Weihnachten – Was dachtest du, o Immaculata?

Weihnachten – Was dachtest du, o Immaculata?

Weihnacht„Der Engel sagte zu den Hirten: ‚Fürchtet euch nicht; denn siehe, ich verkünde euch eine gute Nachricht von großer Freude‘“ (Lk 2,10). In seinem Bericht über die Geburt Jesu hebt der heilige Lukas sowohl die Größe des Ereignisses als auch die Einfachheit der Höhle hervor, in der es sich abspielt. Das Geheimnis der Menschwerdung geschah in einer demütigen Umgebung und bezieht sich zeitlos auf alle Generationen. Die Engel singen: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden denen, die guten Willens sind“ (Lk 2,14).   Himmel und Erde, Gott und Mensch, Ehre und Frieden kommen in einem einzigen Vers zusammen.  In einer Welt, die durch viele Konflikte und Kriege jeder Art verwundet ist, sind wir beauftragt, von der Ehre Gottes Zeugnis zu geben, indem wir zu Werkzeugen seines Friedens werden.  Die Engel erinnern uns daran, dass der Friede Gottes Geschenk an alle Menschen ist, die er liebt, und dass der Friede unsere Teilhabe an Gottes unentgeltlicher Liebe ist. Wenige Jahre vor der Geburt Jesu ließ Kaiser Augustus ein Denkmal zu Ehren des Friedens errichten.  Sein Motto war „Friede auf Erden“ gewesen, eine Vision des menschlichen Friedens und der Stabilität.  Lukas spricht anstelle dessen vom Friedens Gottes: von Jesus, der Gottes Geschenk des Friedens ist.  Das wahre Denkmal des echten Friedens auf Erden ist nicht von Menschenhand geschaffen: es ist ein Kind, ein kleines Kind, das in der Einfachheit einer Höhle geboren wurde, wie der heilige Lukas mehrmals wiederholt. Der heilige Maximilian hinterließ uns ein schönes Gebet, als er dieses große Mysterium betrachtete: „Was dachtest du, o Immaculata, als du zum ersten Mal das göttliche Kind auf das Heubettchen gelegt hast? Welche Gefühle überfluteten dein Herz, während du ihn in Windeln gewickelt, an deinem Herzen festgehalten und mit deinen Brüsten genährt hast?  Du wusstest genau, wer das Kind war, denn die Propheten hatten von ihm gesprochen … Der Heilige Geist hatte dir unvergleichlich mehr Licht gegeben als allen anderen Seelen zusammen …  Schon bei der Verkündigung hatte die Heilige Dreifaltigkeit durch einen Engel ihren Erlösungsplan klar und deutlich vor ihr dargelegt und auf eine Antwort von Ihr gewartet. In diesem Moment hatte sie voll und ganz erkannt, wem sie ihre Zustimmung gibt, von dem sie im Begriff war, Mutter zu werden! Da ist er nun vor ihnen in Form eines schwachen Neugeborenen.  Welche Gefühle der Demut, Liebe und Dankbarkeit müssen damals dein Herz erfüllt haben … als du über die Demut, Liebe und Dankbarkeit stauntest, die der fleischgewordene Gott dir gegenüber hatte.  Ich bitte dich, erfülle auch mein Herz mit deiner Demut, deiner Liebe und Dankbarkeit!“ Die Feier der Geburt unseres Herrn ruft uns nicht nur dazu auf, seiner heiligen Geburt zu gedenken, sondern auch, ihn in unseren Herzen und in unserer Welt wiedergeboren werden zu lassen.  Wenn wir dieses Weihnachten das göttliche Kind in unserer Krippe anbeten, vereinen wir uns mit der Muttergottes und identifizieren uns mit ihren Gesinnungen: Demut, Liebe und Dankbarkeit.  Erneuern wir auch unser Engagement für das Apostolat, für die Verkündigung der guten Nachricht von Jesus, unserem Retter, dem Glanz der Wahrheit, in unserer Welt.  Möge das Beispiel des heiligen Maximilian uns anregen, auch gegen Widerstände mit Mut und Zuversicht unser Anliegen zu verwirklichen.

 

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