Der Advent gilt als Zeit des Erwartens der Ankunft unseres Erlösers aber auch als Zeit der Buße, wie er gepredigt und im Leben dargestellt wird durch Johannes den Täufer: „Tuet Busse, das Himmelreich ist nahe“. So war der Advent mit feierlichem Fasten ausgezeichnet. Gerade in der heutigen Zeit des materiellen Überflusses schadet es nicht, sich auch materiell „zu besinnen“. Verzicht auf Süßigkeiten oder ähnliches sind da kleine praktische Übungen der Buße.
Der dritte Sonntag im Advent ist der Gaudete-Sonntag. Sein Name bedeutet „Freuet Euch“ und stammt vom lateinischen Eröffnungsvers: „Gaudete in Domino semper“ („Freut euch allezeit im Herrn“, Phil 4,4). Die sonst so ernste Adventszeit soll hier durch einen Freudentag aufgelockert werden, weil der Heiland mit dem Reichtum seiner Erlösungsgnade nahe ist.
In der Woche nach dem Gaudete-Sonntag sind auch wiederum Quatembertage (Erklärung bei Bedarf weiter unten), also zusätzliche Fast- und Abstinenztage. Versuchen wir diese Tage der Buße mit Freude zu tun. Wieso mit Freude?
Mit Liebe büßen
So schrieb der hl. Maximilian Kolbe, der Gründer der MI: „Jesus ermahnt uns, nicht traurig zu sein, wenn wir büßen, denn die Buße muss aus der Liebe kommen. Die Seele, die Gott liebt, trachtet danach, ihm in jedem Augenblick, mit jedem Gedanken, mit jedem Wort, mit jeder Tat, ja mit allem, was sie tut und was sie ist, Freude zu bereiten. Wenn sie dafür einmal auf eine persönliche Annehmlichkeit verzichten muss, wird sie glücklich sein, auf solche Art einen Beweis ihrer selbstlosen Liebe geben zu können. Deshalb sehnten sich auch die Heiligen nach Opfern, nach Kreuzen, weil diese Zeugnis geben von ihrer reinen Liebe.“
Wann sind jeweils die Quatembertage?
Dazu ein guter alter Merkvers: “Nach Asche, Pfingsten, Kreuz, Luzei, gedenke, dass Quatember sei”. Es gibt also 4 Quatemberwochen im Jahr. An diesen Wochen gelten Mittwoch, Freitag und Samstag als zusätzliche Fast- und Abstinenztage. Fasten bedeutet nur eine Mahlzeit und zwei Stärkungen, Abstinenz bedeutet der Verzicht auf Fleisch, so gilt jeder Freitag im Jahr als Abstinenztag, in Erinnerung daran, dass Jesus an einem Freitag gestorben ist.
Der Name “Quatember” ist eine Abkürzung des Lateinischen “Quatuor tempora”, also bedeutet “vier Zeiten”, also die vier Jahreszeiten: Frühling, Sommer, Herbst und Winter so die klassische Einteilung der vier Jahreszeiten. Auch redet man im kaufmännischen Bereich oft sogar von den vier Quartalen. Die Quatembertage richten sich alsoi vor allem nach den Jahreszeiten: Ursprünglich war jeweils die erste Woche einer neuen Jahreszeit als Quatemberwoche zu halten. Diese Woche lagen also im März, im Juni, im September und im Dezember und wurden an den Festtagen Aschermittwoch, Pfingsten, Kreuzerhöhung und dem Gedenktag der heiligen Lucia angegelichen. Allerdings sind nur nur das Fest der Kreuzerhöhung am 14. September und das Fest der hl. Lucia am 13. Dezember fest an einem Termin, sodass die Quatemberwochen im Frühling und Sommer flexibel ausfallen. Ursprungsort der Quatembertage ist Rom, wo sie vermutlich Calixtus I. († 222) einführte.