Der August ist dem unbefleckten Herzen Mariens geweiht mit dessen Fest am 22. August. In Fatima wurde es uns als letztes Rettungsmittel für die letzten Zeiten gegeben, als unsere Zuflucht. Doch was bedeutet dies ganz konkret für unser Leben? Der hl. Ludwig Maria schrieb bereits 200 Jahre vor Fatima über die letzten Zeiten und in seinen Schriften finden wir Antworten auf diese Frage.
Das unbefleckte Herz — unsere Zuflucht
Der heilige Ludwig erklärt in seinen Schriften, warum die Kinder Gottes gerade in den letzten Zeiten die Zuflucht bei Maria so nötig haben.
„Hauptsächlich von jenen letzten grausamen Angriffen des Teufels, welche sich bis zur Herrschaft des Antichristen von Tag zu Tag vermehren, ist jene erste und berühmte Weissagung und jener Fluch Gottes zu verstehen, der schon im irdischen Paradies gegen die Schlange geschleudert wurde. Es ist sicher angebracht, in diesem Zusammenhang zum Ruhme der allerseligsten Jungfrau, zum Heile ihrer Kinder und zur Beschämung des bösen Feindes näher auf diese erste frohe Botschaft einzugehen. „Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe, zwischen deiner Nachkommenschaft und ihrer Nachkommenschaft; sie wird dir den Kopf zertreten und du wirst ihrer Ferse nachstellen“ (Gen 3,15).
„Schließlich soll Maria der Schrecken der Dämonen und ihres Anhanges werden, gleich einem in Schlachtordnung aufgestellten Heere, und zwar gerade in den letzten Zeiten, weil der Satan wohl weiß, dass ihm dann nur noch wenig Zeit zur Verfügung steht, um die Seelen zu verderben, und er daher seine feindlichen Anstrengungen und Angriffe von Tag zu Tag verdoppeln wird.“
Die Zunahme des Satanischen in unserer Gesellschaft wird immer offensichtlicher. Ein aktuelles Beispiel ist ein neues Modelabel für Kinderkleider mit der Sängerin Céline Dion als Werbebotschafterin. Es möchte im Zeitalter von Gender geschlechtsneutrale Kleider anbieten, „damit die Kinder frei sind, zu entscheiden“. Aber nicht nur das. Die ganze Mode ist voll gespickt mit satanischen Symbolen und perversen Andeutungen. Was den durchschnittlichen, noch nicht allzu verdorbenen Menschen, nach wie vor abschreckt, wird von prominenten Schauspielern und Popsängern (bzw. von deren Kindern) bereits ungehemmt getragen und dadurch mit der Zeit salonfähig. Ein Beispiel, das die Prophezeiungen des hl. Ludwig für die letzten Zeiten bestätigt und uns bewusst macht, dass die Angriffe des Teufels auf die Seelen, die Gesellschaft und die Natur des Menschen immer ungenierter und heftiger werden. In diesem Lichte verstehen wir, warum wir in diesen Zeiten eine geistige Zuflucht so nötig haben.
„Maria die demütige Jungfrau, wird aber über ihren stolzen Feind immer den Sieg behaupten und zwar so glänzend, dass sie ihm sogar das Haupt, den Sitz seines Stolzes, zertreten wird. Sie wird jederzeit seine Schlangenbosheit und seine höllischen Anschläge enthüllen, seine diabolischen Pläne zunichtemachen, und bis zum Ende der Zeiten ihre treuen Diener vor seiner grausamen Kralle beschützen. Die Macht Mariä über alle Teufel wird besonders in den letzten Zeiten offenbar werden, wenn Satan ihrer Ferse nachstellen wird, womit ihre demütigen Diener und ihre bescheidenen Kinder gemeint sind, welche Maria aufrufen wird, um ihn zu bekämpfen. Es werden unscheinbare, arme Menschen sein in den Augen der Welt, von allen erniedrigt, getreten und gedrückt, wie die Ferse im Vergleich zu den übrigen Gliedern des Körpers.“
Wie wir bei Maria Zuflucht nehmen
Der heilige Ludwig gibt uns ein ganzes Programm und zeigt uns genau auf, was es heißt, Zuflucht bei Maria zu nehmen.
„Die wahre Andacht ist zart, das heißt, sie ist beseelt von dem größten Vertrauen zur allerseligsten Jungfrau, die man in allem als seine gute Mutter betrachtet. Die wahre Andacht bewirkt, dass eine Seele in all ihren leiblichen und geistigen Nöten mit Einfalt, Zärtlichkeit und kindlichem Vertrauen zu Maria ihre Zuflucht nimmt und den Beistand dieser guten Mutter zu jeder Zeit, an allen Orten und in allen Anliegen erfleht: in ihren Verirrungen, um wieder auf den rechten Weg zu gelangen; in ihren Versuchungen, um standhaft zu bleiben; in ihren Schwachheiten, um gestärkt zu werden; bei ihren Sünden, um sich wieder zu erheben; bei ihren Enttäuschungen, um wieder Mut zu gewinnen; in ihren Gewissensängsten, um davon befreit zu werden; in ihren Kreuzen, Arbeiten und Widerwärtigkeiten des Lebens, um Trost zu erhalten. Mit einem Wort, in allen Übeln des Leibes und der Seele ist Maria die Zuflucht ihres wahren Verehrers, ohne dass er zu fürchten braucht, diese gute Mutter zu belästigen oder dem Heiland zu missfallen.“
Versuchen wir im Monat des unbefleckten Herzen dieses Zuflucht-Nehmen in allen Lagen unseres Lebens bewusst zu praktizieren. So werden wir immer abhängiger von Maria sein, sie wird immer mehr zur Erstursache unseres Handelns und Lebens werden. Vielleicht hilft uns die oftmalige Wiederholung dieses Stoßgebetes dabei: Unbeflecktes Herz Mariens – ich setze mein ganzes Vertrauen auf dich! Ganz wollen wir Maria vertrauen; da hat es keinen Platz mehr für falsches Vertrauen auf unsere armseligen Kräfte, keinen Platz mehr für Furcht, Kleinmut und Pessimismus angesichts der Bosheit des Feindes. Denn SIE hat ihm bereits das Haupt zertreten und wird dies am Ende durch einen glänzenden Triumph allen offenbaren. Diese Haltung ist die Grundlage für den Ritter der Immaculata, welcher nicht nur im Schutze Mariens ausharrt, sondern den Ruf seiner Herrin zum Kampf vernimmt und zum Gegenangriff übergeht. Auch dies sah der hl. Ludwig schon voraus, wie wir oben lesen konnten.
Unbeflecktes Herz Mariens – ich setze mein ganzes Vertrauen auf dich!