Ein gesegnetes Osterfest, liebe Leser!
Nachstehend eine kleine Betrachtung über die Osterfreude unserer Himmelskönigin von P. Ludwig de Ponte (Quelle ganz unten).
Man kann gar nicht zweifeln, dass die Heilige Jungfrau die erste war, der unser Heiland nach seiner Auferstehung erschienen ist. Da sie bei seinem Tod von allen Geschöpfen am tiefsten mitgelitten hatte, so verdiente sie auch vor allen anderen, zuerst an der Freude seiner Auferstehung teilzunehmen. Es liegt nun nahe, anzunehmen, dass sie am dritten Tage frühmorgens zum Grabe ging und in heißem Gebete nach der Ankunft ihres Sohnes verlangte. Sie wusste, am dritten Tage würde er auferstehen. Er hatte es oft und deutlich genug vorausgesagt. Die Klarheit dieser seiner Prophezeiung veranlasste ja sogar die Pharisäer, eine Grabeswache von Pilatus zu erbitten: „Herr, es ist uns eingefallen, dass jener Betrüger, als er noch lebte, gesagt hat: Nach drei Tagen werde ich auferstehen. Befiehl also, dass das Grab bis zum dritten Tage sicher bewacht werde” (Mt 27,63). Während also Maria in tiefster Sammlung am Grab betete, erscheint ihr der Herr im Glanze seiner Herrlichkeit. Welch eine Freude muss das für Mutter und Sohn gewesen sein! Der Heiland wird ihr die Tränen von den Wangen gestrichen haben. „Der Allmächtige wischt ab die Tränen“ (Is 25,8). Maria aber konnte mit dem Hohenliede beten: „Ich habe gefunden, den meine Seele liebt. Ich halte ihn fest und lasse ihn nimmer los“ (Hl 3,4).
Gebet: Erneuere deine Freude in uns, Heilige Jungfrau, wenn wir dem Heiland in der heiligen Kommunion begegnen. Stehe uns in diesem Augenblicke bei, damit wir ihn würdig begrüßen. Vor allen Dingen aber lass uns deinen Geist immer mehr annehmen, den dienenden, opferfreudigen, allzeit getreuen Geist der Gottesliebe. Ja, o Heilige Jungfrau, deine Osterfreude war umso tiefer, je mehr du mit dem Heiland gelitten hattest. So beten wir auch am heutigen Tage mit der Kirche:
„Freu dich, du Himmelskönigin, alleluja! Den du zu tragen verdient hast, alleluja, er ist auferstanden, wie er gesagt hat, alleluja! Bitt Gott für uns, Maria, alleluja.“
Quelle: Buch „Meditationen zum gesamten Kirchenjahr“ (S.504f.) von P. Ludwig de Ponte, herausgegeben von der Katholischen Jugendbewegung, Österreich.
