Der hl. Franz von Assisi – auch er ein marianischer Heiliger

Der hl. Franz von Assisi – auch er ein marianischer Heiliger

Fraz von AssisiDer hl. Maximilian Kolbe gehörte zu den Minoriten, einem franziskanischen Orden, welcher auf den hl. Franziskus von Assisi zurückgeht, dessen Fest wir am 4. Oktober feiern. Die Mitglieder der MI können deshalb an diesem Tag einen vollkommenen Ablass gewinnen (siehe Ablässe).

Wer war der hl. Franz von Assisi? War er auch schon ein Verehrer der Muttergottes?

Nachstehend einige Zeilen über diesen beeindruckenden Heiligen.

Franz von Assisi, geboren 1181 oder 1182 in Assisi (Italien) und gestorben in der Nacht vom 3. auf den 4. Oktober 1226 in der Portiuncula-Kapelle unterhalb der Stadt; er war der Begründer des Ordens der Minderbrüder (Ordo fratrum minorum, Franziskaner) und Mitbegründer der Klarissen.

In seiner Jugend erhielt er eine gute Ausbildung. Er hätte wohl «Karriere» machen können, denn sein Vater hatte große Pläne für ihn, doch Franziskus zog die Einsamkeit und Armut vor. Beim Gebet in San Damiano, etwa im Sommer 1206, erhielt er eine Vision, um eigenhändig die dortige Kirche wiederaufzubauen. Es schlossen sich ihm weitere Männer an, welche wie er nach den drei evangelischen Räten von Jesus leben wollten:

  • „Willst Du vollkommen sein, so gehe hin, verkaufe, was du hast, und gib es den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben. Dann komm und folge mir nach!“ (Mt 19,21)
  • „Nehmt nichts mit auf den Weg, weder Stab noch Tasche noch Brot noch Geld; auch sollt ihr nicht zwei Röcke haben.“ (Lk 9,3)
  • „Wer mir nachfolgen will, verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich, und so folge er mir.“ (Lk 9,23)

Der Gehorsam war für den hl. Franziskus ebenso sehr wichtig. So findet man in der Lebensbeschreibung über den hl. Franziskus (geschrieben vom hl. Bonaventura) mehrfach den Begriff des «heiligen Gehorsams» und wie der hl. Franziskus seine Brüder stets im Gehorsam aussandte.

Er lebte sehr asketisch, fastete, brachte viele Gebete und Opfer unserem Herrn Jesus Christus dar. Er pflegte aber auch eine große Verehrung zur Mutter Gottes. So schreibt der hl. Bonaventura über ihn:

«Auf Maria setzte er nach Christus ein besonderes Vertrauen, und sie erwählte er zu seiner und der Seinigen Fürsprecherin, und ihr zu Ehren fastete er mit großer Andacht vom Fest der Apostel Petrus und Paulus bis zum Fest Mariä Himmelfahrt.»

Er empfing nie die Priesterweihe, weil er sich unwürdig dazu fühlte.

Franziskus und seine Minderbrüder zogen als Wanderprediger umher und widmeten sich auch der Pflege von Aussätzigen. Die Leute waren von dieser Gemeinschaft tief beeindruckt. Die Franziskaner missionierten in vielen Länder, um das Evangelium zu verbreiten, sogar bis nach Ägypten, wo Franziskus das Evangelium vor dem Sultan Al-Kamil verkündete.

virgin mary 4397960 1280Der Überlieferung nach erstellte er die erste Weihnachtskrippe im Jahre 1223 in Greccio mit lebendigen Menschen und Tieren, woraus sich die Tradition der Weihnachtskrippe in der ganzen Welt verbreitet hat.

Durch die Armut und seine Reisen, war er viel in der freien Natur. Im bekannten «Sonnengesang» ruft er den Menschen zum Lobpreis Gottes in all seinen Geschöpfen auf.

Im Jahr 1224 erhielt er auf dem Berg Alverna die Wundmale Christi (Stigmata). Diese versteckte er geschickt und seine Brüder entdeckten diese erst nach seinem Tod. (Anmerkung der Redaktion: der Name unseres befreundeten Alverna-Verlages geht also auf den hl. Franziskus und den Alverna-Berg zurück).

Einige Frauen um Klara von Assisi waren beeindruckt von dem Leben der Franziskaner. Sie gründeten ein Kloster bei der Kirche San Damiano, wo die Bekehrung des Franziskus begonnen hatte. Daraus entwickelte sich der kontemplative Orden der Klarissen.

stained glass 4877178 1920Der Franziskanerorden breitete sich nach dem Tod von Franziskus rasant in ganz Europa aus und es entstanden verschiedene Gemeinschaften (Minoriten, Franziskaner, Kapuziner etc. und für die Frauen die Klarissen, Colettinnen etc.). Aus diesen Ordensgemeinschaften sind viele beindruckende Persönlichkeiten und auch Heilige herausgewachsen, so zum Beispiel folgende: hl. Antonius von Padua, hl. Bonaventura, die hl. Elisabeth von Thüringen oder der bekannte hl. Pater Pio (vgl. Liste bedeutender Franziskaner).

Bitte für uns, heiliger Franz von Assisi, dass wir von Dir lernen und Deine Tugenden der Armut, des Gehorsams, des Eifers im Gebet und Fasten immer mehr nachahmen können!

Nachstehend noch ein Gebet des hl. Franziskus zu unserer himmlischen Königin:

Herrin, heilige Königin
Sei gegrüßt, Herrin, heilige Königin, heilige Gottesmutter Maria,
du bist Jungfrau, zur Kirche geworden und erwählt vom Heiligsten Vater im Himmel,
die er geweiht hat mit seinem heiligsten, geliebten Sohn und dem Heiligen Geiste,
dem Tröster; in der war und ist alle Fülle der Gnade und jegliches Gute.
Sei gegrüßt, du sein Palast.
Sei gegrüßt, du sein Gezelt.
Sei gegrüßt, du sein Haus.
Sei gegrüßt, du sein Gewand.
Sei gegrüßt, du seine Magd.
Sei gegrüßt, du seine Mutter.
Amen.

 

 

 

Quellen bzw. weiterführende Literatur:

  • „Das Leben des heiligen Franziskus von Assisi (Schätze der christlichen Literatur)“, von Bonaventura Bagnoregio
  • Kathpedia
  • Wikipedia
  • fsspx.at

 

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