Zum Fest Maria Namen

Zum Fest Maria Namen

Maria – der Name, den das Jesuskindlein zuerst ausgesprochen hat, der Name, der nach Jesus all unsere Hoffnung und Heil umschließt.

“Wir bitten Dich, allmächtiger Gott: gib, dass Deine Gläubigen, die sich ob des Namens und Schutzes der heiligsten Jungfrau Maria freuen, auf Erden durch ihre mütterliche Fürsprache von allen Übeln befreit werden und im Himmel zu den ewigen Freuden gelangen dürfen. Durch unsern Herrn Jesus Christus …”  (Kirchengebet am Fest Mariä Namen)

Bedeutung des Vornamens Maria

Bow window Ave Maria Oberammergau Bavaria Germany

Der Name Maria geht über das aramäische Marjam, auf hebräisch Mirjam zurück und kennt die Bedeutung „die Erhabene“ oder „die Befreite“. Auch wird die Namensübersetzung als „Stern des Meeres“ genannt. Eine Verehrung des Namens Mariä kann darauf hindeuten, dass dieser nicht von den leiblichen Eltern ausgewählt, sondern dem hl. Joachim von Gott durch einen Engel mitgeteilt wurde.

Maria ist nicht nur im Christentum ein beliebter Vorname sondern auch in anderen Religionen, insbesondere im Islam. Auch im Koran wird sie als die Mutter Jesu bezeichnet und als Symbol für Reinheit und Unschuld betrachtet. In Sure 3 wird Maria als die „besonders erwählte Frau“ beschrieben. Dass Maria im Islam großen Respekt genießt, macht deutlich, dass Maria die einzige mit NAMEN erwähnte Frau im Koran ist. An ihr, so sagt es Sure 19, zeigt sich die Barmherzigkeit Gottes. Maria gilt also auch im Islam als eine große Frau und als Vorbild. Dies zeigt sich z.B. auch darin, dass das Haus in Ephesus (Türkei), in dem Maria lebte, heute nicht nur von Christen besucht wird, sondern auch von Muslimen.

Im Medaillen-Apostolat zeigt sich oftmals, dass Muslime dankbar auch die Wundertätige Medaille annehmen. Gegen die Mutter Jesu haben sie „nichts einzuwenden“.

Zur Geschichte des Festes Maria Namen

Marco dAviano Kapuziner Pater
Marco d’Aviano

Ein Fest des Gedenkens des Tages, an dem Maria wie später ihr Sohn einige Tage nach der Geburt den Namen erhielt, findet sich erstmals 1513 im neukastilischen Bistum Cuenca. Von dort breitete sich das Fest aus, bis es der sel. Innozenz XI. (1676 – 1689) zum Festtag für die ganze Kirche erhob: Am 14. Sonntag nach Pfingsten des Jahres 1683, zugleich als Sonntag in der Oktav nach Mariä Geburt das Fest des Namens Mariä, wurde das Abendland durch die siegreiche Schlacht am Kahlenberg bei Wien von schwerster Bedrohung befreit.

1683 war das mohammedanische Türkenheer nach Wien vorgestoßen. Bei jeder Niederlage seiner Truppen fastete Kaiser Leopold I. (1658 – 1705) bei Wasser und Brot. Mitte Juli kamen die Türken vor der Hauptstadt an. Nach dem Fall Wiens sollte das übrige Deutschland erobert und auch der Kirchenstaat besetzt werden. Den Petersdom wollte man in einen Pferdestall umwandeln.

Kaiser Leopold I. hatte eigentlich Priester werden wollen, doch weil sein als Thronfolger ausersehener Bruder Ferdinand starb, trug er nun die Krone des Reiches. Leopold pilgerte angesichts der Gefahr täglich mit seiner Gemahlin nach Passau zum Maria-Hilf-Berg hinauf. Dort beteten sie vor dem wunderschönen Gnadenbild (von Lucas Cranach gemalt), um die Fürbitte der Muttergottes in dieser wichtigen Sache zu erflehen.

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Gnadenbild Mariahilf in Passau

Übrigens ist die Wallfahrtsstiege (mit 321 Stufen!) zum Mariahilf-Berg in Passau auch heute noch ein begehrtes Pilger- und Ausflugsziel. Die vielen Votivtafeln, die die Wände dieser überdachten Wallfahrtsstiege zieren, zeugen bis in die heutige Zeit hinein von Gebetserhörungen und Wundern.

Am Morgen des 12. September gab der sel. Marco d’Aviano „Maria Hilf“ als Losung für die Entscheidungsschlacht am Kahlenberge aus. Wegen der mitmarschierenden Protestanten lautete der Schlachtruf jedoch „Jesus, Maria!“

Die Muttergottes belohnte das Vertrauen und die Gebete ihrer Schützlinge und schenkte den Sieg über die Türken am 12. September 1683. Dieser Sieg war der Anlass dafür, dass der sel. Innozenz XI. noch im gleichen Jahr 1683 der gesamten Kirche das Fest Mariä Namen vorschrieb. In Süddeutschland und Österreich entstanden nach dem Sieg zahlreiche Mariahilf-Kirchen und -Bruderschaften. Das Fest Mariä Namen wurde solange am Sonntag innerhalb der Oktav von Mariä Geburt begangen, bis der hl. Pius X. es auf den 12. September verlegte.

 

Textquellen:

Bildnachweis:

  • Wall painting on a bow window, “Ave Maria”, Oberammergau, Bavaria, Germany, Public Domain, Wikimedia
  • Marco d’Aviano – Kapuziner-Pater, Public Domain, Wikimedia
  • Passau ( Niederbayern ). Wallfahrtskirche Mariahilf: Marienaltar ( 1729 ) – Gnadenbild Mariahilf ( 1612 ) by Josef Abent ( Kopie nach Lucas Cranach d. Ä. ), by Wolfgang Sauer, CC-BY-SA 4.0, Wikimedia
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