Das Fest der Geburt unserer himmlischen Mutter und Königin, das am 8. September gefeiert wird, ist ein Tag der Freude und Dankbarkeit für jedes Marienkind! Lesen wir nachstehend einige Worte zur Betrachtung (vom hl. Alphons Maria von Liguori):

“1. Vor der Geburt Mariens war die Welt in der Finsternis der Sünde verloren. Maria wurde geboren, und der Morgen erhob sich: „Nata Maria, surrexit auroro“, sagt ein heiliger Vater. Es war bereits von Maria gesagt worden: „Wer ist sie, die da kommt, wenn der Morgen aufgeht?“ Wie sich die Erde freut, wenn der Tag anbricht – denn die Morgenröte ist die Vorläuferin der Sonne – so hat Maria bei ihrer Geburt der ganzen Welt Freude bereitet – denn sie war die Vorläuferin der Sonne der Gerechtigkeit, Jesus Christus,

der als ihr Sohn gekommen ist, um uns durch seinen Tod zu retten; darum singt die Kirche: „Deine Geburt, o jungfräuliche Mutter Gottes, hat der ganzen Welt Freude verkündet, denn aus dir ist die Sonne der Gerechtigkeit aufgegangen, die uns das ewige Leben geschenkt hat.“ So empfingen wir, als Maria geboren wurde, unser Heilmittel, unseren Trost, und unsere Rettung; denn durch Maria haben wir den Erlöser empfangen.

2. Da dieses Kind zur Mutter des ewigen Wortes bestimmt war, hat Gott ihr so viel Gnade geschenkt, dass schon von ihrer Unbefleckten Empfängnis an ihre Heiligkeit die Heiligkeit aller Heiligen und Engel zusammengenommen übertraf, denn sie empfing eine Gnade von höherer Ordnung, welche der Würde der Mutter Gottes entspricht.

O heiliger Säugling, o voll der Gnade, ich, ein elender Sünder, grüße dich und verehre dich. Du bist die Geliebte, die Wonne Gottes; habe Erbarmen mit mir, der ich, ein elendiger Sünder, durch meine Sünden in den Augen Gottes hasserfüllt und abscheulich gewesen bin. Du, o allerreinste Jungfrau, hast von Kindheit an so gut gewusst, wie man das Herz Gottes gewinnt, dass er dir nichts verweigert und alles gewährt, was du von ihm verlangst. In dich setze ich also meine Hoffnung. Empfiehl mich deinem Sohn, und ich werde gerettet werden.

3. Zur selben Zeit, als Maria dazu bestimmt war, die Mutter unseres Erlösers zu sein, war sie auch dazu bestimmt, die Mittlerin zwischen Gott und uns Sündern zu sein. Daher sagt der Engelsdoktor, der heilige Thomas, dass Maria Gnade empfangen hat, die ausreicht, um alle Menschen zu retten; und daher nennt der heilige Bernhard Maria einen Kanal, der so voll ist, dass wir alle an seiner Fülle teilhaben können.

O meine Königin, o Mittlerin der Sünder, verrichte dein Amt und halte Fürsprache für mich! Lasse meine Sünden mich nicht daran hindern, mich dir anzuvertrauen, o große Mutter Gottes; nein, ich vertraue auf dich, und ich vertraue dir so sehr, dass, wenn mein Heil in meinen eigenen Händen läge, ich es doch ganz in deine legen würde. O Maria, nimm mich unter deinen Schutz, und das genügt mir.”

Quelle: THE SAINT ALPHONSUS DE LIGUORI COLLECTION, Übersetzung: Militia Immaculatae