Fest der sieben Schmerzen Mariens, Freitag nach dem Passionssonntag

Fest der sieben Schmerzen Mariens, Freitag nach dem Passionssonntag

Zitat 2024 KW 12 scaled

In der Passionszeit betrachten wir nicht nur das Leiden unseres Herrn Jesus Christus sondern die Kirche stellt uns auch Maria als die mitleidende Mutter vor. Wer der Passion Christi gedenkt, muss auch der Passion seiner Mutter gedenken. Am Freitag nach dem Passionssonntag (dieses Jahr am 22. März 2024) gedenken wir der Sieben Schmerzen Mariens. Maria stand heldenmütig unter dem Kreuze, als ihr göttlicher Sohn den Opfertod starb; sie erduldete unblutigerweise alle seine Martern an der Seele und nahm so den innigsten Anteil an dem welterlösenden Opfertode Christi.

Zur Geschichte

Die Verehrung der Sieben Schmerzen Mariä wurde besonders durch die Stifter des Servitenordens gefördert. Ein eigenes Fest zu Ehren dieser Schmerzen wurde 1423 auf einer Kölner Synode empfohlen und durch Papst Benedikt XIII 1727 für die ganze Kirche vorgeschrieben. Das Fest Maria Sieben Schmerzen ist das einzige Marienfest, das „doppelt“ gefeiert wird. Einmal wie oben erwähnt am Freitag vor dem Karfreitag, d.h. es variiert vom Datum her jedes Jahr. Das andere Fest Sieben Schmerzen Mariens liegt außerhalb der Fastenzeit; die Kirche hat das Fest auf den 15. September gelegt. Die Kirche will uns zeigen, wie die unbefleckt empfangene Gottesmutter, die nie eine Sünde begangen hat, dennoch leiden musste. Durch ihr Leiden (nicht durch die Sündenlosigkeit) hat sie für uns direkt am Opfertod Christi mitgewirkt. Wie tröstend ist doch dieser Gedanke, wenn wir in unserem Leiden auf die Muttergottes blicken können, die uns versteht und hilft, unser Kreuz zu tragen.

Stabat Mater

stabat mater
Stabat Mater Gemälde von Gentile da Fabriano, ca 1400–1410, Public Domain

Die Sequenz des Festes Maria Sieben Schmerzen (das „Stabat Mater“), die wohl den heiligen Bonaventura zum Verfasser hat, lässt uns in das Geheimnis der Schmerzen Mariens versenken und innige Bitten vortragen:

Christi Mutter stand mit Schmerzen
bei dem Kreuz und weint von Herzen,
als ihr lieber Sohn da hing.
Durch die Seele voller Trauer,
schneidend unter Todesschauer,
jetzt das Schwert des Leidens ging.

Welch´ ein Weh´ der Auserkor´nen,
da sie sah den Eingebornen,
wie er mit dem Tode rang!
Angst und Trauer, Qual und Bangen,
alles Leid hielt sie umfangen,
das nur je ein Herz durchdrang.

Wer könnt´ ohne Tränen sehen
Christi Mutter also stehen
In so tiefen Jammers Not?
Wer nicht mit der Mutter weinen,
Seinen Schmerz mit ihrem einen,
Leidend bei des Sohnes Tod?

Ach, für seiner Brüder Schulden
sah sie Jesus Marter dulden,
Geißeln, Dornen, Spott und Hohn;
Sah ihn trostlos und verlassen
an dem blut´gen Kreuz erblassen,
ihren lieben einz´gen Sohn.

Gib, o Mutter, Born der Liebe,
dass ich mich mit dir betrübe,
dass ich fühl die Schmerzen dein.
Dass mein Herz von Lieb entbrenne,
dass ich nur noch Jesus kenne,
Dass ich liebe Gott allein.

Heil´ge Mutter, drück die Wunden,
die dein Sohn am Kreuz empfunden,
tief in meine Seele ein.
Ach das Blut, das er vergossen,
Ist für mich dahingeflossen;
Lass mich teilen Seine Pein.

Lass mit dir mich herzlich weinen,
ganz mit Jesu Leid vereinen,
Solang hier mein Leben währt.
Unterm Kreuz mit dir zu stehen,
dort zu teilen deine Wehen,
Ist es, was mein Herz begehrt.

O du Jungfrau der Jungfrauen,
Wollst in Gnaden mich anschauen,
Lass mich teilen deinen Schmerz.
Lass mich Christi Tod und Leiden,
Marter, Angst und bittres Scheiden
Fühlen wie dein Mutterherz.

Mach am Kreuze hingesunken,
mich von Christi Blute trunken
Und von seinen Wunden wund.
Dass nicht zu der ew´gen Flamme
Der Gerichtstag mich verdamme,
sprech´ für mich dein reiner Mund.

Christus, um der Mutter Leiden
Gib mir eins des Sieges Freuden
Nach des Erdenlebens Streit.
Jesus, wann mein Leib wird sterben,
Lass dann meine Seele erben
Deines Himmels Seligkeit! Amen.

Welches sind die sieben Schmerzen?

7 schmerzen mariens
Die sieben Schmerzen Mariens, Bild: Master of the Half Lengths – Virgin of the Seven Sorrows, Public Domain

Wir betrachten die sieben Schmerzen der Gottesmutter, die da sind:

  1. Die Weissagung Simeons, bei der Darstellung Jesu im Tempel, Jesus werde viel widersprochen, aber auch seiner Mutter werde “ein Schwert durch die Seele dringen” (Lk 2,35).
  2. Die Flucht vor dem Kindermörder Herodes nach Ägypten (vgl. Mt 2, 13).
  3. Der Verlust des zwölfjährigen Jesus im Tempel zu Jerusalem; und die drei Tage dauernde Suche nach ihm (vgl. Lk 2, 42-48)
  4. Die Begegnung mit ihrem Sohn auf dem Kreuzweg, dargestellt in der IV. Station des Kreuzwegs (vgl. Lk 23, 27)
  5. Das Ausharren unter dem Kreuz Jesu (vgl. Joh 19, 25-27), Stabat mater dolorosa
  6. Der entstellte Leichnam des Herrn in den Armen der Mutter (vgl. Pieta-Bilder)
  7. Grablegung Jesu; Tränen und Verlassenheit Mariens

Möge uns diese Betrachtungen immer mehr mit Maria und Jesus vereinen.

 

Quellen:

 

Drucke diesen Beitrag