trentino) diente als Akolyth. Beide waren geistige Freunde in der Immaculata.»

Auf seinem Primizbildchen ließ er folgende Worte schreiben:

«Wer bin ich, o Herr, dass du mich so weit gebracht hast?» (2 Sam 7, 18)

«Mein Gott und mein Alles».

Erinnerung an die erste heilige Messe von

P. MAXIMILIAN MARIA KOLBE, Franziskaner,

am Altar, wo die Immaculata sich herabliess, Ratisbonne zu erscheinen.

Rom, 29. April 1918

Erlaube mir, dich zu loben, heilige Jungfrau. Gib mir Kraft gegen deine Feinde.

Der Primizaltar

Der Primizaltar ist in der Seitenkapelle der Kirche St. Andrea delle Fratte in Rom. An jenem Ort, wo die Gottesmutter 1846 dem Juden Alfons Ratisbonne (der kurz davor eine Wundertätige Medaille annahm) erschienen war und ihn augenblicklich bekehrte. Durch diese Bekehrungsgeschichte hatte der hl. Maximilian Kolbe seine erste Eingebung zur Gründung der Militia Immaculatae. Das Bild dieses Primizaltares ist deshalb das Immaculata-Bild der MI. Lesen Sie dazu den Text der Geschichte von Alfons Ratisbonne hier: «das Immaculata-Bild der MI». Nachdem der heilige Maximiilian Kolbe das erste Mal von dieser Bekehrungsgeschichte vom Hausoberen im Seminar gehört hatte, kam er regelmäßig hierher, um vor diesem Gnadenbild zu beten.

Bis heute

Die Gründung der MI im Jahre 1917 ist fest auch mit der Geschichte von der Bekehrung von Ratisbonne verknüpft und das Bild des Primizaltares des heiligen Maximilian Kolbe ist das Bild unserer MI. Alles hängt durch Gottes Vorsehung zusammen. Denken wir daran, wenn wir dieses Bild sehen, dass der heilige Maximilian vor diesem Bild viel gebetet und seine heilige Primizmesse hatte. Falls Sie mal in Rom sind, gehen Sie an den Altar und beten Sie dort, wie dies schon viele Heilige ebenfalls taten (hl. Don Bosco, hl. Theresia vom Kinde Jesu, u. v. a.).

Flehen wir zum hl. Maximilian Kolbe, damit er uns helfe, im Gebet und Eifer für die Verehrung der Immaculata und für die Bekehrung der Seelen weiter zu wachsen.

Heiliger Maximilian Kolbe, bitte für uns!


[1] Pater Pal, ein Rumäne, welcher ihm bei der Primizmesse assistierte, war sein Freund und Mitbegründer der MI.

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