Gedanken zum Fest Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel, dem Skapulierfest, vom 16. Juli
„Wer mich findet, findet das Leben und wird vom Herrn das Heil erlangen“ (Spr 8.35).
Das Skapulier ist ein besonderer Gunsterweis unserer Himmelsmutter gegenüber ihren Kindern. Mit ihrem Versprechen, dass jene, welche das Skapulier in der Todesstunde tragen, vor dem Feuer der Hölle verschont, mit anderen Worten in den Himmel kommen werden, zeigt Maria, welche Macht sie bei ihrem Sohn hat, der ja einmal unser Richter sein wird.
Maria wird von der Kirche als die mächtige Jungfrau angerufen und als fürbittende Allmacht bezeichnet. Diese Macht hat ihren Ursprung in der Gottesmutterschaft. Jesus ist der treueste und liebevollste Sohn, den man sich vorstellen kann. Als solcher erinnert er sich immer daran, was er seiner Mutter zu verdanken hat, dass sie sich seinem göttlichen Willen nie auch nur im Kleinsten verweigert hat. Diese ihre Treue vergilt er damit, dass er ihre Bitten zu Gunsten der armen Sünder immer erhört. So sagte der heilige Richard von St. Laurentius: „Da aber die Macht des Sohnes und der eben dieselbe ist, so ist die Mutter durch ihren allmächtigen Sohn allmächtig geworden.“[1]
Und der heilige Gregor von Nikomedien beschreibt es so: „Du hast eine unüberwindliche Kraft, damit die Vielzahl unserer Sünden deine Barmherzigkeit nicht überwindet. Nichts widersteht deiner Macht; denn der Schöpfer betrachtet deine Herrlichkeit als seine eigene.“[2]
Das Kleid der Kinder Mariens
„Wie die Menschen stolz darauf sind, dass andere ihre Kleidung tragen, so freut sich die heiligste Maria, wenn ihre Dienerinnen ihr Skapulier tragen, als Zeichen dafür, dass sie sich ihrem Dienst verschrieben haben und zur Familie der Mutter Gottes gehören. Die modernen Häretiker machen sich natürlich über diese Verehrung lustig, aber die heilige Kirche hat sie durch zahlreiche Bullen und Ablässe gebilligt.“[3]
Wie können wir uns nur dankbar erweisen gegenüber unserem Erlöser, der uns eine solche Mutter geben wollte und gegenüber dieser Mutter, die stets für uns da ist, um unsere barmherzige und mächtige Fürsprecherin zu sein?
Tragen wir das Skapulier dankbar und bewusst, nehmen wir die kleinen Unannehmlichkeiten, welche teilweise damit verbunden sind, gerne an. Sie helfen uns dabei, das Skapulier und die mütterliche Liebe, an welche es uns erinnert, nicht zu vergessen. Küssen wir das Skapulier täglich. Damit ist ein Teilablass verbunden.
Der heilige Maximilian Kolbe schrieb:
„Wenn du ein Skapulier oder eine Medaille der heiligen Jungfrau auf der Brust trägst und diese mit Dankbarkeit und Ehrfurcht küsst, dann erinnert sie sich an diesen Akt der Ehrfurcht und Liebe und leitet den ganzen Tag lang deinen Verstand und vertreibt schwerere Versuchungen von dir. Sie wird dir Kraft im Kampf geben und dich vor dem Stolpern bewahren. Und solltest du dich jemals für einen Augenblick ihren barmherzigen Händen entziehen, dich auf dich selbst verlassen und fallen, würde sie dich schnell wieder aufrichten und dein Herz mit einer Reue erfüllen, die aus Liebe kommt. Sie würde für dich Vergebung erlangen und das Böse in ein noch größeres Gut verwandeln.“[4]
Wie die Muttergottes ihr Versprechen hält
Man mag sich fragen, wie die Muttergottes ihr Versprechen erfüllt, wenn jemand zwar das Skapulier trägt, aber in der Todsünde verharrt. Die Erfahrung und zahlreiche Beispiele lehren uns, dass ein solcher Sünder entweder mit der Zeit das Skapulier ablegt, weil er es verachtet oder ihm gegenüber gleichgültig geworden ist, oder dass die Gottesmutter ihm die Gnade der Bekehrung vor dem Tod schenkt, und sich das Versprechen Mariens auf diese Weise erfüllt.
Der hl. Alphons Maria schildert dazu folgende Geschichte:
„Ein junger Mann in Perugia versprach einst dem Teufel, dass er ihm seine Seele schenken würde, wenn er ihm helfen würde, eine sündige Tat zu begehen, die er zu begehen wünschte; und er gab ihm ein entsprechendes Schreiben, das mit seinem Blut unterzeichnet war. Die böse Tat wurde begangen, und der Teufel verlangte die Erfüllung des Versprechens. Er führte den jungen Mann zu einem Brunnen und drohte ihm, ihn mit Leib und Seele in die Hölle zu bringen, wenn er sich nicht in den Brunnen stürzen würde. Der unglückliche Jüngling, der glaubte, es sei ihm unmöglich, seinem Feind zu entkommen, kletterte auf den Brunnenrand, um sich hineinzustürzen; doch erschrak er bei dem Gedanken an den Tod und sagte zum Teufel, er habe nicht den Mut, sich hineinzustürzen, und wenn er ihn tot sehen wolle, solle er ihn selbst hineinstoßen. Der junge Mann trug das Skapulier der Schmerzensmutter um den Hals, und der Teufel sagte zu ihm: ‚Nimm das Skapulier ab, und ich werde dich hineinstoßen.‘ Aber der Jüngling, der den Schutz sah, den ihm die Gottesmutter durch das Skapulier noch gewährte, weigerte sich, es abzunehmen, und nach einem heftigen Streit zog der Teufel verwirrt von dannen. Der Sünder bereute, ging zu seiner Schmerzensmutter, um ihr zu danken, und stellte ein Bild dieses Falles als Opfergabe auf ihren Altar in der neuen Kirche Santa Maria in Perugia.“[5]
Das Apostolat des Skapuliers
Eine weitere Möglichkeit, der Gottesmutter für dieses Gnadengeschenk zu danken, besteht in der tatkräftigen Verbreitung des Skapuliers.
Maximilian Kolbe schrieb: „Skapulier, Rosenkranz, Wundertätige Medaille: das sind drei Dinge, die die Immaculata selbst für das Heil der Menschen anzubieten bereit ist.“[6]
Wenn wir daran glauben, davon fest überzeugt sind, werden wir keine Gelegenheit ungenutzt lassen, das Skapulier zu verbreiten, unseren Mitmenschen zu raten, sich von einem Priester das Skapulier (erstmalig) auflegen zu lassen.
Auch das Tragen des Skapuliers ist ein Zeugnis, da die Mitmenschen es vielleicht sehen können und uns danach fragen. Dies ist für uns eine Gelegenheit, ihnen davon zu erzählen.
Skapulier-Broschüre
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Skapulier-Set
Ein robustes Skapulier, hergestellt von den Karmelschwestern des Klosters Maria Königin der Engel in der Westschweiz, in einem Set mit einem Faltblatt, das alle nötigen Erklärungen zum Skapulier enthält. Gerne können Sie dieses im Webshop bestellen. Hier geht es zum Produkt: Skapulier-Set
Für Pfarreien / Kapellen
Lieber Pfarrer, falls Sie in Ihrer Pfarrei eine Auflegung anbieten möchten, so kann Ihnen womöglich dieser Aushang dienen: Vorlage Aushang.docx. Die Segnung und Auflegung des Braunen Skapuliers hat durch einen katholischen Priester zu erfolgen. Die Gebetstexte inklusive deutscher Übersetzung finden Sie hier: Gebetstexte.pdf
Webseite skapulier.info
Falls Sie für das Skapulier Werbung machen möchten, so können Sie gerne einfach diesen Link weiterleiten: https://skapulier.info. Auf dieser Seite findet man alle relevanten Informationen inklusive Direktlink zum Shop.
Flos Carmeli (Lateinisch, „Blume des Karmel“)
Gebet vom hl. Simon Stock
O schönste Blume des Karmel,
Fruchtbarer Weinstock, Pracht des Himmels,
heilig und einzigartig,
die du den Sohn Gottes geboren hast,
und doch immer eine reine Jungfrau bliebst,
hilf mir in dieser meiner Not.
O Stern des Meeres, hilf und beschütze mich!
Zeige mir, dass du meine Mutter bist.
Quellenangaben:
[1] de Liguori, Saint Alphonsus. The Saint Alphonsus de Liguori Collection [30 Books] . Catholic Way Publishing. Kindle-Version. Pos 49711
[2] Ebd. Pos 10272
[3] de Liguori, Saint Alphonsus. The Saint Alphonsus de Liguori Collection [30 Books] . Catholic Way Publishing. Kindle-Version. Pos 53922
[4] Maximilian Maria Kolbe. The Writings of St. Maximilian Maria Kolbe – Volume II – Various Writings (Kindle-Positionen8757-8758). Nerbini International. Kindle-Version.
[5] de Liguori, Saint Alphonsus. The Saint Alphonsus de Liguori Collection [30 Books] . Catholic Way Publishing. Kindle-Version. Pos 53914
[6] Maximilian Maria Kolbe. The Writings of St. Maximilian Maria Kolbe – Volume II – Various Writings (Kindle-Pos 9888, Nerbini International. Kindle-Version.
