Die Muttergottes und das heilige Messopfer

Die Muttergottes und das heilige Messopfer

202006 maira heilige messeDas heilige Messopfer ist im Wesentlichen das Kreuzesopfer.  Aber Gott wollte, dass Maria an diesem Opfer auf Golgatha teilhat. Als Mit-Erlöserin bringt sie dem himmlischen Vater dasselbe Opfer dar wie ihrem Sohn, durch ihren Verzicht auf ihre mütterlichen Rechte auf Ihn und durch die Vereinigung ihres Willens und ihrer Leiden mit dem Willen und den Leiden Christi.

Die Heilige Messe ist das Vermächtnis der Verdienste des Kreuzesopfers.  Maria jedoch ist diejenige, die alle auf Kalvaria verdienten Gnaden austeilt.  Deshalb hat Sie eine besondere Rolle bei der heiligen Messe, in der diese Verteilung in einer ganz überragenden Weise stattfindet.  Auf Kalvaria gebiert Maria das göttliche Leben in uns.  Und diese Mutterschaft setzt sich in jeder heiligen Messe fort: Die Erneuerung und Wiederdarstellung des Kreuzesopfers schließt die Erneuerung und Wiederdarstellung ihrer Gnadenvermittlung ein.

Deshalb ist es nützlich, an der Feier der Heiligen Messe teilzunehmen als eine Art Stehen unter dem Kreuz mit Maria, der Schmerzensmutter, als ein Weg, geistlich in Ihr trauriges Herz einzutreten, um mit Ihr und in Ihr in die Empfindungen unseres gekreuzigten Herrn einzudringen.

Aus diesem Grund erscheint Maria oft während der heiligen Liturgie: im Confiteor hilft Sie uns, tiefere Reue und Reinheit des Herzens zu erfahren.  Im Credo bekennen wir uns zu Ihrer entscheidenden Rolle in den Geheimnissen der Menschwerdung und der Erlösung.  Im Gebet Suscipe Sancta Trinitas am Ende des Offertoriums verstehen wir das Heilige Messopfer als den höchsten Akt Ihrer Verherrlichung.  Im Gebet Communicantes vor den Konsekrationsworten vereinen wir uns mit Ihr, um uns in Ihr ganz mit dem Opfer Christi zu vereinen.  Nach dem Pater noster bitten wir um Ihre Fürsprache, damit die Königin des Friedens in uns den Frieden Christi herbeiführen kann.

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Die Vision von Tuy, 13.06.1929.

Doch die liturgische Ausstattung ist ein Abbild Mariens, wie die äthiopische Liturgie sehr deutlich sagt, wenn sie Maria preist:  “Freue dich, du goldener Tisch, auf dem das köstliche Geheimnis reift.  Du bist die goldene Schale, in der das Manna aufbewahrt wird, das Brot, das vom Himmel zu uns herabgekommen ist.  Du bist die goldene Patene, die das Schaubrot trägt.  Du goldener Kelch, der den Wein des Mysteriums enthält, vermischt mit dem Duft des Heiligen Geistes… Du bist das goldene Räuchergefäß, das die brennende Kohle der Gottheit enthält.”

Im gleichen Sinne schreibt P. F. Faber: “Das Herz Mariens ist der lebendige Altar, auf dem das Opfer dargebracht wird.  Dieses durchbohrte Herz ist auch der Diener am Altar, dessen Herzschlag die liturgischen Antworten sind.  Es ist das Räuchergefäß, in dem der Glaube, die Hoffnung, die Liebe und die Anbetung der ganzen Welt aufsteigt wie Weihrauch vor dem Lamm, das geschlachtet wurde.  Es ist der Chor dieser gewaltigen Messe, der alle Engel übertrifft. War nicht das Schweigen der wundersamen Leiden Marias wie das Singen heimlicher, unaussprechlicher Lieder an das entrückte Ohr des blutigen Opfers?”

So ist Maria der geistliche Raum, die heilige Atmosphäre, das Heiligtum, in dem wir verwandelt werden, um das große göttliche Drama immer tiefer zu verstehen und einzudringen und innerlich alle Früchte dieses Baumes des Lebens zu empfangen.

Quelle: fsspx.news

Empfehlung: weiterführender Artikel

Gerne weisen wir an dieser Stelle auf den vor etwa 4 Jahren publizierten Text über die heilige Eucharistie im Zusammenhang mit Fatima: Vorbereitung auf 100 Jahre Fatima – Folge 4

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