Der Wert des Gebetes / Gründung des MI Gebets-Kreuzzuges
Liebe Ritter der Immaculata!
Der hl. Maximilian Kolbe hat von der ersten Ausgabe seines „Rycerz Niepokalanej – Ritter der Immaculata“ an alle Ritter eingeladen, täglich in den Intentionen der Mitstreiter der MI zu beten. Er lud die Ritter auch ein, ihre Gebetsanliegen dem Hauptquartier einzusenden. Die wichtigsten dieser Anliegen hat er sogar in der Zeitschrift veröffentlicht.
Die Wirkung dieses Apostolats war unerwartet: Er erhielt mit der Zeit immer mehr Dankesschreiben, die die wunderbare Erfüllung der Gebetsanliegen mitteilten. Also hat er eine Extra-Seite in der Zeitschrift für diese Schreiben reserviert mit der Überschrift: „Danksagung an die Immaculata“. In sehr kleiner Schrift konnte man auf dieser Seite 100-200 Zeugnisse lesen wie: „Ich danke euch, liebe Ritter, durch euer Gebet wurde mein sterbender Sohn wunderbarerweise genau neun Tage nach der Bitte um euer Gebet geheilt.“, „Danke, Immaculata, durch das Gebet deiner Ritter habe ich meine Berufung erkannt.“, „Ein spezieller Dank an die Ritter von … (Region), für die Rettung der katholischen Schule, die zum Schaden vieler unserer Kinder hätte geschlossen werden sollen.“
Nach sechs Monaten sah sich der Redaktor gezwungen eine zweite Seite anzufügen, und als das Heft eine Auflage von 800‘000 Exemplaren erreicht hatte, benötigte er vier Seiten für diese Rubrik mit total 700-800 monatlichen Dankesschreiben für erhaltene Gnaden. Das bedeutet, dass jährlich beinahe 10‘000 Leute Dankesschreiben an die Redaktion einreichten, um für offensichtliche Eingriffe vom Himmel zu danken, die das Gebet der Ritter bewirkt hatte. Doch wie viele mehr erhielten Gnaden ohne dies mitzuteilen?
Das ist eine wichtige Lektion für uns: Unsere Liebe Frau erhört unsere Gebete immer (wenn sie gut verrichtet sind und eine gute Intention haben – lesen Sie darüber im Katechismus nach), und wenn wir ernsthaft und beharrlich bitten, wird sie uns sogar mit wunderbaren Antworten überraschen. Weshalb solche unerwartete Früchte auf unsere Gebete? Weil Unsere Liebe Frau großherzige Seelen liebt. Je großherziger wir ihren Bitten gegenüber antworten, umso großherziger wird sie uns gegenüber sein. Ihre Großherzigkeit übersteigt die unsere bestimmt tausend-, millionenfach.
Aber es gibt da auch noch einen anderen, tieferen Grund für das alles: Es lässt uns die Notwendigkeit der Militia erkennen, welche die glorreiche Gegenwart der Immaculata in der Welt durch ihre Instrumente ist. Die MI ist die „Mediatrix“ (Gnadenvermittlerin) aller Gnaden „im vollen Einsatz“. SIE will ihre verlorenen Kinder auf den rechten Weg zurückbringen und in ihre Seelen Gnaden der Bekehrung und Heiligung eingießen. Das ist der Auftrag, den sie von ihrem göttlichen Sohn erhalten hat, als er sterbend am Kreuz hing. Aber sie kann diesen Auftrag nur erfüllen, wenn sie Instrumente findet, Kanäle, durch welche sie Ströme der Gnade in die Seelen gießen kann.
Durch Ihre Eintragung in das Register der MI sind Sie ein solches Instrument geworden, IHR RITTER! Allerdings sind Sie nur ihr Instrument, wenn Sie sich gemäß dem konkreten Ziel „einsetzen für die Bekehrung der Sünder, Schismatiker, Häretiker und Freimaurer…“ Dies ist der Fall, wenn Sie etwas für ihre Bekehrung tun, wenn Sie Wundertätige Medaillen verteilen, ein gutes Beispiel geben, besonders wenn Sie Ihre Opfer und Leiden in dieser Intention aufopfern; aber am meisten, wenn Sie BETEN!
Der hl. Maximilian Kolbe bestand immer wieder darauf: Das allgemeine und hauptsächlichste Mittel der MI ist das Gebet, vor allem das apostolische Gebet. „Das Ziel der Ritter der Immaculata ist die Bekehrung der Seelen, der Triumph der Immaculata in der Welt. Alle äußerlichen Werke und Projekte sind nicht fähig, auch nur eine Seele zu bekehren, das ist allein das Werk der göttlichen Gnade.“
Das Apostolat besteht darin, den Willen eines Menschen, der vielleicht böse ist, dem Guten zuzuwenden, sodass der Mensch, der sich von Gott abgewandt hat oder sogar Gottes Feind wurde, zu Gott hingezogen und sein Freund wird. Und Gott hat diese Aufgabe seinen Rittern durch die Immaculata zugewiesen: dass sie Seelen retten und Missionare des Königreiches Christi werden. Von ihnen hängt es ab, dass Seelen gerettet werden, welche sonst für ewig dem höllischen Feuer verfallen würden. Dies wiederum ist die größte Gnade. Wie kann ein Ritter diese Gnade vom Himmel erlangen? Hauptsächlich durch das Gebet.
„Durch Gebet und Opfer können wir viele Gnaden erlangen. Äußerliche Aktivitäten bereiten nur den Weg der Gnade vor; sie selbst können diese Gnade nicht aufbieten. Dafür gibt es ein Gebet, welches bestimmt Gottes Willen entspricht, nämlich die Bitte für die eigene Heiligung und die des Nächsten. Wenn wir darum bitten, dass die Immaculata alle Seelen gewinnen möge, liegt das bestimmt in Gottes Willen. In dieser Intention können wir alle unsere Mühen, Schwierigkeiten und Leiden der Immaculata aufopfern, auf dass sie die Welt erobern möge. Napoleon wurde einst gefragt, was nötig sei um eine Schlacht zu gewinnen. Er antwortete: „Drei Dinge sind notwendig: Geld, Geld und noch mehr Geld!“
Genauso braucht es, wenn es um die Heiligung der Seelen geht, Gebet, Gebet und noch mehr Gebet. Mangelt es an Gebet, wird die Seele schwach. Man erhält genau so viel vom Gnadenschatz, wie man davon schöpft. Das Gebet ist das am meisten missverstandene und dennoch das kräftigste Mittel zur Wiederherstellung des Friedens in den Seelen; es macht sie glücklich und bringt sie näher zu Gottes Liebe. Gebet erneuert die Welt. Das Gebet ist die Voraussetzung für die Wiedergeburt und das Leben jeder Seele. Durch das Gebet wurde die hl. Theresia von Lisieux zur Patronin der Missionen, obwohl sie die Klostermauern niemals verlassen hatte.
So wollen auch wir beten: gut, viel, mit den Lippen, mit dem Herzen. Dann werden wir persönlich erfahren, wie die Immaculata mehr und mehr über unsere Seelen regiert, wie wir immer mehr ganz ihr gehören, wie die Schuld verschwindet und unsere Fehler abnehmen, wie wir sanft und kraftvoll immer näher zu Gott gelangen. Aktion ist gut, aber es versteht sich von selbst, dass sie zweitrangig ist, und sogar weniger als zweitrangig im Vergleich mit dem innerlichen Leben, dem Leben der Sammlung und des Gebets, dem Leben der persönlichen Liebe zu Gott. In dem Maße, indem die Gottesliebe in uns selbst immer mehr brennt, werden wir auch fähig, die anderen Herzen mit dieser Liebe zu entzünden. Seelen für Gott zu gewinnen ist ein sehr schwieriges Unterfangen. Oft versagen die Mittel der Menschen: fruchtlose Gespräche und Diskussionen, Vorhaben die im Sand verlaufen, gedruckte Publikationen, die erfolglos bleiben etc. Aber das Gebet enttäuscht nie!
„Kurze Stoßgebete während der Arbeit sind das beste Gebet, denn sie vereinigen uns immer wieder und immer mehr mit der Immaculata, sie vereinigen das Instrument mit der Hand Unserer Lieben Frau, und dabei erhalten wir viele Gnaden. Wenn etwas in unserem Leben schief geht, wenn der Ritter vom Feind geschlagen wurde oder der Sieg nicht errungen wurde, sollten wir uns zuerst fragen: Haben wir genug gebetet? Hat jeder von uns diese Angelegenheit wirklich ins Gebet genommen? Wir müssen uns vor allem vor dem Aktivismus hüten, der in den äußerlichen Aktivitäten die ganze Erfolgswirksamkeit einer Unternehmung sieht. Der Ritter, der sich völlig in diesen Äußerlichkeiten verausgabt, ist in großer Gefahr fruchtlos zu werden und sich selbst schwer zu täuschen.“
2012, nachdem die MI in ihrer traditionellen Observanz neu gegründet wurde, entsprach ich der Bitte einiger Ritter in Polen und startete dieses Gebetsapostolat. Dazu wurde eine Liste geführt, in welche sich diejenigen Ritter einschreiben konnten, welche täglich ein Gesätz des Rosenkranzes und das „Gedenke“ in den Intentionen beten wollten, welche ihnen das Sekretariat vorgab. Nach einem Monate waren 50 Ritter in dieser Gebetsliste eingeschrieben, nach einem Jahr waren es beinahe 1000. Der Grund?
Nach 3 Monaten musste ich in unserer Zeitschrift eine ähnliche „Dankesseite“ wie oben erwähnt abdrucken. Die Auswirkungen waren völlig überwältigend. Niemals in meinem Leben hätte ich mir vorstellen können, dass die Immaculata nur darauf wartete, für dieses Apostolat ihre Gnaden über ihre geliebten Ritter auszugießen.
Deshalb habe ich beschlossen, in Asien ein ähnliches Apostolat zu starten.
- Bitte schreiben Sie, dass Sie dem MI-Gebets-Kreuzzug beitreten möchten. Dafür versprechen Sie täglich wenigstens ein Gesätz des Rosenkranzes und das MI Gebet „O Maria, ohne Sünde empfangen…“ sowie das Memorare des hl. Bernhard „Gedenke, o gütigste Jungfrau Maria…“ zu beten.
- ACHTUNG: Diese Gebete sind nicht unter Sünde verpflichtend. Wenn Sie sie aus irgendeinem Grund (vergessen, keine Zeit, krank…) nicht beten, begehen Sie keine Sünde. Aber es wäre gut, wenn Sie dafür am nächsten Tag zwei Gesätze beten würden.
Das sind die Intentionen: Für alle Gebetsanliegen beten, die
- Von den Rittern der Immaculata eingesandt werden, die diesem MI Gebets-Kreuzzug beigetreten sind.
- Von den Moderatoren der MI gegeben werden.
- Senden Sie Ihre Gebetsanliegen so umfänglich und so oft Sie möchten! Diese Anliegen werden automatisch an alle Ritter weitergeleitet, welche dem MI-Gebets-Kreuzzug beigetreten sind (Ausnahme: Wenn Ihr Anliegen nicht mit dem Kirchengesetz übereinstimmt, wird es an Sie zurückgesandt mit der Bitte um Änderung.)Achtung: Das Sekretariat wird entscheiden, ob Ihre Gebetsanliegen wörtlich an die anderen Ritter weitergeleitet oder allgemein zusammengefasst wird (z.B. „20 Ritter bitten um das Gebet für die Bekehrung ihrer Familienmitglieder…). Wenn Sie NICHT möchten, dass Ihr Anliegen veröffentlicht wird, erwähnen Sie dies bitte in Ihrer E-Mail.
Das Sekretariat wird entscheiden, ob Ihre Gebetsanliegen wörtlich an die anderen Ritter weitergeleitet oder allgemein zusammengefasst wird (z.B. „20 Ritter bitten um das Gebet für die Bekehrung ihrer Familienmitglieder…). Wenn Sie NICHT möchten, dass Ihr Anliegen veröffentlicht wird, erwähnen Sie dies bitte in Ihrer E-Mail.
- Sie sind fest dazu ermutigt eine Dankesnotiz zu senden, wenn Ihr Anliegen erhört wurde.
Darf ich Sie alle einladen dem MI-Gebets-Kreuzzug beizutreten? Stellen Sie sich vor: Wenn 10‘000 Ritter jeden Tag ein Gesätz beten würden, würden täglich 2‘000 Rosenkränze in der Intention der Ritter gebetet. Davon abgesehen würden Sie jeden Tag ein außerordentliches Apostolatswerk für die Immaculata tun.
Bedenken Sie immer: Wenn Sie für sich selbst ernsthaft beten, werden Sie erhört. Wenn Sie für andere beten, werden Sie doppelt erhört.
P. Karl Stehlin
Manila, 5. April 2016
Hier geht es zum MI-Gebetskreuzzug im deutschsprachigen Raum.