Diesen Freitag (31.03.) gedenkt die Katholische Kirche besonders der sieben Schmerzen Mariens. Am Samstag ist wieder Herz-Mariä-Sühnesamstag und nächste Woche die Karwoche. Versuchen wir in diesen Tagen also besonders mit unserer himmlischen Mutter mitzuleiden und sie und ihren göttlichen Sohn damit zu trösten. Kann Gott überhaupt leiden und sterben? Inwiefern hat Maria unter dem Kreuz mitgelitten? Welche sieben Schmerzen sind gemeint? Lesen Sie dazu:
Die Mutter der Schmerzen
Gott kann nicht leiden, geschweige denn sterben. Um dieses Recht auf den Tod und auf die Schmerzen zu erwerben, musste er, der zur Ehre seines Vaters und zu unserem Heil leiden und sterben wollte, einen menschlichen Leib gleich dem unseren annehmen.
Aber wo hat er diesen Leib aus Fleisch und Blut angenommen? Im keuschen Schoß der Jungfrau Maria. Gleichzeitig wollte er seiner Mutter das Instrument übermitteln, das seinen Körper eines Tages bis zum Tod am Kreuz quälen wird. „Auch deine Seele wird von einem Schwert durchbohrt werden“. Von diesem Moment an wird ihr Leben von Bitterkeit und Leiden erfüllt sein, die sie zum Gipfel ihres Lebens führen werden:
„Der Sohn hing am Kreuz und Maria war in der Nähe des Kreuzes. Der Sohn war am Kreuz befestigt, und das Kreuz war im Herzen Mariens befestigt. Es gab nur ein Kreuz, aber es gab zwei Gekreuzigte. Es gab nur eine Passion, und es gab zwei, die sie erlitten. Die Nägel durchbohrten die Hände des Sohnes und das Herz der Mutter; die Krone zerriss das anbetungswürdige Haupt Jesu und das Heiligste Herz Mariens. O treue Gefährtin! O wunderbare Helferin!“ (hl. Thomas von Villanova)
Der Speer des Longinus, den Jesus nicht mehr quälen konnte, erreichte das Herz seiner Mutter:
„O meine Königin, wo bist du gewesen? Hingst Du nicht es nicht am Kreuz, neben Deinem Sohn? Oh ja, Du wurdest mit ihm gekreuzigt, allerdings mit dem Unterschied, dass er leibhaftig gekreuzigt wurde, während bei Dir war es Dein Herz, das mit Im ans Kreuz genagelt wurde. Mit diesem Unterschied auch, dass die über den Leib Jesu verstreuten Wunden in Deinem Herzen vereinigt waren. So geschah es, o meine Herrin, dass Dein Herz mit einer Lanze durchbohrt, mit Dornen gekrönt und mit Galle und Essig getraenkt wurde. O du liebendes Herz, wie kommt es, dass du in einen Abgrund von Schmerz verwandelt wurdest? O meine Königin, wenn ich dein Herz in diesem Zustand betrachte, ist es nicht mehr das Herz, das ich sehe, ich sehe nur mehr Myrrhe, Wermut und Galle… O erstaunliches Wunder! Du bist ganz in die Wunden Deines göttlichen Sohnes eingetaucht, und ich sehe ihn in der tiefsten Tiefe Deines Herzens gekreuzigt.“ (hl. Bonaventura)
Noch tiefgreifender: Nicht nur seinen menschlichen Leib empfing Jesus aus dem Herzen Mariens, der ihm erlaubte zu leiden und zu sterben. Nicht nur betrachtete er all seine Leiden im Herzen seiner Mutter, die wie in einem Spiegel getreu wiedergegeben wurden, sondern er entnahm aus ihren Herzen noch ein Zusatz von Leiden:
„Eine der größten Qualen, die unser Erlöser am Kreuz erlitt und die für ihn empfindlicher war als seine körperlichen Schmerzen, war es, seine heiligste Mutter in ein Meer von Leiden stürzen zu sehen, für die er mehr Liebe empfand als für alle Geschöpfe zusammen. Oh, welche Trübsal empfindet die Mutter, die vor ihren Augen den Sohn sieht, der so ungerecht gequält und in einem Ozean von Schmerzen gemartert wird, ohne ihm helfen zu können“ (hl. Johannes Eudes).
„Es scheint mir, dass die Jungfrau Maria, Unsere Liebe Frau vom Mitleiden, unsere Miterlöserin, die zu Füssen des Kreuzes steht, jeden von uns einlädt, jedes einzelne der menschlichen Geschöpfe, die in diese Welt geboren werden. Sie nimmt uns in gewisser Weise an der Hand, um uns auf den Kalvarienberg zu führen, um uns an den Verdiensten unseres Herrn Jesus Christus teilhaben zu lassen.“ (Erzbischof Marcel Lefebvre).
Die Sieben Schmerzen Mariens
Die Verehrung der Sieben Schmerzen Mariä wurde besonders durch die Stifter des Servitenordens gefördert. Ein eigenes Fest zu Ehren dieser Schmerzen wurde 1423 auf der Kölner Synode empfohlen und durch Papst Benedikt XIII. im Jahre 1727 für die ganze Kirche vorgeschrieben.
Die Sieben Schmerzen Mariens (in Klammern ergänzende Stellen zur besseren Betrachtung):
- Die Weissagung Simeons, bei der Darstellung Jesu im Tempel: Jesus werde viel widersprochen, aber auch seiner Mutter werde „ein Schwert durch die Seele dringen” (Lk 2,35).
- Die Flucht vor dem Kindermörder Herodes nach Ägypten (vgl. Mt 2, 13).
- Der Verlust des zwölfjährigen Jesus im Tempel zu Jerusalem und die drei Tage dauernde Suche nach ihm (vgl. Lk 2, 42-48).
- Die Begegnung mit ihrem Sohn auf dem Kreuzweg, dargestellt in der IV. Station des Kreuzwegs (vgl. Lk 23, 27).
- Das Ausharren unter dem Kreuz Jesu (vgl. Joh 19, 25-27), „Stabat Mater Dolorosa“.
- Der entstellte Leichnam des Herrn in den Armen der Mutter (vgl. Pieta-Darstellungen).
- Grablegung Jesu; Tränen und Verlassenheit Mariens.
Weiterführende Artikel
– Sühneaufruf für die Beleidigungen von Pop-Star Madonna
– (Tägliche) Verehrung der sieben Schmerzen Mariens
– Petition: Einführung der Herz-Mariä-Sühnesamstage in allen Bistümern Deutschlands
Quellen:
Die Mutter der Schmerzen aus fsspx.news
Fest der Sieben Schmerzen der allerseligsten Jungfrau Maria von m-i.info/de